Glück besteht in der Einsicht in den Mangel an realistischen Alternativen zur momentanen Lebenssituation. Wer theoretisch eine bessere Lage herbeiführen könnte, aber zugleich weiß, dass er praktisch dazu nicht fähig ist, wird unglücklich.
Es schon komisch, dass in einer Gesellschaft, in der die Selbstmordrate seit Jahren ungebrochen hoch liegt, immer öfter von HappyHour, HappyHippo und HappyDigits die Rede ist.
Die gemeinsame Quelle von Wissenschaft und Religion ist das kindliche Staunen angesichts des Seins. Für die wissenschaftliche Vernunft muss es enden, in der religiösen Vernunft bleibt es erhalten.
Es gibt Leute, die halten Katholiken für dumm, weil sie ohne zu denken dem Papst nachplappern. Sich selbst halten sie indes für klug, weil sie ohne zu denken Nietzsche zitieren.
Manche Religionskritiker sind das glatte Gegenteil von frisch Verliebten. Diese verstehen sich, ohne viele Worte zu verlieren. Jene verlieren viele Worte, ohne zu verstehen.
Christliche und weltliche Ethik unterscheiden sich im Hinblick auf die Duldsamkeit gegenüber Handlung und Verfehlung. Gott erlaubt wenig und vergibt alles. Die Welt erlaubt viel, vergibt aber nichts.