Kaum einem noch wurde vom Zufall beschert Genie und zufriedenes Leben, den meisten hat Leben und Lieben zerstört das Ringen und Kämpfen und Streben.
Kein Frieden bei Tag, kein Frieden bei Nacht, im Fieber von abends bis früh, das Los jeder Stirn, der in höllischer Pracht den Kainsstempel gab das Genie [...]
Hermann LönsDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 26. September 1914) Zur Autorenbiographie
Hermann Löns verehrte Annette von Droste-Hülshoff, die gleichfalls davon ausging, dass Dichtung aus Lebensqual entspringe.
(Siehe ihr Gedicht: "Der Dichter - Dichters Glück")
Friedrich Sieburg schrieb in einem Essay über Eduard Mörike:
"Er war in den Reigen der bösen und der seligen Geister gerissen, wurde durch die Bezirke des Todes und der Vernichtung geschleppt und kam als großer Dichter wieder ans Licht."
Der Dichter Werner Bergengruen, der oftmals gerüttelt und geschüttelt worden war, sagte im Alter zu sich selbst:
"[...]
den die Not gehetzt,
den der Dämon trieb -
sage, was zuletzt
dir verblieb."
Seine beeindruckende Antwort:
"Was aus Schmerzen kam,
war Vorübergang,
Und mein Ohr vernahm
nichts als Lobgesang."
Löns war gesegnet und geschlagen
mit überempfindlichen Nerven.
Er rieb sich wund am rauen Widerstandscharakter der Welt.
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Künstler ist nur der, der vor keinem Auftrage zittert.
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Nichts auf der Welt hat eigenen Wert; die Einbildung ist alles.
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Das Beste, was der Mensch hat, ist die Jugend, und er soll den entsprechenden Gebrauch davon machen und möglichst viel und oft jung sein.
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Ich habe immer nur einen Wunsch: schlafen, schlafen und nie wieder aufwachen. Aber wenn ich bedenke, wie viel Schönes ich meinem Volke noch schenken kann, das hält mich von dem letzten Schritt zurück.
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So geht es mir, in meinem Herzen blüht es von Dichtung, und in meiner Seele fällt der Schnee.
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Ich muss lächeln. Eben dachte ich mir jeden Zweck aus dem Leben heraus, und nun kommt das Leben und hält mir lachend ein Ziel entgegen, und im Grunde genommen ein so geringes Ziel; und doch gehe ich mit Eifer darauf los. So ist der Mensch.
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Einer meiner Lehrer sagte mir einmal: "Gewöhnen Sie sich die Tendenz nach unten ab!" Es ist mir nicht gelungen.
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Kaum einem noch wurde vom Zufall beschert Genie und zufriedenes Leben, den meisten hat Leben und Lieben zerstört das Ringen und Kämpfen und Streben.
Kein Frieden bei Tag, kein Frieden bei Nacht, im Fieber von abends bis früh, das Los jeder Stirn, der in höllischer Pracht den Kainsstempel gab das Genie [...]
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Wahres Verständnis, es tut gut wie ein ersehnter Kuss.
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Sie singet von Liebe, sie singet von Glück; die Zeit, die verpasst ist, die kommt nicht zurück.
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Will nichts mehr hören und nichts mehr sehn, wie ein totes Getier, so will ich vergehn; und darum kein Kranz und kein Stein, spurlos will ich vergangen sein.
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Mit bildschönen Redensarten und herrlichen Phrasen ist uns nicht gedient.
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Wir leben aber auch in dem Zeitalter der Aufklärung, der Reklame, der Ausbeutung, der Oberflächlichkeit, der Banalisierung, des Schwindels, der Schmutzliteratur und [...] im Zeitalter der Phrase.
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Jedes strafgesetzlich erlaubte Mittel muss uns recht sein, um unsere Natur und damit uns selber vor dem Verderb zu bewahren.
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Lächelnd sah ich auf das, was unter mir war, Angst und Ärger und Sorgen, einmal fällt doch der Schnee darüber, und der tollste Sturm, er hat sein Ziel und sein Ende.
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Nun bin ich hinter dem Berge allein mit mir, sehe kein Haus und kein Licht mehr. Kirchenstille liegt über dem Tale. Klar steht der Mond am wolkenlosen Himmel, und alle Sterne sind um ihn versammelt; sie blitzen und funkeln in allen Farben.
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Die Einsamkeit wollte ich haben, nicht die schmerzliche, traurige, verlassene, die nicht, aber meine stille, gute, kluge, liebe Einsamkeit, die mir zuredet mit leisen Worten, die mir stille Lieder singt und mit mir geht, stumm und froh, durch die braune Heide, durch große, ruhige Weiten, die mir lieber sind als der schönste Wald, als die gewaltigsten Berge, als die herrlichsten Wasser.
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Ich schickte meine Gedanken den Lebensweg zurück, alles Schöne und Liebe zu sammeln, was an der Straße gestanden hatte.
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Die Dunkelheit um mich beginnt zu flimmern und zu funkeln, und die Stille flüstert mir leise Lieder zu. Ich höre Stimmen, die ich längst vergaß, und sehe Gesichter, die es nicht mehr gibt, horche meinem Herzschlage und lausche auf das Klingen des Blutes in meinen Schläfen.
Hermann LönsDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 26. September 1914) Zur Autorenbiographie
Dein erster Stern ist nicht mehr da; vorüber ist die schönste Zeit; dein Vorfrühling ist abgeblüht, dein Frühling ist verwelkt, dein Sommer ist vergangen.
Ein kühler Wind kommt mir entgegen; es fröstelt mich. Ich glaube, es ist Herbst in mir geworden.
Hermann LönsDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 26. September 1914) Zur Autorenbiographie
Mit lautlosen Schritten geht die Stille durch das Moor; kein Vogellaut ertönt. [...] Weiße Stille, stumme Weite, unendliche Lautlosigkeit, regungslose Ruhe ist rund um mich her, vor mir, hinter mir, über mir, unter mir und zu meinen Seiten.
Hermann LönsDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 26. September 1914) Zur Autorenbiographie
Goldene Lichter zittern über mein Leben hin, seit ich deiner Augen Leuchten begegnet bin.
Hermann LönsDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 26. September 1914) Zur Autorenbiographie
Du, von dem ich nicht weiß, wer du bist, [...] was habe ich dir getan, dass du mich jagst [...]? Ich bitte dich, bitte dich so sehr, bitte dich um alles in der Welt, höre auf, mich mit Furcht zu plagen, mich mit Angst zu peitschen, mich mit Jammer zu geißeln, da ich dir doch nichts zuleide tat.
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Deine letzten Gedanken, deine tiefsten Wünsche, deine heimlichste Sehnsucht, keiner versteht sie ja und auch du wirst des andern innerstes Leben nicht fühlen.
Hermann LönsDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 26. September 1914) Zur Autorenbiographie