ansichtssache. Willst du wirklich was bewegen, braucht es vielleicht einen, der anfängt, aber bleibt er allein so wird er nichts bewegen, denn nur in der Gemeinschaft sind wir stark. Andernfalls zerbrechen wir nur daran, unseren Kopf an den Mauern der Engstirnigkeit zu reiben.
Wenn du der Meinung bist, dass man nur in Gemeinschaft stark sein und was bewegen kann, wieso zum Teufel bist du dann so gänzlich unpolitisch?!
Signatur
Hope is the biggest lie there is, and it is the best.
We have to keep going as if it all mattered, or else we wouldn't keep going at all.
Allie Keys in "Taken"
Gehen wir mal weg vom billigen "Die da oben sind doch alle doof":
Du sagst, dass einer anfangen muss, dass er dann aber weitere braucht, die ihm zustimmen und hinter ihm stehen.
Was ist denn ein Volksentscheid, wenn nicht eben dieses? Einer geht rum und sammelt Unterschriften gegen einen neuen Schweinemastbetrieb oder gegen Nachtflug. Andere stimmen ihm zu, unterschreiben und verteilen mit ihm Flyer, bis die Entscheidung durch ist. In diesem Moment setzt die Gemeinschaft ihre Prioritäten und entscheidet auch mal gänzlich gegen ihren Langtag oder wirtschaftliche Interessen.
Ob in Unterschriftenlisten, Demontrationen, Leserbriefen, kritischem Konsum, Diskussionen oder dem Boykott bestimmter Marken - es gibt eine Menge politische Handlungen, um seiner Meinung Gewicht zu verleihen. Ohne solche politischen Handlungen wirst du aus meiner Sicht kaum etwas mit der und für die Gemeinschaft fertig bringen.
Signatur
Hope is the biggest lie there is, and it is the best.
We have to keep going as if it all mattered, or else we wouldn't keep going at all.
Allie Keys in "Taken"
Hat zwei Seiten dieser Spruch, stimmt aber meiner Meinung nach.
Ein Sandkorn ist nichts,
doch die gewaltige Wüste besteht aus lauter Sandkörnern.
Ein Tropfen Wasser wie lächerlich,
ein Ozean aber,
so weich und doch mit Wind gepaart so vernichtend!
Ein Mensch allein auf weiter Flur wie armselig,
doch richtig vernetzt wird er gewaltig im Guten wie im Schlechten.
LGr Karl
Ich habe das Glück in meinem heutigen Teil des Wochenendseminars ("historisch-politische Bildung" ... wobei sich unter dem Aspekt, dass ich sowohl Geschichte als auch Politik nicht viel abgewinnen kann natürlich die Frage stellt, warum zum Geier ich das überhaupt gewählt habe -.-*) eine schöne Erklärug gefunden, die es mir ermöglicht, mich aus diesem gesamten Bereich herauszulavieren:
So, liebste Tanja. Was ist Politik? Politik ist Selbstbestimmung. Aber ist diese Selbstbestimmung nur auf das Geschehen der gesellschaftlichen Politik - nennen wirs mal wählen - beschränkt? Auf das Mitbestimmungsrecht darauf, wie wir unseren Staat zu Grunde richten? Oder beginnt Politik - also Selbstbestimmung - nicht bereits im Kleinen? In Fragen und Entscheidungen bei denen man in die Öffentlichkeit geht? Und hierbei ist Öffentlichkeit nicht nur als die offene Straße zu verstehen sondern auch als Küchentisch innerhalb der Familie. Politik wäre in diesem Verständnis also nichts anderes als der Mut seine eigene Sichtweise kunt zu tun und für sie einzutreten. Und wenn du dich nun ehrlich fragst, ob ich das tue oder nicht wird dir auffallen, dass ich ganz und gar nicht als unpolitisch zu verstehen bin. Denn darin, meine eigene Sichtweise darzulegen und im öffentlichen Plenum zu diskutieren bin ich doch ziemlich arangiert, findest du nicht?
Den Unterschied zwischen "einer muss anfangen und braucht weitere, die ihm zustimmen" und einem Volksentscheid liegt meiner Meinung nach in der Information. Wie viele Menschen unterschreiben solche Petitionen aus Überzeugung? Und wie viele mehr damit der Bittsteller sie in Ruhe lässt, weil der Bittsteller auf sie sympatisch wirkt oder weil die Darstellung des Fakten durch die gefärbte Sichtweise des Bittstellers irgendwie ethisch ansprechend ist? Wie häufig unterschreibt man irgendeine Petition wegen irgendwelchen Vorurteilen und wie selten, weil man sich wirklich informiert hat?
Ich meine ... was geht in solchen Situationen bei uns ab? "Oh, rotes Kreuz = gut = gesellschaftlich als untertstützendwert bewertet = nicht so teuer für mich = für wenig Geld kaufe - oder nur eine Unterschrift - erkaufe ich mir ein gutes Gewissen und die Illusion etwas Gutes und Bedeutsames getan zu haben = Yeah!"
Weiterhin hast du schon selbst gesagt, was der Unterschied ist: "Einer geht rum und sammelt Unterschriften". Wovon ich rede wird ein Selbstläufer, dessen - hoffentlich positive - Folgen nicht mal mehr der Urheber absehen kann. Deinen Volksentscheid fängt nicht einer an ... einer hat die Leitung der Umsetzung. Das ist was vollkommen anderes.
Wovon ich rede ist viel deffiziler. Es ist eine Idee, die nach und nach um sich greift, einzelne Menschen erreicht und durch sie um sich greift. Kennst du "das Glücksprinzip"? Ein wundervoller - aber total tragischer - Film. Ein Junge entwickelt eine Art Schneeballsystem bei dem er drei Menschen einen Gefallen tut. Als Gegenleistung will er nichts, legt ihnen aber die Verantwortung auf, ebenefalls drei Menschen etwas Gutes zu tun und mit der Hoffnung, dass es so weiter geht und um sich greift. Erfolgreich, in dem Film. Das ist, was ich meine, dass jemand anfangen muss. Nicht, dass man einen Volksentscheid startet. Die Veränderung, die ich meine geschieht im Tun, in der Handlung. Nicht darin, dass man etwas unterstützt, seine Stimme dafür abgibt - oder seine Unterschrift - und es dann vermutlich nicht mehr weiter verfolgt, weil man es nicht zu seinem eigenen gemacht hat. Ich rede von etwas, was dir ins Blut übergegangen ist. Was du zu deinem Eigenen gemacht hast und wovon du überzeugt bist. Das ist bei Volksentscheiden - wobei die natürlich auch ihre guten Seiten haben und durchaus einen gewissen Zweck erfüllen - nicht zwingend gegeben. Aber sie sind ein Anfang.
Du sagst "Ohne solche politischen Handlungen wirst du aus meiner Sicht kaum etwas mit der und für die Gemeinschaft fertig bringen." Ich sage: Wo fängt die Gemeinschaft an? In der gesellschaftlichen Politik? Bei der Leitung des Staates? Gosh, nein. Bei deine Nachbarn? Nicht mal da. Bei deiner Familie. Fast, aber nein. Die politische Handlung in dem von mir oben aufgezeigten Sinne, die einzige politische Handlungsart, der es wirklich gelingen kann, einen Wandel in die Gesellschaft zu bringen, betrifft dich. Denn zunächst musst du deine Meinung in dir festigen. Du bist der Startpunkt. Dann die Menschen, die dir nahe stehen. Dann die Menschen, die du kennst. Dann die Menschen, die du zufällig berührst. Und irgendwann wird es von selbst bis in die oberen Gesellschaftsschichten durchdringen und die Politiker haben keine andere Wahl mehr, als auf diesen inneren Wandel zu reagieren indem sie ihn einbeziehen. Es geht nur um diesen inneren Wandel, um diese innere Einstellung.
Nun zu dir, Talnop: Ein Ozean braucht nicht mal den Wind um vernichtend zu aggieren. Wenn du erstmal unter Wasser bist und es dir nicht gelingt, wieder an die Luft zu kommen, ertrinkst du auch ohne die potentiell zerstörerische Mithilfe des Windes.
Und zu deinem Menschen-Gleichnis ... wie viele Attentäter gab es, die allein für sich Wandel iniziiert haben (sekunde, ich muss kurz nachschauen ... ah! gut, die Wirksamkeit des Individuums ist meine Grundthese gewesen, ich widerspreche mir also nicht *lach*)? Es kann theoretisch auch ein einzelner Mensch ein einschneidenes Ereignis in Gang setzten, ohne dass er vernetzt ist. Die Frage ist also nicht, ob einzelne Menschen etwas bewegen können. Das können sie auch ohne andere. Die Frage ist, wie bleibend ist dieser Effekt? Um diesen Effekt wirklich bleibend zu machen brauch es andere Menschen, braucht es die Gesellschaft, braucht es einen Wandel und die Wellen dieser Aktion.
Davon ganz abgesehen widersprichst du dir. Du meinst der Spruch hätte zwei Seiten, stimmst aber nur der Sichtbaren zu: Einzeln können wir nichts. Wenn du die andere Seite auch verstärkt hättest, wäre dein Wortlaut nicht gewesen "Ein Mensch allein auf weiter Flur wie armselig" ... denn das ist genau, was der Spruch meint. ^^
Liebe Joy,
deine Argumentation ist astrein, Thema "Wirksamkeit des Individuus" nicht verfehlt.
Ich fühl mich ertappt bei dem Widerspruch, ja wirklich.
"Ein Mensch auf weiter Flur wie armselig."
Das passt natürlich nicht, denn jeder Mensch ist irgendwo auch Gottes Potential.
LGr Karl
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Ich bin ein Käfig, auf der Suche nach einem Käfig.
Franz KafkaDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 3. Juni 1924) Zur Autorenbiographie
Super! Wenn man »Soziales Netzwerk mit Niveau« googelt, landet man, ob man es nun glaubt oder nicht, hier. Das liegt daran, dass ich zum hier links unten angegebenen Zeitpunkt einen die Wortgruppe »Soziales Netzwerk mit Niveau« enthaltenden Spruch veröffentlicht habe, nämlichen genau den, den Sie gerade lesen. Das hier ist das einzige soziale Netzwerk mit Niveau. Echt wahr.
Arne ArotnowNichtkommerzielle Verwendung des Spruches mit Autorenangabe ausdrücklich erlaubt
Der Krieg in der Ukraine ist eine humanitäre Katastrophe und muss schleunigst beendet werden. Man muss die Ukraine daher ausnahmsweise gegen die Regel in einem Schnellverfahren in die NATO aufnehmen, um echten Druck auf den Kreml aufzubauen. Es kann doch nicht sein, dass Russlands Präsident weiterhin mit dem Westen macht, was er nur will. Er setzt Angst als Waffe ein. Es wird Zeit, dass wir, die Anhänger von Freiheit und Demokratie, das Heft des Handels in die Hand nehmen und uns eben nicht von Angst leiten lassen. Wir müssen endlich in die Position kommen, in der wir selbst das Geschehen diktieren und nicht ein Kriegsverbrecher. Um den Wahnsinn zu beenden, muss dieser erste Schritt endlich getan werden. Wir müssen jetzt selbst an der Eskala- tionsschraube drehen, denn eine andere Sprache spricht der Kreml nicht. Die Russen müssen die Angst am eigenen Leibe spüren. Wie lange soll der Krieg noch dauern? Lieber ein Ende mit einem gewissen Schrecken als Despotismus und Tyrannei ohne Ende.
Arne ArotnowNichtkommerzielle Verwendung des Spruches mit Autorenangabe ausdrücklich erlaubt
Die Macht Macht in einer Hand gelegen, war für die Menschheit niemals ein Segen. Schon in der Antike hat man erkannt, bleibt die Macht in einer Hand, bringt sie uns an des Abgrunds Rand und man deshalb die Demokratie erfand. Hier wird sie nicht in einer Hand verweilen und man kann sie auf mehrere Schultern verteilen. Um ein Land demokratisch zu führen, muss man die Macht teilen und dosieren. Doch kein Machthaber der Welt sich jemals an diese Regeln hält. Es wird sie leider immer wieder geben, doch langfristig kann ihr System nicht überleben. Treiben sie es mit ihrer Macht zu toll, hat das Volk irgendwann die Nase voll. Es kann viel Wut in einem Volke wohnen, oft endete das in blutigen Revolutionen. Auch jetzt schauen wir wieder wie gebannt, auf einen einzigen mit mächtiger Hand. Er hält das Geschick eines Volkes in Händen, keiner weiß, wie wird es enden.
Ist die Kindheit vergangen, hat die Leichtigkeit der Jugend angefangen, ist die Jugend vergangen, wird man zu den Pflichten der Lebensmitte gelangen, ist die Lebensmitte vergangen, ist man in den Beschwerden des Alters gefangen.