Es geschehen Dinge, die höhere Mächte erahnen lassen. Schicksal oder Fügung, Gottes Wille oder Teufelswerk, Naturgesetz oder Willenskraft? Keiner von uns kann diese Fragen beantworten. Statt dessen können wir immer nur wieder staunend feststellen, dass wir in einer Welt voller Rätsel leben.
Das vermag man nicht zu erkennen, wenn man sich einem Kinde mit dem Anspruch nähert: "Ich werde aus dir einen Menschen machen" Anstatt die forschende Frage zu stellen: "Was könnte wohl aus dir werden, Mensch?"
Es ist sinnlos, sich diese Fragen zu stellen, mein Verstand weiß das. Aber die Fragen wissen es nicht. Sie kommen – ohne vorher anzuklopfen und sich zu erkundigen, ob es gerade passt.
Der Meister hob hervor, dass die Welt, wie sie die meisten Leute sehen, nicht die Welt der Wirklichkeit ist, sondern eine Welt, die ihr Kopf hervorgebracht hat.
Als ein Schüler das inFragestellen wollte, nahm der Meister drei Stöcke und legte sie in Form eines F auf den Boden. Dann fragte er den Schüler: “Was siehst Du hier?” “Den Buchstaben F”, antwortete der. “Genauso habe ich es mir vorgestellt”, sagte der Meister. “Es gibt von sich aus keinen Buchstaben F ; das F ist die Bedeutung, die Du ihm gibst. Was Du vor Dir sieht, sind drei abgebrochene Äste in Form von Stöcken.”
Einer der Vorbehalte des Meisters gegenüber religiösen Führern war dieser: sie nähren oft ein blindes Vertrauen in den Gläubigen, das so weit geht, dass selbst dann, wenn Schüler eine Frage zu stellen wagen, sie dabei immer innerhalb der engen Grenzen ihres Glaubens bleiben.
Es war einmal ein Prediger, erzählte der Meister, der sich redlich darum bemühte, die Schüler bei seinen Vorträgen zu Fragen animieren. So kam er auf diesen Einfall: Er erzählte ihnen die Geschichte von einem enthaupteten Märtyrer, der mit seinem Kopf in den Händen dahinwanderte, bis er an einen breiten Fluß kam. Weil er nun beide Hände zum Schwimmen brauchte, nahm er seinen Kopf in den Mund und schwamm sicher ans andere Ufer.
Einen Augenblick lang herrschte widerspruchsloses Schweigen, doch dann stand zur Freude des Predigers ein Mann auf und warf ein: “Das kann er nicht gemacht haben!”
“Warum nicht?”, fragte der Prediger erwartungsvoll.
“Weil er nämlich nicht atmen kann, wenn er den Kopf im Mund hat.”
Das Leid ist so ungleich auf dieser Welt verteilt wie das Glück. Manche müssen ihn niemals ertragen, den Schmerz, und andere wieder und wieder, so viele Male. Weißt du, was die häufigste Frage ist, die sich die Menschen stellen? Sie lautet: Warum ich, warum ausgerechnet ich? Warum nicht irgendein anderer?
Wo kommen all die Zweifel her Die uns ins Herz geschlichen sind Und uns in letzter Zeit so inFragestellen Sollen wir fliehen oder kämpfen Geht es dir da so wie mir Das man manchmal einfach nicht mehr weiß wofür?
Wir werden geboren, trainiert für des Hamsters Rad. Es wird uns mulmig und auch ganz fad. Doch wir werden belohnt und so rennen wir weiter. Wir mauern uns ein, ganz lustig und heiter. Unsere Seele nimmt Schaden, die Liebe bleibt weg. Wir fragen uns nach dem wirklichen Zweck? Und wir stellen fest mit einem Schreck, wir sind eingemauert für ewig im eigenen Dreck.
Karl TalnopNichtkommerzielle Verwendung des Spruches mit Autorenangabe ausdrücklich erlaubt
Wissenschaft beruht darauf, dass wir Fragen stellen. Angehende Wissenschaftler sind aufgefordert, alles zu hinterfragen und nie nur deshalb etwas zu glauben, weil es von jemand Maßgeblichem behauptet wird. Wissenschaft kommt dann voran, wenn kreative Individuen subversiv tätig sind und sich nicht scheuen, Autoritäten mit schwierigen Fragen zu konfrontieren.
Wenn ich Schulden bei der Bank habe, ist die Bank Gläubiger und ich Schuldner. Wenn ich Guthaben bei der Bank habe, bin ich Gläubiger und die Bank Schuldner. Die Bank verlangt im ersten Fall von mir Sicherheiten, ich sollte das auch im zweiten Fall tun. Der Bank die Fragestellen: Welche Sicherheiten können sie mir bieten?
Walter FletschbergerNichtkommerzielle Verwendung des Spruches mit Autorenangabe ausdrücklich erlaubt