Denn wie klein und unscheinbar du auch sein mögest, so wird in dir stets eine Größe und Schönheit verharren, mit der du Strahlen kannst - und wirst, wenn deine Zeit gekommen ist
Und ein Radiergummi gibt es im realen Leben nicht, weil was einmal geschehen ist nicht ausgelöscht werden kann. Es kann vergessen, ignoriert und scheinbar entfernt werden, doch irgendwie bleibt es doch und schimmert durch.
Nun, selbst, wenn man es nicht real macht, so zeichnet und formt man doch sein eigenes Leben. Im Leben sind es die Schritte und Handlungen, beim zeichnen die Striche auf dem Papier, die davon erzählen, dass jemand da gewesen ist. So bin ich schon sicher, dass jeder sein Leben zeichnet.
Jemand sagte einmal, dass jeder Mensch einen verlassen wird, egal, wie sehr man ihn liebt. Ich denke mir, das mag ja sein. Aber ist es dann nicht wichtig, dass man die Zeit mit ihm genießt und ihm dafür danken kann?
Doch das wirklich interessante an Lastern und Tugenden ist meiner Meinung nach, dass man sie ins Gegenteil verkehren kann, nur dadurch, sie anders zu lesen und austzlegen. Gut und Schlecht liegen eben doch unaussprechlich nah aneinander.
Ich werde nicht vorschnell entscheiden, welches Urteil ich über jemanden zu fällen gedenke. Selbst wenn mein Traummann mir nicht gegenüber ist, so habe ich bisher doch viele schöne Stunden genießen können mit regen und tiefen Austausch. Wer wäre ich, mir das zu nehmen indem ich vorschnell urteile?
Mehr noch, sollte deine dir eigene Weisheit dich nicht schützen und dir helfen, Menschen als die zu sehen, die sie sind, oder gar, wie sie im besten Falle sein könnten, und nicht, was man im schlimmsten Falle von ihnen denken kann
Was man nicht kennt, kann man nicht erkennen. Alles, was man zu erkennen meint ist in dem Falle nicht mehr als eine Unterstellung die an eine Projektion erinnert.
Meiner Meinung nach halten sich Leiden und Glück gut die Waage und diese ist mit Willen durchaus zu der einen oder anderen Seite zu verstellen. Weiterhin bin ich überzeugt, dass jedes Leid nur der Weg zu einem größeren Glück ist. Wieviel aber man davon erfährt, das hat jeder selbst in der Hand.
Wenn der Weg schon klar wäre, müsste man ihn nur noch gehen. Aber ist er nicht klar, muss man ihn sich erst aus dem Dickicht des Waldes schlagen. Und das kostet Kraft.
Ich finde es immer schade, wenn man sich dann rausredet. Das hört sich für mich so nach "ausreden" an. Und Ausreden sind zumeist nur einen Schritt von der Lüge entfernt. Und Lügen wiederherum ... naja, belassen wir es dabei, dass ich ihnen nicht viel abgewinnen kann. Warum kann man in so einem Fall nicht einfach klar Stellung beziehen und gut?
Das Problem ist nicht, dass du zu viel machen musst. Das Problem ist, dass du die Dinge zu langfristig betrachtest. Mache einen Schritt nach dem anderen. Und auf einmal ist da nichts mehr zu tun.
Ihn kannst du nicht ändern. Aber deine Sicht auf ihn. Und damit deine Einstellung. Und dein Handeln. Und das wird Einfluss auf ihn nehmen. Das ist ein universelles Gesetz.
Wenn du es aushälst, mit dir allein zu sein, dann werden auch andere Menschen deine Gegenwart aushalten und sogar schätzen. Die Welt kann dir nur das zurück geben, was du dir selbst gibst. Selbst wenn sie versuchen sollte, dir anderes zu geben, würdest du es nicht anerkennen können.
Wenn du dir selbst genügst, ist jede Minute mit einem anderen Menschen zwar ein Geschenk, aber nicht notwendig. Das gibt dir die Kraft, es mehr zu genießen und den anderen die Weite zu geben, er selbst zu sein. Und nicht nur jemand, der in dein Loch im Herzen hinein passt. Passen muss.
Anstrenged ist etwas, was unangenehm ist. Unangenehm ist etwas, was Wahrheit in sich verbirgt. Wahrheit, die man nicht erkennen will und doch längst ahnt.
Wenn man einen Situationsstrang mit einem "Danke" schließen kannst, ist er geschlossen. Kann man es nicht, so ist er noch offen und es bleibt noch was zu tun.
Ist das Gefüge des Buches nicht eine der großen Formen, mit denen es der Menschheit gelungen ist, Chaos zu bewältigen, und die von der Entdeckung an gültig bleiben? Es gibt nämlich manche solcher Siege im großen Kampf der Menschheit wider den dunklen Feind. Die Elementarwerkzeuge zum Beispiel sind solche, der Hammer oder das Rad. Der Weg ist einer und die Brücke, das Dach und die Türe. Eine solche Grundform ist auch das Buch.
Das Buch ist zum Stehen gekommenes Sprechen: Der Leser ist imstande, aus den dauerhaft gewordenen Zeichen immer wieder das Wort aufklingen zu lassen. Daraus ist auch zu ersehen, was Lesen sein müßte: ein Erwecken des ursprünglichen Sprechens.
Ich glaube, daß sich im Leseverhalten viel verändert hat. Weil es genug Leute gibt, die ausschließlich auf Fakten hin lesen, die ein erbauliches Lesen fragwürdig finden. Sie bemessen auch einen Roman danach, inwieweit sie darin zu einem Thema informiert werden - sonst sehen sie ihre Zeit vergeudet.
Jemand, der nur drei zerfledderte Stephen Kings im Regal hat, kann nicht der Mann meines Lebens sein. Jja, vielleicht nicht mal ein guter Freund. Ich erwarte ja gar nicht, dass die Leute 17 Billy-Regale voll höchster Literatur haben, aber kann man sich mit Leuten vernünftig unterhalten, die nie lesen? Über was redet man da den ganzen Tag?
Das Lesen kann einen Menschen dazu dienen, seinen Kopf mit gediegenen Kenntnissen zu füllen, seinen Geist zu bereichern, seine Vorstellungen zu erweitern und zu berichtigen und sein Urteil durch ständige Übungen im Nachdenken über die Gedanken des anderen zu festigen
Bis vor kurzem gab es neben dem Totengräber oder der Souffleuse keinen Beruf, bei dem das Aussehen eine derart geringe Rolle gespielt hätte wie beim Schriftsteller
Es ist nicht leicht, in einer Welt, die uns mit Informationen (erwünschten wie unerwünschten) pausenlos bombardiert, jenen inneren Raum freizuhalten, den ein gutes Buch allemal beansprucht
So viel Vergangenheit war nie: Die Geschichte der Menschheit, obgleich sie mehr zerstört als überliefert hat, liegt vor uns wie ein aufgeschlagenes Buch So viel Gegenwart war nie: Alle Literaturen aller Völker beanspruchen unsere Aufmerksamkeit zugleich
Wenn ein Schriftsteller uns mit resignierter Miene mitteilt, er sähe sich gezwungen, über sich selbst zu sprechen, so beklage man ihn nicht: Er leidet nicht sehr
Bücher werden einem so vertraut und wichtig wie alte Freunde. Wenn Bücher abgegriffen sind, macht sie diese Veränderung nur noch liebenswerter. Sie sind eine Erweiterung von uns selbst.
Die vollkommene Dame wird darauf achten, daß in den Bücherregalen die Werke männlicher und weiblicher Autoren streng getrennt stehen. Mann sollte sie nur dann zusammenstellen, wenn die Verfasser miteinander verheiratet sind.
Wir Schriftsteller haben die einsamste aller Beschäftigungen; die einzige Analogie, die mir einfällt, ist der Leuchtturmwärter. Aber der Vergleich sollte nicht allzu weitgehen: Wir senden keinen Lichtstrahl aus, der das Individuum oder die Welt davor retten wird, auf den Klippen ein Unglück zu erleiden.