Ihr, die nie ich sah, nimmer menschlich sehe, seid mir nun so nah, wenn ich einsam gehe. ... Schenkte Gott die Kunst, das Wort Ferner, Toter nachzulesen.
Ach wie heiß mich das beschlich: Dann und dann und da und dort ist ein Herz wie meins gewesen, still für sich.
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie
Aus meiner Seele zieht mit Nasenflügelbeben ein ungeheurer Appetit nach Frühstück und nach Leben.
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Sie, die mitten im Haufen schreiten, sie glauben und hoffen und lassen sich leiten. Die anderen, die vor dem Haufen gehen, stolz ziehen sie hin mit klingendem Spiele. Sie können ein Stückchen vom Weg übersehen und sprechen immer vom nahen Ziele. Die dritten hinken abseits vom Haufen. Sie haben lächelnd Berge erstiegen und sahen in weiter Ferne schon liegen das Meer, in dem die andern ersaufen.
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Es gibt freiwilliges Allein, das doch ein wenig innen blutet.
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie
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Die Stunden, nicht die Tage, sind die Stützpunkte unserer Erinnerung.
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Ein Glück ist niemals erreicht. Mich lockt ein fernstes Gefunkel, mich lockt ein raunendes Dunkel ins nebelhafte Vielleicht.
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Wäsche ist von des Menschen Umäußerung das Innerste, also das Feinste, und sollte immer das Reinste sein, wie im Menschen selber die Seele.
Was immer ihr fehle, die Sauberkeit fehle ihr nie.
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Ein Rauch verweht, ein Wasser verrinnt, eine Zeit vergeht, eine neue beginnt
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Und Menschen triffst du, und dich stört ihr Reden, weil es nichts Neues dir enthüllt. Du kennst all ihre Zellen, hast längst jeden Gedanken überholt, der sie erfüllt.
Du willst durchaus nicht, dass sie näher kommen; du fürchtest, dass du überlegen siegst. Doch schweigend dann besinnst du dich beklommen, wie du den Anfang so wie sie genommen, und dass du dankbar sein musst, weil du stiegst.
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Schenke herzlich und frei. Schenke dabei, was in dir wohnt an Meinung, Geschmack und Humor, so dass die eigene Freude zuvor dich reichlich belohnt.
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Hohe Türme sind nur Türmchen, wenn ein Adlerauge sieht.
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O wie viel Menschen mögen jetzt, um diese Stunde - bitter weinen!? Es wär ein Strom in Gang gesetzt, wenn diese Tränen sich vereinen.
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Und Menschen triffst du, und dich stört ihr Reden, weil es nichts Neues dir enthüllt. Du kennst all ihre Zellen, hast längst jeden Gedanken überholt, der sie erfüllt.
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Wer das Licht der Welt erblickt, wird das Dunkel schon noch kennenlernen.
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie
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Sport stärkt die Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit und schützt uns durch Vereine vor der Einsamkeit.
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Wir wollen uns wieder mal zanken, auf etwas hacken wie Raben, dass unsre zufriednen Gedanken eine Ablenkung haben. ... Dann lächeln, dann seufzen, dann stöhnen, dann plötzlich uns gründlich bezechen, dann von dem vergänglichen, wunderschönen Leben sprechen. Und dann uns wieder einmal versöhnen.
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Die Zeit verrinnt, die Spinne spinnt in heimlichen Geweben. Wenn heute Nacht ein Jahr beginnt, beginnt ein neues Leben.
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie
In Hamburg lebten zwei Ameisen, die wollten nach Australien reisen. Bei Altona, auf der Chaussee, da taten ihnen die Beine weh, und da verzichteten sie weise dann auf den letzten Teil der Reise.
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie
Sinnlos, arm erscheint das Leben dir, längst zu lang ausgedehnt. -- Und auf einmal --: Steht es neben dir, an dich angelehnt. --- Was? Das, was du so lang ersehnt.
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie
Matrosen saufen so, dass die Gastwirte sie lieben, die Kokotten sich bei ihnen sicher fühlen und passierende Damen ihnen in weitem Bogen ausweichen.
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie
Am Bahndamm stand ein Sauerampfer - er sah nur Züge, keine Dampfer
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie
Ach, ich möchte einmal wieder als Matrose im Atlantik kreuzen, um mein Herz und meine Lieder in die wilden Wetter auszuschneuzen.
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie