Das Spruch-Archiv

Mal ernsthaft? Schwachsinn! Es sind eben die Nebensächlichkeiten, die das Leben so unbeschreiblich kostbar machen.

Kommt drauf an, was man als Nebensache definiert...

Wie könnte ich mich erdreisten, derartiges zu definieren? Nein, das mache ich nicht. Ich halte mich da ganz frei an die Definitionen der Gesellschaft. Ein Beispiel?

Ich ging letztens nach Hause. Vor meiner Wohnung fand ich einen Baum vor. Dieser wurde von hinten durch eine Straßenlaterne beleuchtet. Die unwirklich grün scheinenden Blätter bewegten sich im Wind und ließen es wie eine wundersam phantastische Fläche erscheinen - einer Meeresoberfläche vielleicht nicht unähnlich. Ich war überwältigt! Und ich blieb lange stehen und beobachtete das seltsame Treiben.

Absolute Zeitverschwendung, wenn man die Gesellschaft fragen würde ;-P ... oder tue ich ihr gerade unrecht?

Das ist eben die Frage

Ich denke eben, für viele Einzelpersonen ist die Wichtigkeit dieses Moments klar ersichtlich - vielleicht für die Meisten nicht, aber für viele schon. Deswegen würde ich aber "Nebensächlichkeit" nicht gleich verallgemeinern. Denn ich betrachte als "nebensächlich" - als ganz spontane Definition - was für mich keinen wirklichen Wert hat. Und da dieser Moment durchaus einen Wert für mich hätte (sei es ob der Ruhe willen, des schönen Anblicks oder der Frieden dieses Augenblicks), wäre es für mich keine Nebensächlichkeit.
Eine Nebensächlicheit wäre zum Beispiel, wenn die Nachbarin nebenan sich über das Lichtspiel abfällig äußert. Diese Äußerung wäre für mich eine Nebensächlichkeit, sie ist es nicht wert, dass ich mich darüber aufrege - mein Leben ist zu kurz um mich mit dieser nachbarin zu streiten. Also lasse ich es und schaue auf die wirklich wichtigen Dinge... wie zum Beispiel das Lichtspiel.

Volle Zustimmung an Loa.
Wenn ich einer Sache meine Zeit zuwende, dann möchte ich, dass etwas hinter ihr steht. Etwas, dass ich an sich für gut befinde.

Hinter einem Lichtspiel steht vielleicht das Bedürfnis nach Ästhetik, Natur, Innehalten. Oder der Genuss eines Momentes, den man nicht wiederkriegen kann. Beides hat seine Berechtigung, weil ich irgendwo in meinem Leben Freude, Genuss und Ruhe brauche.
Ich habe höhere Prioritäten, aber ich erkenne an, dass das Beobachten mich glücklicher macht, niemandem schadet und den jetzigen Moment in der wohl bestmöglichen Weise nutzt.

Wenn der letzte Grund, der hinter einer Sache steht, beispielsweise eine selbstgeschaffene Bedürftigkeit ist - sei es das Verlangen nach Rache, die Abhängigkeit von einem Computerspiel oder die viel zu hoch priorisierte Notwendigkeit nach Anerkennung - wird die aufgewendete Zeit wahrscheinlich nicht lohnen.
Ich hätte meine Ressourcen für etwas aufgewandt, dem ich es nicht hätte geben müssen.

Das ist der Wert, der für mich hinter meinen Handlungen steckt.
Und entsprechend dieser Beurteilung gibt es Nebensächlichkeiten, denen ich mein Leben nicht widmen möchte.