Strecken wir jemand die Hände entgegen, wollen wir Harmonie und Freundschaft pflegen. Strecken wir jemand die Zunge heraus, drücken wir Nichtachtung aus.
Ich will mich nicht langstrecken müssen, um mit ihr auf Augenhöhe zu stehen. Ich will jemanden brauchen und gebraucht werden. Ich will nicht nur schlafen und nehmen. Ich will geben. Etwas, das nur ich ihr geben kann. Ich will es selbst finden. Und diesmal aus eigener Kraft. Ich will mich noch einmal die Reise begeben. Mit all der Güte und Wärme die du mir als Proviant mitgegeben hast. Ich will nicht gegen die Dunkelheit verlieren. Ich werde an mich glauben und vorwärts gehen damit es das nächste Mal nicht umsonst war.
Ein neuer Tag beginnt; es recken und strecken sich die Glieder, das Näschen in der Luft, erkennt den Duft vom Flieder, ein Äuglein erspähend, die ersten Sonnenstrahlen am Firmament. Von Ferne ertönt der Kirchenglocke klang, vermischt, eigenartig, mit lieblich klingendem Gesang der Vogelschar ganz nah. Guten Morgen neuer Tag!
Es ist wie bei einem Baum. Du musst in der Tradition wurzeln, aus der du kommst, um, wenn nötig, deren Wunden zu heilen. Dann kannst du von dort aus deine Zweige ausstrecken und das Neue damit umfangen.
Man muss nicht dem Schicksal die Waffen strecken, denn da würde es sich vollends unerträglich machen.
Baltasar GraciánDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 6. Dezember 1658) Zur Autorenbiographie
Verschiedenheit der Anschauungen, die man etwa von einem Apfel haben kann: die Anschauung des kleinen Jungen, der den Hals strecken muss, um noch knapp den Apfel auf der Tischplatte zu sehn und die Anschauung des Hausherrn, der den Apfel nimmt und frei dem Tischgenossen reicht.
Franz KafkaDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 3. Juni 1924) Zur Autorenbiographie
Das Schmollen ist eigentlich das Aufprotzen der weiblichen Artillerie; wer bereits öfters beschossen wurde, fühlt sich schon versucht, bei der bloßen Veranstaltung die weiße Fahne auszustrecken.
Ich will mich nicht lang strecken müssen, um mit euch auf Augenhöhe zu stehen. Ich will jemanden brauchen und gebraucht werden. Ich will nicht nur schlafen und nehmen. Ich will geben. Etwas, was nur ich euch geben kann.
An den erwachsenen Leser: Ihr sagt: 'Der Umgang mit Kindern ermüdet uns.' Ihr habt recht. 'Denn wir müssen zu ihrer Begriffswelt hinuntersteigen. Hinuntersteigen, uns herabneigen, kleiner machen.' Ihr irrt Euch. Nicht das ermüdet uns. Sondern dass wir zu ihren Gefühlen emporklimmen müssen. Emporklimmen, uns ausstrecken, auf die Zehenspitzen stellen, hinlangen, um nicht zu verletzen.