Der Zynismus hat den Spin und Drall des Lebens kapiert: über Gut und Böse lässt er den Körper selber entscheiden. Was übrigens ziemlich modern ist: Zynismus, aktualisiert, ist dasselbe wie Quantenphysik.
Meine Herzallerliebste, ich bin Tausende von Meilen gegangen. Ich habe Flüsse überquert, Berge versetzt. Ich habe gelitten und ich habe Qualen über mich ergehen lassen. Ich bin der Versuchung widerstanden und ich bin der Sonne gefolgt, um dir gegenüberstehen zu können und dir zu sagen: Ich liebe dich.
Es ist sinnlos, sich diese Fragen zu stellen, mein Verstand weiß das. Aber die Fragen wissen es nicht. Sie kommen – ohne vorher anzuklopfen und sich zu erkundigen, ob es gerade passt.
Die Zeit vergeht. Selbst wenn es unmöglich erscheint. Selbst wenn das Ticken jeder Sekunde schmerzt wie das pochende Blut hinter einer Prellung. Sie vergeht unregelmäßig, in merkwürdigen Schlangenlinien und mit zählen Pausen, aber sie vergeht. Sogar für mich.
Wir dürfen nichts vergessen. Ganz gleichgültig, wie viel Zeit seitdem vergangen ist, diese Ereignisse von früher beeinflussen uns und die Welt, in der wir leben, bis heute. Wenn du der Vergangenheit keine Aufmerksamkeit schenkst, wirst du die Zukunft nie verstehen. Das hängt alles miteinander zusammen.
Während man also annehmen konnte, alles zu sehen, war es in Wirklichkeit gar nicht so Man erkannte nur Einzelteile Bruchstücke, die allerdings wie ein Ganzes wirkten
Wobei mir allmählich dämmerte, dass das Unbekannte nicht immer das ist, vor dem man sich am meisten fürchten muss. Die Menschen, die dich am besten kennen, können viel bedrohlicher sein Denn das, was sie sagen oder denken, macht einem möglicherweise nicht nur Angst – es kann zu allem Überfluss auch noch der Realität entsprechen.
Meine Schuldgefühle rissen einen Graben zwischen uns auf, der immer breiter wurde. Vielleicht gab es einen Moment, da hätte ich noch hinüber springen können. Doch schließlich war das andere Ufer so weit entfernt, dass ich es nicht mehr erkennen, geschweige denn einen Weg auf die andere Seite finden konnte.
Wenn dir jemand wirklich nahe steht, ist es okay, wenn du mal wütend bist. Deswegen muss nicht alles den Bach runtergehen. Es ist Teil einer Beziehung.
Bei manchen Dingen fällt es einem schwer, sie für sich zu behalten. Bei anderen ist es schwer, sie rauszulassen - aber gerade dann ist es vielleicht wichtig, weil sie sonst in einem gären, bis man am Ende platzt.
Vielleicht gab es auf diesem Planeten keine Freude, ohne dass einem zum Ausgleich anhand irgendeiner unbekannten Skala die entsprechende Menge an Schmerz zugewiesen wurde.
Ich glaube, dass die Angst, die man hat, wenn man an einem Abgrund steht, in Wahrheit vielmehr eine Sehnsucht ist. Eine Sehnsucht, sich fallen zu lassen – oder die Arme auszubreiten und zu fliegen.
Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden.
Warum wird uns, was schön war, im Rückblick dadurch brüchig, dass es häßliche Wahrheiten verbarg? Warum vergällt es die Erinnerung an glückliche Ehejahre, wenn sich herausstellt, dass der andere die ganzen Jahre einen Geliebten hatte? Weil man in einer solchen Lage nicht glücklich sein kann? Aber man war glücklich!
Manchmal hält die Erinnerung dem Glück schon dann die Treue nicht, wenn das Ende schmerzlich war. Weil Glück nur stimmt, wenn es ewig hält? Weil schmerzlich nur enden kann, was schmerzlich gewesen ist, unbewußt und unerkannt?