Hauptsache ist, dass man nur richtig die Lage peilt. Was die Studierten predigen, das ist alles Beschiss. Mein erster Bootsmann hat sich viermal die Syphilis nur mit Spiegelscherben und Branntwein geheilt. -
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie
Eigenerfahrung in Sachen "Syph" gab's bei Ringelnatz auch. Doch so was wurde natürlich nicht zum Thema gemacht.
Aber am 30. Juli 1934 - also wenige Monate vor seinem Tod - schrieb der an schwerster Tuberkulose leidene Ringelnatz in sein Tagebuch: "Sagte [Krankenhaus-] Chef von zwanzig Jahre zurückliegender Syph und war doch darauf sehr erleichtert."
(Ach, was hatte Ringelnatz nicht alles auszuhalten im Leben! Doch ganz unterkriegen, nee, das ließ er sich nicht.)
In Sachen Geschlechtskrankheit waren Matrosen [wie ehedem Ringelnatz] besonders gefährdet.
Ringelnatz wörtlich:
"Losgelassene Stiere, durchgehende Pferde nach langer Stallzeit, so stürmen Matrosen an Land.
Ihre Ansprüche sind nach so langen Entbehrungen nicht kompliziert.
Die letzte Erfüllung wird in der ersten Nacht meistens von bewusstloser Besoffenheit umnebelt."
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Weil er ein Affengesicht euch zeigte, zerschlagt ihr den Spiegel. Nun aus den Scherben dafür gucken der Affen noch mehr.
Daniel SandersDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 11. März 1897) Zur Autorenbiographie
Wenn man ungeschickt ist und etwas kaputt macht, dann bleiben Scherben übrig. Man kann diese Scherben zu nichts mehr gebrauchen, außer man schneidet sich hin und wieder daran. Aber dennoch kann man sie aufheben. Man kann sie ganz fest halten, um sich zu erinnern. Und irgendwann ist man in der Lage, die Schönheit dieser Scherben zu sehen. Man erkennt: Ich habe nichts kaputt gemacht. Die Teile fielen auseinander, weil etwas geschah, das es ihnen unmöglich machte zusammen zu bleiben.
Hauptsache ist, dass man nur richtig die Lage peilt. Was die Studierten predigen, das ist alles Beschiss. Mein erster Bootsmann hat sich viermal die Syphilis nur mit Spiegelscherben und Branntwein geheilt. -
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie
Ich will, dass es vorbei ist, für immer vorbei. Ich bin müde, Boss, müde immer unterwegs zu sein, einsam und verlassen, müde niemals einen Freund für mich zu haben, der mir sagt, wann wir gehen, wann wir kommen und warum. Am meisten müde bin ich Menschen zu sehen, die hässlich zueinander sind. Der Schmerz auf der Welt und das viele Leid, das macht mich sehr müde, es gibt zu viel davon. Es ist, als wären in meinem Kopf lauter Glasscherben.
Die Wege des Lebens bestellt, der Irrgarten der weiten Welt. Den Weg da draußen zu finden, ist wie das Irren eines Blinden. Zur Orientierung unter all den Scherben, den Plan in dir musst erst bergen.
Karl TalnopNichtkommerzielle Verwendung des Spruches mit Autorenangabe ausdrücklich erlaubt