Wenn du vor dir den Teller mit guter Suppe hast, und plötzlich kommt ein andrer, ein ungebetener Gast, und der taucht seinen Löffel in deine Suppe ein, da wirst doch doch auf ihn bestimmt sehr zornig sein. [...] Ganz so wie mit der Suppe ist's mit der Ehefrau. Drum ist der Ehemann beständig auf dem Posten, und sieht er, andere möchten von seine Suppe kosten, gerät er außer sich, es kocht in ihm die Galle.
MolièreDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. Februar 1673) Zur Autorenbiographie
Der Holzlöffel mischt mich in kochende, fremde Massen. Wo ist nun das einstige Schimmern, die friedlich-weiße Gemeinschaft stiller Kristallgeschwister? Wehe mir, ich schmelze, verschwinde! Und ich rufe euch dennoch aus der wallenden, kochenden Tiefe, dass ich doch Salz bleibe, selbst in der Suppe Salz bleibe! Die Farbe vergeht. Die Form vergeht. Der Geschmack bleibt. Und mich belebt während des Mischens ein seliger Trost. Es ist schon gut! Weiß ja, wer den Löffel bewegt.