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Demokrit

~ von Tanja 5462 Sprüche ~


Demokrit aus Abdera (auch Demokritos genannt) (* 460 v. Chr.; † 371 v. Chr.) gehörte zu den Vorsokratikern. Zunächst erkläre ich, was Vorsokratiker im allgemeinen sind, dann gehe ich auf Demokrit speziell ein.

Was sind die Vorsokratiker?
Als Vorsokratiker werden allgemein alle Philosophen bezeichnet, die vor Sokrates wirkten.

Viele unter ihnen waren Naturphilosophen.
Sie machten den Versuch, die Welt zu erklären, ohne dazu wirklich die naturwissenschaftlichen Mittel zu haben. Typisch war das Suchen nach einem "Urstoff" (gr. arché) aus dem sich dann alles andere gebildet hätte. Ein paar Beipiele:
Thales von Milet sagte, am Anfang wäre das Wasser gewesen,
Anaximenes tippte auf die Luft.
Empidokeles sprach von den vier Elementen (Wasser, Feuer, Erde, Luft), die durch Liebe und Hass gesteuert sind. Die Pytagoreer fürten diese vier auf Äther, ein fünftes Element, zurück.
Leukippos und Demokrit postulierten kleinste Teilchen (Atome).
Anaximander sprach schlichterweise von etwas "Unbestimmten" (gr. apeiron)

Dann gab es noch die Sophisten unter den Vorsokratikern. Schon ihr Name "Sophisten" ("Weisheitsbringer") zeigt, dass sie sich bereits für weise hielten, während ein "Philosoph", ein "Freund der Weisheit", sie einfach nur schätzt und gerne mehr von ihr erfahren möchte. Ihr könnt sie euch ein bisschen vorstellen wie Anwälte. Eigentlich ist es ihnen egal, ob ihr Klient moralisch handelt oder ein großer Idiot unter der Sonne ist. Sie wollen einfach nur ihr Geld damit verdienen, dass sie seine Meinung gut vertreten. Dafür haben sie die Rhetorik "geschaffen". Sie schrieben Reden für Politiker, machten als Verteidiger im Gericht große Show und drückten auch mal auf die Tränendrüse, um den Richter zu überzeugen. Sicherlich stammen einige gute Ideen von ihnen und ehrlich überzeugende Ansätze. Charakterlich waren sie aber höchst unsympathisch, drehten ihr Fähnchen nach dem Geld und hatten nicht die Wahrheit zum Ziel, sondern den Sieg im Gespräch.

Demokrit aus Abdera
Demokrit war ein Naturphilosoph. Ich habe oben schon erwähnt, dass er glaubte, die Welt sei in kleinste Teilchen zerteilbar. Diese nannte er Atome (gr átomos = unteilbar). Später übernahmen Naturwissenschaftler diesen Begriff - nicht wissend, dass das, was sie da Atome nannten, sehr wohl noch teilbar ist.

Demokrit jedenfalls dachte an Atome. Damit erschien ihm jede Frage nach eine Sinn überflüssig. Atome ordneten sich nach mechanischen Gesetzmäßigkeiten (Kausalität) an und lösten sich irgendwann wieder. Mit den richtigen Formeln würden sich all diese Gesetze entschlüsseln lassen. Dann könnte man ausrechnen, was als nächstes geschieht. Und wenn es sich ausrechnen lässt, dann kann kein Gott oder Schicksal dahinter stecken, nicht wahr?

Demokrits Welt war also frei von Göttern. Sie war auch frei von einem Leben nach dem Tod. Denn die Seele, die aus Feueratomen besteht, würde nach dem Tod genauso zerfallen wie alles andere auch.
Das war für ihn nicht beängstigend, sondern befreiend: Keine Angst vor einem Leben in der Unterwelt, keine Angst vor einer nachträglichen Abrechnung. Nein, der Mensch könnte einfach frei leben und sich darauf verlassen, dass mit dem Tod nichts Unerwartetes hereinbricht.





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Zufallsspruch von Demokrit

Wolfgang Kreiner 891 Sprüche 29.05.2013 - 09:55   deutscher Spruch Facebook Share
Die Ursache des Bösen
ist oft nur
die Unkenntnis des Guten!

Demokrit erlaubterlaubtDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 371 v. Chr.)
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