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Und ich pfeife durchaus nicht auf Ehre. Im Gegenteil. Mein Ideal wäre, dass man nach meinem Tod (grano salis) ein Gässchen nach mir benennt, ein ganz schmales und krummes Gässchen, mit niedrigen Türchen, mit steilen Treppchen und feilen Hürchen, mit Schatten und schiefen Fensterluken.
Dort würde ich spuken.
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie
Gib acht, dass du nicht das Wesentliche verpasst, indem du einem Schatten nachjagst.
AesopDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 564 v. Chr.) Zur Autorenbiographie
Wenn ein Mensch die Schatten des Todes über sich fühlt und das Bedürfnis fühlt, mit den Seinen darüber zu sprechen, um dadurch zur Klarheit und Fassung zu kommen, und sie lassen es nicht zu, sondern spielen die Komödie, dass sie die Möglichkeit eines solchen Ausgangs nicht in Betracht ziehen, bis zu Ende weiter, meinend, ihm dadurch einen Dienst zu leisten, meinend, ihm den Glauben ausgeredet zu haben, wenn er es zuletzt aufgibt, darauf zurückzukommen - und sie haben ihn nur einsam gemacht und ihm die Hilfe verweigert.
Man kann im Leben tiefstes Leid erfahren, so tief, dass fast das Herze bricht - und keinem wird es Gott ersparen, denn Schatten wirft ja jedes Licht. Doch ewig kann die Nacht nicht währen, es wechselt alles mit der Zeit, nur musst du es nicht gleich begehren, Leid folgt auf Freud, und Freud auf Leid.
Ein jeder Schlag von dir verwundet Und mäht die Zeit, dem Schnitter gleich. Je mehr des Zeigers Lauf sich rundet, Rückt näher mir das Schattenreich. Und doch - wie seltsam - muss ich sagen, Lausch' ich gern deinem Pendelschlag, Er singt mir von vergangenen Tagen Und lullt in Träume mich gemach. So sehr - Minute von Minute - Mit dir die Zeit von dannen eilt - Gleich ob sie ebbe oder flute - Verwundet sie zugleich - und heilt.
Liebt einander, aber macht aus eurer Liebe keine Fessel. Lasst sie vielmehr ein wogendes Meer sein zwischen den Küsten eurer beiden Seelen. Singt und tanzt miteinander und seid fröhlich, aber lasst einander auch allein, so wie die Saiten einer Laute allein sind und doch zur selben Musik schwingen. Schenkt einander eure Herzen, aber nicht in festen Gewahrsam, denn nur die Hand des Lebens selbst kann sie umschließen. Und steht zusammen, aber tut das nicht allzu eng, denn zwischen den Säulen des Tempels sind immer Zwischenräume, und der Eichbaum und die Zypresse wachsen nicht einer in des andern Schatten.
Khalil GibranDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 10. April 1931) Zur Autorenbiographie
Die falschen Freunde im Leben gleichen unserem eigenen Schatten, sie halten sich stets an uns, solange wir uns auf der Sonnenseite bewegen, verlassen uns jedoch sofort, wenn wir das dunkle Tal betreten.
Weh mir, wo nehm ich, wenn Es Winter ist, die Blumen, und wo Den Sonnenschein Und Schatten der Erde? Die Mauern stehn Sprachlos und kalt, im Winde Klirren die Fahnen.
Friedrich HölderlinDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 7. Juni 1843) Zur Autorenbiographie
Ein starker, ruhiger Mensch wird immer geliebt und verehrt. Er ist wie ein Schatten spendender Baum in einem dürstenden Land oder wie ein schützender Fels im Sturm.