Wenn der Teich austrocknet, und die Fische auf dem Trockenen liegen, reicht es nicht, sie mit Speichel zu benetzen, man muss sie zurückwerfen in die See. Versucht nicht Menschen durch Lehrmeinungen zu beleben, sondern werft sie zurück in die Wirklichkeit. Denn das Geheimnis des Lebens findet man im Leben selbst, nicht in Lehren über das Leben.
Ich glaube, es fiele mir nicht schwer, unter Tieren zu leben. Sie sind so still und genügsam. Lange kann ich dabei verweilen, ihnen zuzusehen. Sie rackern sich nicht ab, sie jammern nicht, wie schlecht sie dran sind. Sie wälzen sich nachts nicht im Bett, um ihre Sünden zu beklagen. Sie öden mich nicht an, indem sie mir ihre Pflichten gegenüber Gott darlegen. Keines von ihnen ist unzufrieden, keines infiziert vom Wahn, etwas besitzen zu müssen, keines beugt vor seinen Artgenossen das Knie, auch nicht vor irgendeinem, der seit Jahrtausenden tot ist. Keines hat einen Ruf zu verlieren, keines von ihnen ist unglücklich über diese Welt.
Wo das Tier dem Menschen nur Objekt der Ausbeutung und Willkür ist, muss es da nicht einige geben, die es lieben und hegen, um die göttliche Gerechtigkeit zu versöhnen?
Gott schuf die Katze, damit der Mensch einen Tiger zum Streicheln hat.
Victor HugoDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 22. Mai 1885) Zur Autorenbiographie