Die Güte ist kein Arrangement mit den anderen, keine Methode, die menschlichen Beziehungen so zu regeln, dass sie unseren persönlichen Interessen dienen. Sie ist kein Produkt von Denken oder Reflextionen. Sie kommt aus dem Herzen wie eine Melodie.
Man spricht oft von einer Liebe, die man für einen Menschen empfindet. Eine Liebe des Mögens. Aber wahre Liebe kommt vom Herzen. Und das Herz hat nicht die Zeit und Kraft, Menschen zu lieben, um sie dann durch Neue zu ersetzen. Das Herz wird nur wenige wirklich lieben können. Doch welche es liebt, die werden im Herzen bleiben. Für immer.
Die Liebe lebt von liebenswürdigen Kleinigkeiten, und wer sich eines Frauenherzens dauernd versichern will, der muss immer neu darum werben, der muss die Reihe der Aufmerksamkeiten allstündlich wie einen Rosenkranz abbeten. Und ist er fertig damit, so muss er von neuem anfangen. Immer dasein, immer sich betätigen, darauf kommt es an.
Die Menschen erwarten von den verschiedenen Religionen Antwort auf die ungelösten Rätsel des menschlichen Daseins, die heute wie von je die Herzen der Menschen im tiefsten bewegen: Was ist der Mensch? Was ist Sinn und Ziel unseres Lebens? Was ist das Gute, was die Sünde? Woher kommt das Leid, und welchen Sinn hat es? Was ist der Weg zum wahren Glück? Was ist der Tod, das Gericht und die Vergeltung nach dem Tode? Und schließlich: Was ist jenes letzte und unsagbare Geheimnis unserer Existenz, aus dem wir kommen und wohin wir gehen?