~ von Marie Methfessel ~
Oz ist jedem ein Begriff. Dorothy, die von einem Sturm mitsamt Hund und Haus von Kansas in das Reich von Oz gelangt, dort der goldenen Straße bis in die Smaragdstadt folgt, wo sie und ihre Begleiter dem berühmten Zauberer von Oz begegnen. Die gute Glinda, der Zauberer, der feige Löwe, die dumme Vogelscheuche, der herzlose Blechmann und nicht zuletzt die böse, grüne Hexe des Westens. All diese Figuren sind bekannt. Doch ... was weiß man wirklich über sie?
Das Musical "
Wicked - die Hexen von Oz" (Musik und Texte von Stephan Schwartz, Grundlage ist das gleichnamige Buch von Gregory Maguire) erzählt eine bislang unbekannte Geschichte aus Oz. Sie erzählt die Geschichte von Elphaba, einem magisch begabten Mädchen, das seit ihrer Geburt einen recht auffallenden Grünstich in ihrer Hautfarbe hat.
Geächtet und missachtet glaubt sie sich einsam und unverstanden, bis sie in der Schule Galinda kennen lernt, ein beliebtes - und ziemlich weltfremdes - Mädchen. Entgegen aller Vorurteile und nach Überwindung anfänglicher
Schwierigkeiten werden aus den beiden wahre
Freundinnen. Doch dann kommt der ersehnte Tag, an dem Elphaba wegen ihres magischen Talents beim Zauberer vorgeladen wird. Sie hat immer schon davon
geträumt, doch aus diesem Traum wird ein Alptraum, als sie seinen wahren Charakter erfährt und erkennt, dass seine Sichtweise mit ihrer absolut nicht vereinbar ist. Nun muss sie sich
entscheiden: Verrät sie sich selbst und bleibt an seiner Seite, oder lässt sie ihren Traum auf Normalität und Achtung hinter sich und wird dadurch zu seiner ewigen
Rivalin?
Sagen wir so ... wie sie sich entschied, mag die Geschichte von Dorothy schon vor langer Zeit berichtet haben. Doch vielleicht ist es nicht selten so, dass die "Bösen" einfach nicht mehr sind als jene, die missverstanden wurden? Die Geschichte mit all ihren Gründen und Entwicklungen aus Elphabas Sicht - Verzeihung, aus dem Bick der bösen Hexe des Westens - zu hören, ist ein wundervolles und musikalisches Erlebnis.
