Die Wirklichkeit besteht nicht nur aus dem, was man mit den Augen sehen, mit den Ohren hören oder mit den Fingern fühlen kann, sondern auch aus dem, was Augen und Ohren verborgen bleibt und sich nicht mit den Fingern berühren lässt, was sich manchmal, nur für einen Moment, allein dem offenbart, der mit dem geistigen Auge suchen und mit der Seele hören und mit dem Gedankenfinger fühlen kann.
Eine religiöse Überzeugung”, sagte der Meister, “ist keine Aussage über die Wirklichkeit, sondern nur ein Hinweis, ein Fingerzeig auf etwas, das ein Geheimnis darstellt und jenseits des dem menschlichen Verstand Zugänglichen liegt. Kurz gesagt, eine religiöse Überzeugung ist nur ein Finger, der auf den Mond zeigt.
Manche Leute kommen über das Studium des Fingers nicht hinaus. Andere sind damit beschäftigt, an ihm zu lutschen. Wieder andere gebrauchen den Finger, um sich damit die Augen zuzudrücken. Das sind die frommen Eiferer, die die Religion blind gemacht hat.
Tatsächlich sind diejenigen selten, die den Finger weit genug von sich halten, um zu sehen, worauf er hinweist - es sind jene, die der Blasphemie bezichtigt werden, weil sie über Glaubensüberzeugungen hinausgegangen sind.”
Man kann nachts über den Friedhof laufen und Angst haben, doch der Horror streckt erst im Moment des Weglaufens seine Finger nach einem aus. Wenn man sich die Furcht eingesteht.
Lang und knochig sind die Finger des Schicksals und sie können dich in den Würgegriff nehmen Der kann Lebend sein und im Spiel um Leben und Tod ist es gut zu wissen, dass auch das Schicksal eine Schwäche hat
Ich glaube, wenn Menschen Dinge besitzen und sie die Welt eines Tages verlassen, dann bleibt etwas von ihrem Wesen an dem Stück zurück, wie Fingerabdrücke
Nicht den schlimmen Finger zeigen, ... denn immer klopft die Bosheit dahin, wo es der Schwäche wehe tut.
Baltasar GraciánDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 6. Dezember 1658) Zur Autorenbiographie
Wer bist du eigentlich, dass du über mich und mein Leben urteilst? Ich bin nicht perfekt, und muss auch nicht perfekt sein, Bevor du mit dem Finger auf mich zeigst, Schaue erstmal auf deine Hände, ob sie sauber sind.
Der Sommer geht um und der Herbst tut nur weh die Blumenveranda stirbt und der Schnee weht in Kapuzen und die Finger gefrieren. So wie die Hitze verschwinden auch wir in unsere einfach verglasten Zimmer und die Stadt wird Alaska und versinkt im Schnee.
Es ist eine wunderliche Sache, dem Erklären und Beschreiben feinsinniger Historiker und Psychologen zuzusehen: mit wie geschickten Fingern sie das Leben zergliedern, zerfasern - und wie dennoch das Geheimnis dieses Lebens unberührt bleibt.