Wir sind nie diejenigen, für die wir uns halten. Wir sind diejenigen, von denen wir mit aller Kraft glauben möchten, dass wir sie niemals werden können.
Jungsein heißt: Nie fertig sein, immer wieder lernen, versuchen, umstoßen, verfluchen, irrelaufen und dennoch wieder die Tür zur eigenen Stube finden. Wer jung ist, bleibt es bis zum letzten Atemzuge; denn Jugend ist nichts anderes als eine innere Haltung.
Ich glaube, ich werde mich von hier fortentwickeln. Die Zahl derer, mit denen ich es aushalten kann, über etwas zu sprechen, was meinem Herzen und meinen Nerven nahe liegt, wird immer kleiner werden.
Bevor wir uns über einen anderen Menschen ärgern, stell wir uns eine Mann doch in langen Unterhosen und Sockenhalter und eine Frau mit Gurkenmaske und Lockenwickler vor!
Es gibt kein Endgültig. Es ist schon erstaunlich, wie so eine Angst, wichtige gute Beschlüsse im Leben besiegeln soll. Aber ist nicht der Tod vielleicht endgültig? Das hängt von der Beschreibung des Lebens ab, das man geführt hat, auch wenn das meiste biologisch bestimmt ist. Vorgültig wäre nicht das gleiche wie endgültig, sondern untypisch. Es kann die Zukunft nur mit Erhalt einer Flexibilität für den Menschen bestimmen.
Die Glut des Enthusiasmus allein macht den großen Mann noch nicht, so wenig als die flammende Lohe des Hochofens aus lockerem Kalkstein ein edles Metall schmilzt, aber ohne sie kommt auch aus dem reichhaltigen Gestein das edle Metall nicht an den Tag.
Denn ich hab dich nie gehalten, ich hab dich nie vermisst. Ich weiß nicht wer du warst, nicht wer du bist. Ich kenn nicht mal deinen Namen, ich hab dich nie geliebt. Ich hab nur grad vergessen zu vergessen, dass es dich gibt.
Wie ein Netz wirft sich der Regen über das ganze Land, klopft an unser Fenster und erinnert uns daran, dass es kein Leben ohne Schmerz gibt, ohne Suche nach dem Sinn, keine Chance etwas aufzuhalten, keine Chance etwas zurückzudrehen.
Du denkst, dass du ewig lebst, dass du hier sicher bist, mit all den vielen netten Freunden, den lieben Menschen um dich. Wenn der Boden unter deinen Füßen bricht, gibt's keinen Haltegriff. Ob du loslässt oder ob du kämpfst, es reißt dich einfach mit.
Das Leben ist wie ein Kühlschrank: Mache Sachen halten ewig da drin, manches gehört da nicht rein und wenn man nicht ab und zu einiges raus wirft fängt es darin fürchterlich an zu stinken
Ich halte es wie Karl Kraus: Ich lasse mir meine Themen nicht von außen vorschreiben; die bestimme ich lieber selber.
Kurt TucholskyDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 21. Dezember 1935) Zur Autorenbiographie
Genau so fühlt es sich an: Ein warmer Hauch auf der Haut, den ich irgendwie nicht fassen kann. Es fängt gerade erst an, was muss ich tun, damit ich dich nur einen Augenblick behalten kann? Es ist wie ein Sonnenstrahl. Ich kann ihm nicht widerstehen und mir bleibt keine Wahl: Ich muss dich wieder sehen. Ich brauch viel mehr davon. Erst dann fang ich zu leben an. Ich will viel mehr davon, damit ich atmen kann.
OvidDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († wohl 17 n. Chr.) Zur Autorenbiographie
Wir befinden uns immer wieder an einer Haltestelle, wo wir uns aufs Neue orientieren, mit welchen Menschen und in welcher Richtung wir unseren Weg fortsetzen
Der Erfolg will gepflegt sein: Man muss geschmeidig und unterhaltend sein, intrigieren, den Frauen gefallen, den richtigen Männern schmeicheln, sich in Geschäfte und Vergnügungen stürzen, sich nicht in die Karten sehen lassen, sich bis in die späte Nacht hinein lächelnd langweilen, drei Partien spielen, ohne aufzustehen. Und selbst dann kann man seiner Sache nicht sicher sein. Wie viel Langeweile und Verdruss könnte man sich ersparen, wollte man es versuchen, sein Glück allein auf Verdienste zu gründen!