Die Frage nach dem Zweck des menschlichen Lebens ist unzählige Male gestellt worden; sie hat noch nie eine befriedigende Antwort gefunden, lässt eine solche vielleicht überhaupt nicht zu.
Sigmund FreudDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 23. September 1939) Zur Autorenbiographie
Der tief pessimistische Mark Twain schrieb im Alter:
"Zahllose Menschen werden geboren; sie mühen und plagen sich und ringen um ihr Brot; sie zanken und streiten und kämpfen; sie strampeln sich ab, um kleine schäbige Vorteile über die anderen zu gewinnen.
[...]
Endlich kommt sie - die einzige unvergiftete Gabe, die ihnen die Erde je zuteil werden ließ -, und sie verschwinden aus einer Welt, wo sie völlig ohne Bedeutung waren [...]"
In: Mark Twain, Autobiographische Schriften, hrsg. von Karl-Heinz Schönfelder, Berlin und Weimar 1969, S. 171
Nehmen wir mal an, das der Sinn des Lebens etwas anderes ist, da er ja auch aus sich selbst heraus definiert werden kann, nicht nur aus dem Ganzen heraus.
Der Zweck des menschlichen Lebens scheint mir darin zu liegen, die durch das Universums und die Evolution in ihn gelegten Möglichkeiten zu entfalten und weiter zu geben.
Das ist einwenig knapp gehalten, dafür aber sehr einfach, komprimiert und universell.
LGr Karl
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Die Schicksalsfrage der Menschenart scheint mir zu sein, ob und in welchem Maße es ihrer Kulturentwicklung gelingen wird, der Störung des Zusammenlebens durch den menschlichen Aggressions- und Selbstvernichtungstrieb Herr zu werden.
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[...] die drei Quellen [...], aus denen unser Leiden kommt: die Übermacht der Natur, die Hinfälligkeit unseres eigenen Körpers und die Unzulänglichkeit der Einrichtungen, welche die Beziehungen der Menschen zueinander [...] regeln.
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Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Menschen gemeinhin mit falschen Maßstäben messen, Macht, Erfolg und Reichtum für sich anstreben und bei anderen bewundern, die wahren Werte des Lebens aber unterschätzen.
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Im wissenschaftlichen Bereich ist es sehr beliebt, einen Anteil der Wahrheit herauszugreifen, ihn an die Stelle des Ganzen zu setzen und nun zu seinen Gunsten das Übrige, was nicht minder wahr ist, zu bekämpfen.
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Das Maß von unbefriedigter Libido, dass die Menschen im Durchschnitt auf sich nehmen können, ist begrenzt.
...die Sublimierung kann immer nur einen gewissen Bruchteil der Libido erledigen, abgesehen davon, dass die Fähigkeit zu sublimieren vielen Menschen nur in geringem Ausmaße zugeteilt ist.
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Der Künstler [...] wird von überstarken Triebbedürfnissen gedrängt [...]
[...] es fehlen ihm aber die Mittel, um diese Befriedigungen zu erreichen. Darum wendet er sich wie ein anderer Unbefriedigter von der Wirklichkeit ab und überträgt all sein Interesse, auch seine Libido, auf die Wunschbildungen seines Phantasielebens [...]
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Der Humor ist nicht resigniert, er ist trotzig, er bedeutet nicht nur den Triumph des Ichs, sondern auch den des Lustprinzips, das sich hier gegen die Ungunst der realen Verhältnisse zu behaupten vermag.
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Man darf sagen, der Glückliche phantasiert nie, nur der Unbefriedigte. Unbefriedigte Wünsche sind die Triebkräfte der Phantasien, und jede einzelne Phantasie ist eine Wunscherfüllung, eine Korrektur der unbefriedigenden Wirklichkeit.
Sigmund FreudDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 23. September 1939) Zur Autorenbiographie
[...] wer das Seelenleben des Menschen kennt, der weiß, dass ihm kaum etwas anderes so schwer wird wie der Verzicht auf einmal gekannte Lust.
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[...] jedes spielende Kind benimmt sich wie ein Dichter, indem es sich eine eigene Welt erschafft oder, richtiger gesagt, die Dinge seiner Welt in eine neue, ihm gefällige Ordnung versetzt.
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