Die Abenteuer, in die ich von den entliehenen Büchern entführt wurde, mochten so bunt und so verschieden voneinander sein, wie die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht, doch sie hatten immer denselben Effekt: Sie umgaben mich wie ein schützender Mantel und verbargen mich so vor den Kleinen Leuten, vor der Welt da draußen.
Jedes Theaterspiel ist völlig zwecklos, aber höchst sinnvoll. Es regt den Geist an, die Fantasie, die Einbildungskraft, es füllt den unwiederholbaren Moment des Lebens, in dem es sich vollzieht, und zieht den Betrachter auf diese Weise hinein ein geistiges Abenteuer. So weitet jedes fantasievolle Spiel, auch das Theaterspiel, den Blick hinaus aus den Engen des normalen Lebens.
Wir führen gegenwärtig das größte je unternommene gesellschaftliche Experiment zur Beantwortung der Frage durch, ob Vergnügen [...] eine befriedigende Lösung des menschlichen Existenzproblems sein kann. [...] Das Experiment hat die Frage bereits mit nein beantwortet.
Ein Angriff mit Liebe zu begegnen [...] heißt, der Gewalt Gewalt anzutun, indem man ihr einen Spiegel vorhält und ihr zornentbranntes, wutverzerrtes, unerträglich hässliches Antlitz vor Augen führt.
Wenn du nicht dazugehörst, wirst du zum Übermenschen. Du spürst alle Blicke auf dir. Du kannst aus einer Meile Entfernung hören, wie über dich getuschelt wird. Du kannst verschwinden, auch wenn es so aussieht, als wärst du noch da. Du kannst schreien, und niemand hört einen Laut. Du wirst der Mutant, der in ein Säurefass gefallen ist, der Narr, der seine Maske nicht abnehmen kann, der bionische Mensch, dem alle Gliedmaßen fehlen, aber nicht das verdammt Herz. Du bist das Wesen, das irgendwann mal normal war, aber das ist so lange her, dass du nicht mal mehr weißt, wie das war.
Ein flüchtiges Wolkenbild hoch am Himmel, dahingeweht aus Wassertröpfchen, Eiskristallen, interpretiert durch die Fantasie des Betrachters, kann leicht jeden Gottesdienst ersetzen.
Den nächsten Planeten bewohnte ein Säufer. Dieser Besuch war sehr kurz, aber er tauchte den kleinen Prinzen in eine tiefer Schwermut. "Was machst du da?", fragte er den Säufer, der er stumm vor einer Reihe leerer und einer Reihe voller Flaschen sitzend antraf. "Ich trinke", antwortete der Säufer mit düsterer Miene. "Warum trinkst du?" fragte ihn der kleine Prinz. "Um zu vergessen", antwortete der Säufer. "Um was zu vergessen?" erkundigte sich der kleine Prinz, der ihn schon bedauerte. "Um zu vergessen, dass ich mich schäme", gestand der Säufer und senkte den Kopf. "Weshalb schämst du dich?" fragte der kleine Prinz. "Weil ich saufe!" endete der Säufer und verschloß sich endgültig in sein Schweigen.
"Wenn ich einem General geböte, nach der Art der Schmetterlinge von einer Blume zur anderen zu fliegen oder eine Tragödie zu schreiben oder sich in einen Seevogel zu verwandeln, und wenn dieser General den erhaltenen Befehl nicht ausführte, wer wäre dann im Unrecht, er oder ich?"
"Sie wären es", sagte der kleine Prinz überzeugt.
"Richtig. Man muss von jedem fordern was er leisten kann.", antwortete der König.
Jahrtausendelang haben die Menschen nicht herausgefunden, was es mit der Liebe auf sich hat. Wie viel davon ist physisch, wie viel spielt sich nur im Kopf ab? Wie viel ist Zufall und wie viel Schicksal? Warum scheitern Paare, die perfekt zueinander passen und völlig unterschiedliche Paare bleiben zusammen? Ich kenne die Antworten genauso wenig wie sie. Liebe passiert einfach.
Von dem Moment an, da man etwas plant, bis zu dem, da man den Plan tatsächlich in die Tat umsetzt, kann sich einiges ändern. Und auch der Plan selbst mag sich von der Realiät ziemlich unterscheiden. Oder vielleicht ist das ja alles auch nicht so wichtig. Und dass sich überhaupt etwas ändert, ist möglicherweise das Einzige, was zählt.
Du belügst andere Menschen, weil du noch ein Kind bist. Du kannst es nicht ertragen, die Verantwortung für das zu übernehmen, was du tust und die Wirklichkeit anzuerkennen. Du hast Mist gebaut und hasst die anderen dafür, dass sie dich nicht davon abgehalten haben. Doch sie sind nicht für dich verantwortlich. Und du hasst dich dafür, dass du nicht erkennst, dass Fehler zum Leben dazu gehören.
Nur, weil du eine Antwort gegeben hast, bedeutet es nicht, dass du dich nicht umentscheiden darfst. Ein Leben ist voller Eindrücke die einen ändern und formen. Man weiß nie, was als nächstes kommt und was die Zukunft bringen kann.
Manchmal haben wir Gedanken, die wir selbst nicht verstehen. Gedanken, die nicht aufrichtig sind. Die nicht unsere wahren Gefühle wiedergeben, die uns aber trotzdem beschäftigen, weil sie so interessant sind.
Normalerweise laufen wir herum und glauben an das, was wir sagen. "Mir geht's gut", sagen wir. "Ich fühle mich wohl." Aber manchmal kehrt die Wahrheit ein und man wird sie nicht mehr los. Und das ist der Moment, in dem man merkt, dass die Wahrheit nicht einmal eine Antwort ist. Sie ist eine Frage. Selbst jetzt frage ich mich, wie viel von meinem Leben ich mir einrede.
Außerdem hat Musik die ultimative Konstante. Darum haben wir so eine starke, geradezu physische Beziehung dazu, verstehst du? Weil ein Lied dich nämlich in einen bestimmten Moment zurückversetzen kann oder an einen speziellen Platz oder sogar zu einem Menschen. Egal, wie du oder die Welt sich verändert haben: Dieses Lied wird immer gleich bleiben, genauso wie dieser Moment. Was schon ziemlich erstaunlich ist, wenn man genauer darüber nachdenkt.
Du bist die unbedeutende Sprache der Galanterie zu wenig gewohnt. Eine Höflichkeit wird in ihr zur Empfindung, eine Schmeichelei zur Beteuerung, ein Einfall zum Wunsche, ein Wunsch zum Vorsatz.
Der Zynismus hat den Spin und Drall des Lebens kapiert: über Gut und Böse lässt er den Körper selber entscheiden. Was übrigens ziemlich modern ist: Zynismus, aktualisiert, ist dasselbe wie Quantenphysik.
Wir Menschen machen Fehler Manchmal versagen wir Manchmal sind wir auch einfach nur dumm Manchmal gibt es keine richtige Antwort auf die Probleme, mit denen wir ringen Aber was können wir anderes tun als immer wieder versuchen, die Antwort zu finden?