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chinesisches Sprichwort

~ von Tanja 5462 Sprüche ~


China ist ein großer Kulturraum in Ostasien. der vor über 3500 Jahren entstand.
Von 221 v. Chr bis 1912 verstand man darunter das "Kaiserreich China".
Von 1912 bis 1949 die "Republik China".
Und seit 1949 sind China zwei Staaten: Die "Volksrepublik China" und die "Republik China". Wenn ihr von China redet, meint ihr aber wahrscheinlich die Volksrepublik. Denn die Republik China ist nur eine ganz kleine Insel, die ihr vielleicht unter dem Namen "Taiwan" kennt.

Chinesische Sprichworte
Sprichworte sind bei den Chinesen um ein gutes Stück wichtiger als hier in Deutschland.
Eine chinesische Studentin hat erzählt, dass ihre Komilitonen aus ihrem Land wie blöde deutsche Sprichworte geübt hätten, und sie dann in den Arbeiten zitiert hätten. Sie wären alle völlig baff gewesen, als die Professorin meinte, dass das hier nicht üblich ist.
Ein Deutungsansatz dafür ist, dass in China viel wert darauf gelegt wird, dass man korrekt wiedergeben kann und die Vordenker verstanden hat, während Europa eher darauf aus ist, dass man sich selbst etwas überlegt.

Die Chinesische Sprache
Die meisten Chinesen sprechen Hochchinesisch, auch bekannt als Mandarin.
Mandarin ist die meistgesprochene Muttersprache der ganzen Welt. Daneben gibt es aber noch einige "Dialekte". Sie heißen (in absteigender Häufigkeit der Sprecher): Wu, Kantonesisch, Min, Jinyu, Xiang, Hakka und Gan.
Diese Sprachen werden zwar Dialekte des Chinesischen genannt - eine chinesische Freundin meinte allerdings einmal zu mir, dass das de facto wirklich andere Sprachen sind. Ein Deutscher versteht mit etwas Übung wohl Bayrisch oder Sächsisch, ohne es wie eine Fremdsprache komplett neu lernen zu müssen. Für einen Chinesen hingegen ist jede dieser chinesischen Dialekte eine Fremdsprache.

Die chinesische Schrift
Alle chinesischen Sprachen haben jedoch eins gemein: ihre Schrift.
Im Deutschen entspricht jedes Schriftzeichen normalerweise einem Laut: Der Buchstabe a zeigt auf den Laut a (Der Laut "ch", der durch zwei Buchstaben verdeutlicht wird, ist dabei eine Ausnahme).

Um die chinesische Schrift zu verstehen, muss man erstmal wissen, was Morpheme sind.
Morpheme, das sind sozusagen Wortbausteine. Das Wort "glücklich" besteht zum Beispiel aus den Morphemen "glück" und "lich". Das Morphem "glück" kann wieder in ganz anderen Worten verbaut sein, zum Beispiel "ver-un-glück-en" (4 Morpheme) oder "be-glück-en" (3 Morpheme). Auch "lich" kommt in anderen Worten vor, wie "verherrlichen" oder "freilich"
So ein Morphem kann sich aber auch verändern. Zum Beispiel das Morphem "baum". Steht es allein, wird es so geschrieben: "Baum". Setzt man es allerdings in den Plural, dann wird daraus "Bäum-e". Und schon ist aus dem a ein ä geworden.
Trotzdem gehört es natürlich noch zu dem Morphem - es bedeutet ja das gleiche, es wird nur anders ausgesprochen.

In der chinesischen Sprache ist es nun ganz ähnlich. Jedes Schriftzeichen steht für ein Morphem.

Und da haben wir auch schon das Problem: Nur weil etwas ähnlich ausgesprochen wird, hat es natürlich nicht die gleiche Schriftweise. Nehmen wir mal die Leit-er (das Teil mit den Stufen) und das Wort leit-en (aus der Physik). Beide enthalten ein Morphem namens "leit" - aber das hat natürlich eine völlig unterschiedliche Bedeutung. Im chinesischen wären das wahrscheinlich zwei verschiedene Schriftzeichen.

Wie das Beispiel mit "Baum" und "Bäume" gezeigt hat, kann man natürlich auch nicht davon ausgehen, dass ein Morphem immer gleich ausgesprochen wird.

Und das erklärt vielleicht, warum die chinesische Sprache so verdammt kompliziert ist - und wieso sie soviel Schriftzeichen hat.
Es gab deshalb über dreißig Versuche, eine gute Transkription für die Schrift zu finden. Etwa ein Viertel von denen wurde aus arabischen Schriftzeichen (also denen, mit denen wir auch schreiben) gebildet. Dadurch kam es zustande, dass es für viele Namen ganz unterschiedliche Schreibweisen im Deutschen gibt - zum Beispiel "Mao Zedong" und "Mao Tse-Tung".

Einige Umstände sprechen allerdings gegen diese Transkriptionen:
  • Die chinesische Schrift ist eine Kunst: Kalligraphie (also das schwungvolle, schöne Zeichnen von Schriftzeichen) wird hoch anerkannt, eine schön beschriebene Schriftrolle kommt einem Gemälde gleich. 
  • Die chinesische Schrift macht zu einem guten Stück das Nationalbewusstsein der Chinesen aus. 
  • Die chinesische Schrift eine Art Statuszeichen: Wer viele Schriftzeichen beherrscht, ist hoch angesehen. 
  • Mit der chinesischen Schrift kann man sich über den gesamten Kulturraum verständigen. Japan, Korea und Vietnam haben ebenfalls das chinesische Schriftsystem übernommen. Sie ist das einzige (im Verhältnis zum Beispiel zur Sprache) was sich in der chinesischen Kultur seit 2000 Jahren kaum geändert hat. 
  • Die chinesische Schrift hat eine tiefe Bedeutung für die Chinesen. Während die Europäer mithilfe der Schrift wohl einfach aufschreiben wollten, wieviel ihnen Bauer Soundso noch schuldete und wie viel Grundstück der Müller besaß, findet man die ersten chinesischen Schriftzeichen oft auf Orakelknochen. Die Chinesen glauben daher, ihre Schrift sei nicht aus verwaltungstechnischen Gründen entstanden, sondern als ein Kommunikationsmedium in die Geisterwelt. Klar, dass die Schrift dadurch um einiges "magischer" wird. 

Die Aussprache
Die chinesische Sprache spielt sehr viel mit Lauten und Tonhöhen. Sogar so sehr, dass Chinesen viel eher ein absolutes Gehör ausbilden. Unter durchschnittlichen Musikern hat gerade mal jeder zehnte so eins, unter asiatischen Musikstudenten sind es 50 Prozent!

Wenn ihr auch mal ein chinesisches Sprichwort wirchtig aussprechen wollt, könnt ihr das sogar üben:
Sucht in diesem Wörterbuch die Worte nacheinander raus, klickt dann auf den Lautsprecher neben dem Wort, und dann wird euch die richtige Aussprache vorgesagt.

Wenn ihr es erstmal leichter angehen lassen wollt, könnt ihr aber auch Lehnwörter üben. Das sind Worte, die das Chinesische aus anderen Sprachen übernommen hat. Worte, die deshalb von der Aussprache noch zum Beispiel dem Englischen ähneln, sind deshalb wohl etwas leichter für einen normalen Europäer.
Zum Beispiel:

youmo < engl. humour,
kafei < engl. coffee

Außerdem haben sich die Chinesen ein paar Wörter ausgedacht, die zwar so ähnlich wie Lehnwörter klingen, aber gleichzeitig noch einen Bezug zur eigenen Sprache haben. So ergibt auch ein fremdes Wort bei ihnen Sinn:

weitaming (Vitamin (wörtl. „eines anderen Leben erhaltend“))
kekoukele (Coca-cola (wörtl. „durstlöschend und erfrischend“))






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Zufallsspruch von chinesisches Sprichwort

Tanja 5462 Sprüche 22.05.2009 - 17:39   deutscher Spruch Facebook Share
Keine Speise wird gar
und kein Brot wird gebacken
ohne Feuer,
und doch will der Mensch reif werden
ohne Leid?

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