Das große Unheil ist ... angezettelt worden hauptsächlich durch Rousseau mit seiner Lehre von der Güte der menschlichen Natur. Plebs und Gebildete destillierten hieraus die Doktrin eines goldenen Zeitalters, welches ganz unfehlbar kommen müsste, wenn man das edle Menschentum nur gewähren ließe.
Die Aussage ist interessant, aber ich wüsste gerne den Alternativvorschlag des Autors.
Schließlich ist das gesellschaftliche System nie in einem "Naturzustand", aus dem heraus die Menschen die Strippen an sich gerissen hätte, sondern ist immer menschgemacht. Egal, von welchem Herrschaftssystem, von welcher Bewegung oder welcher Wirtschaftsordnung wir sprechen, da sind schließlich immer Menschen, die handeln. Und wenn sies im Namen Gottes oder im Namen der Umwelt tun.
Und auch in den Bereichen, die über das menschliche Miteinander hinaus gehen - unser Einfluss auf die Umwelt oder weißnichwas - halten wir die Strippen in der Hand. Ob wir eine bedrohte Tierart beschützen, ob wir wildern, ob wir durch unsere rücksichtlose Ausbreitung und unseren Anspruch auf Ressourcen das Aussterben einfach so hinnehmen, ob wir uns Nutztiere zurechtzüchten oder domestizieren - wir nehmen doch immer Einfluss.
Und die Fäden, die wir halten, sind irgendwo mit uns verwachsen, weil es keine Macht gibt, an die wir sie abgeben könnten. Wir können nicht sagen "wir nehmen jetzt keinen Einfluss mehr", indem wir Mehrwegflaschen verwenden, gegen Atomkraft sind und Rad fahren. Wir hinterlassen ja doch immer einen ökologischen Fußabdruck, den wir nur verkleinern können. Und so viele, wie wir sind, ist auch ein kleier Fußabdruck schon übermächtig für diese Erde.
Ich glaube gar nicht, dass sich die Frage stellt, ob wir "das edle Menschentum" gewähren lassen sollte. Das Menschentum macht schon immer, und auch wenn nicht immer demokratisch abgestimmt, dann doch immer mit einer Masse von Menschen.
Der Unterschied zu absolutistischen Systemen (oder ähnlichem) besteht aus meiner Sicht nicht in einer vernünftigeren Kontrolle von Menschen, sondern eher darin, dass die Menschen nicht gebildet und organisiert genug waren, um den Kurs mitzubestimmen - und da ist mehr Bildung und Organisationsfähigkeit doch ein Schritt nach vorne. Und zudem ist es einer, den wir gar nicht so leicht zurück gehen können.
Wie stellt sich der Autor also die Alternative zum "Gewähren" vor?
Signatur
Hope is the biggest lie there is, and it is the best.
We have to keep going as if it all mattered, or else we wouldn't keep going at all.
Allie Keys in "Taken"
Rousseau hat kein Unheil angezettelt,
er hat etwas erkannt, aber nie Anspruch auf Perfektion und Vollständigkeit erhoben
Diejenigen, die ihn missverstanden haben, haben das Unheil angezettelt
... und vonwegen das edle Menschentum gewähren lassen..... der Mensch ist nicht von Natur aus edel, auch wenn sich das so viele wünschten......
Der Mensch hat die Möglichkeit um so weiter er voranschreitet edel zu sein, doch das bedeutet Kampf um "Ethik" im allgemeinen und Kampf um Einsicht in die Notwendigkeiten, doch Ethik und Notwendigkeiten sind sich ja nochnichteinmal selbst hold !!!
Der Mensch ist Leben und Leben will leben, das steht an erster Stelle, und ist dies oder dessen Interessen bedroht, ist es vorbei mit edel.
Ganz rein logisch betrachtet ist Leben und edel ein Widerspruch !? .... was immer auch edel sein mag
Vielleicht bedeutet edel sozial, human ökologisch,
oder anders, ethisch und nach Notwendigkeiten handelnd, doch solch ein Verhalten würde sich nie von Natur aus selbständig durchsetzen, es bedarf eines hohen Bewußtsein und noch etwas mehr.....
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Ja, ich bin zurückgekehrt zu Gott, wie der verlorene Sohn, nachdem ich lange Zeit bei den Hegelianern die Schweine gehütet.
Heinrich HeineDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. Februar 1856) Zur Autorenbiographie
Friedrich NietzscheDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 25. August 1900) Zur Autorenbiographie
Was ist aber diese große Aufgabe unserer Zeit? Es ist die Emanzipation.
Heinrich HeineDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. Februar 1856) Zur Autorenbiographie
Erhalte sorgsam - waltet die böse Zeit - dein Herz in Gleichmut.
HorazDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 27.11.8 v. Chr.) Zur Autorenbiographie
Der Denker und ebenso der Künstler, welcher sein besseres Selbst in Werke geflüchtet hat, empfindet eine fast boshafte Freude, wenn er sieht, wie sein Leib und Geist langsam von der Zeit angebrochen und zerstört werden, als ob er aus einem Winkel einen Dieb an seinem Geldschrank arbeiten sähe, während er weiß, dass dieser leer ist und alle Schätze gerettet sind.
Friedrich NietzscheDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 25. August 1900) Zur Autorenbiographie
Das große Unheil ist ... angezettelt worden hauptsächlich durch Rousseau mit seiner Lehre von der Güte der menschlichen Natur. Plebs und Gebildete destillierten hieraus die Doktrin eines goldenen Zeitalters, welches ganz unfehlbar kommen müsste, wenn man das edle Menschentum nur gewähren ließe.
Wir Freunde auf einen Faden gereiht, es kam nicht so, wie wir wollten. Denn unsere Kette riss mit der Zeit, und wir rollten.
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie
Ein Buch will seine Zeit, wie ein Kind. Alle schnell in wenigen Wochen geschriebenen Bücher erregen bei mir ein gewisses Vorurteil gegen den Verfasser. Eine honette Frau bringt ihr Kind nicht vor dem neunten Monat zur Welt.
Heinrich HeineDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. Februar 1856) Zur Autorenbiographie
Als Horaz dem Autor die berühmte Regel gab, sein Werk neun Jahre im Pult liegen zu lassen, hätte er ihm auch zu gleicher Zeit das Rezept geben sollen, wie man neun Jahre ohne Essen zubringen kann.
Heinrich HeineDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. Februar 1856) Zur Autorenbiographie
Sie singet von Liebe, sie singet von Glück; die Zeit, die verpasst ist, die kommt nicht zurück.
Hermann LönsDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 26. September 1914) Zur Autorenbiographie
Wir leben aber auch in dem Zeitalter der Aufklärung, der Reklame, der Ausbeutung, der Oberflächlichkeit, der Banalisierung, des Schwindels, der Schmutzliteratur und [...] im Zeitalter der Phrase.
Hermann LönsDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 26. September 1914) Zur Autorenbiographie
Dein erster Stern ist nicht mehr da; vorüber ist die schönste Zeit; dein Vorfrühling ist abgeblüht, dein Frühling ist verwelkt, dein Sommer ist vergangen.
Ein kühler Wind kommt mir entgegen; es fröstelt mich. Ich glaube, es ist Herbst in mir geworden.
Hermann LönsDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 26. September 1914) Zur Autorenbiographie
Wenn wir in das Gewühl des Lebens hineinschauen, erblicken wir alle mit der Not und Plage desselben beschäftigt, alle Kräfte anstrengend, die endlosen Bedürfnisse zu befriedigen und das vielgestaltete Leiden abzuwehren, ohne jedoch etwas anderes dafür hoffen zu dürfen, als eben die Erhaltung dieses geplagten, individuellen Daseins, eine kurze Spanne Zeit hindurch.
Arthur SchopenhauerDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 21. September 1860) Zur Autorenbiographie
In meinem religiösen Leben erkenne ich, dass, wenn es wahres Leben wieder werden soll, ich zu den einfachen Anschauungsweisen der ersten Zeit zurückkehren muss.
Wir haben auch Arbeit, und gar zu zweit, und haben die Sonne und Regen und Wind, und uns fehlt nur eine Kleinigkeit, um so frei zu sein, wie die Vögel sind: nur Zeit!
Je älter wir werden, umso mehr ökonomisieren wir die Zeit.
Arthur SchopenhauerDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 21. September 1860) Zur Autorenbiographie