Denn bei jedem Schritt, im Großen wie im Kleinen, müssen wir erfahren, dass die Welt und das Leben durchaus nicht darauf eingerichtet sind, ein glückliches Dasein zu enthalten.
Arthur SchopenhauerDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 21. September 1860) Zur Autorenbiographie
Warum? Es geht wirklich nicht, ein glückliches Dasein zu erlangen. Jedoch ists mehr als möglich, ein zufriedenes Leben mit glücklichen Momenten zu spicken. Nehmen wir an, ein glückliches Dasein (Absolutismus) wäre möglich ... ohne die Abwechslung der Veränderung würde es immer gleich bleiben und damit den Wert verlieren, da wir Menschen darauf aufgelgt sind, unzufrieden zu werden. Wie heißt es so schön? "Wer das Bittre nicht gekostet hat, weiß nicht, wie das Süße schmeckt", gelle?
Nönö. Glück hängt von der Sichtweise ab.
Stoiker (und Kant mit ihnen) machen Glück daran fest, zufrieden zu sein, weil sie ihre Pflicht erfüllen und ihr Bestes geben. Und das kann ja nun schwer durch ein paar Ärgerlichkeiten verhindert werden.
Epikureer werden glücklich, indem sie sich mit wenig begnügen und einfach mal dankbar für das sind, was sie bekommen.
Es mag sein, das Schopi recht hat, wenn es darum geht, das glückliche Dasein zu "erhalten" (immer Sinne von "in den Schoß geschmissen bekommen). Trotzdem geht ein guter Teil der Philosophen, die sich mit dem Glück beschäftigt haben, davon aus, dass man auch ohne ständiges Glück (=positive Zufälle) eine gewisse konstante Glücklichkeit (=positives Empfinden) erlangen kann.
Signatur
Hope is the biggest lie there is, and it is the best.
We have to keep going as if it all mattered, or else we wouldn't keep going at all.
Allie Keys in "Taken"
Ach ja: In Sigmund Freuds Essay "Das Unbehagen in der Kultur" findet sich der Satz:
"[...] man möchte sagen, die Absicht, dass der Mensch 'glücklich' sei, ist im Plan der 'Schöpfung' nicht enthalten."
Stimme Sigmund Freuds Essay "Das Unbehagen in der Kultur".....genannter Auszug voll zu!
Die Schöpfung hat weder gut noch böse noch Glücklichsein im Sinn gehabt. Sie kennt nur den schöpferischen Akt im ständigen Werden und Vergehn.
Sie nimmt keine Wertungen vor und kennt nur die ständige Veränderung.
Glücklichsein ist wie gut und böse ein Ordnungskriterium der Menschen, betreffs einer besseren Orientierung innerhalb der ständigen Veränderung.
Ob nun Stoiker, Kant oder Epikureer, Glücklichsein ist eine ist etwas rein individuelles und eine Frage der inneren Einstellung. Sie reflektiert die jeweilige Sichtweise auf die Welt und ist an Erwartungen geknüpft.
Es gibt Menschen, die treten in jede Pfütze und sind immer glücklich.
Es gibt Menschen, die haben Reichtümer und alles mögliche und sind ständig unglücklich.
Glück ist von der Schöpfung nicht vorgesehen und eine Frage der Einstellung, Erwartung und Sichtweise des Individuums.
LGr Karl
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Ich bin mir selbst ein unbekanntes Land, und jedes Jahr entdeck ich neue Stege. Bald wandr' ich hin durch meilenweiten Sand und bald durch blütenquellende Gehege. So oft mein Ziel im Dunkel mir entschwand, verriet ein neuer Stern mir neue Wege.
Ich hasse dich, weil du mich so sehr verletzt hast. Ich hasse dich, weil ich wegen dir nicht mehr an mich selbst glaube. Doch am meisten hasse ich dich, weil ich dich nicht hassen kann, nicht ein bisschen. Nicht einmal fast!
Ist es wirklich richtig, den vermeintlich "anstrengungslosen Wohlstand" von Hartz-IV-Empfängern zu beklagen und vom wirklich anstrengungslosen Wohlstand reicher Immobilienbesitzer zu schweigen?
Ich bin kein Dichter, der Epoche macht, kein genialer Mann, der Einfluss auf die Fortbildung der deutschen Literatur ausübt; mein ganzes Geheimnis besteht in dem Glück, den Ton getroffen zu haben, der unten und oben, beim Volk und bei den Gebildeten, zugleich anklingt.
Fritz ReuterDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 12. Juli 1874)
Ich kann nicht Optimist sein, unterscheide mich von den Pessimisten, glaube ich, nur dadurch, dass mich das Böse, Dumme, Unsinnige nicht aus der Fassung bringt, weil ich's von vorneherein in die Zusammensetzung der Welt aufgenommen habe.
Sigmund FreudDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 23. September 1939) Zur Autorenbiographie
Im Moment, da man nach Sinn und Wert des Lebens fragt, ist man krank, denn beides gibt es ja in objektiver Weise nicht; man hat nur eingestanden, dass man einen Vorrat von unbefriedigter Libido hat [...]
Sigmund FreudDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 23. September 1939) Zur Autorenbiographie
Das große Unheil ist ... angezettelt worden hauptsächlich durch Rousseau mit seiner Lehre von der Güte der menschlichen Natur. Plebs und Gebildete destillierten hieraus die Doktrin eines goldenen Zeitalters, welches ganz unfehlbar kommen müsste, wenn man das edle Menschentum nur gewähren ließe.