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Der Schriftsteller steht vor dem, was da ans Licht gezerrt wurde, genau wie der Leser davor stehen wird. Was jeder von ihnen daraus macht, wird sein persönliches Moralurteil sein: des Lesers oder des Schriftstellers Botschaft an sich selbst.
Wenn ich ein gutes Buch lese, dann ist mir gerade, als ob ich einen neuen Freund erwürbe, und wenn ich ein Buch wiederlese, das ich schon kenne, als ob ich einen alten Freund wiederträfe
Oliver GoldsmithDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 4. April 1774)
Weil ein Gedicht entweder vortrefflich sein oder gar nicht existieren soll; weil jeder, der keinen Anlage hat, das Beste zu leisten, sich der Kunst enthalten und sich vor jeder Verführung dazu ernstlich in acht nehmen sollte.
Sieh die Menschen an, wie sie nach Glück und Vergnügen rennen! Ihre Wünsche, ihre Mühe, ihr Geld jagen rastlos, und wonach? nach dem, was der Dichter von der Natur erhalten hat, nach dem Genuß der Welt, nach dem Mitgefühl seiner selbst in andern, nach einem harmoischen Zusammensein mit vielen oft unvereinbaren Dingen.
Niemand mag etwas lesen als das, woran er schon einigermaßen gewöhnt ist. Das Bekannte, das Gewohnte verlangt er unter veränderter Form. Doch hat das Geschriebene den Vorteil, daß es dauert und die Zeit abwarten kann, wo ihm zu wirken gegönnt ist.
Literatur ist das Fragment der Fragmente das wenigste dessen, was geschah und gesprochen worden, ward geschrieben, vom Geschriebenen ist das wenigste übriggeblieben
Lesen ist mehr als Bücherkonsum. Lesen ist wie eine Kunst. Ich habe achtzig Jahre dafür gebraucht und kann noch jetzt nicht sagen, daß ich am Ziel wäre.
Ich bin über die Stärke und Zartheit, über die Gewalt und Ruhe so erstaunt und außer alle Fassung gebracht, daß ich nur mit Sehnsucht auf die Zeit warte, da ich mich in einem Zustande befinden werde, weiterzulesen
Eh' ich es noch kenne, hab ich Achtung für das Herz, das leidet, und gebe solchen Dichtungen Beifall, wenn sie auch nur Linderung seiner Schmerzen zum Zweck hätten
Der mittelmäßige Roman ist immer noch besser, als die mittelmäßigen Leser, ja der schlechteste partizipiert etwas von der Vortrefflichkeit des ganzen Genres