Aber noch viel wichtiger ist, dass du lernst, dich selbst zu mögen. Es liegt an dir selbst, die guten Seiten an dir zu entdecken und dich selbst so mögen zu lernen. Denn wie soll jemand, der sich selbst nicht leiden kann, von anderen gemocht werden.
Ich will nicht behaupten, dass es gut ist, schwach zu sein. Aber ich denke auch nicht, dass es besser ist, stark zu sein. Man sagt, in der Gesellschaft heißt es Fressen oder gefressen werden. Aber wir sind keine Tiere. Wir sind Menschen.
Ich dachte, ich hätte versagt, weil alle anderen mich drangsalierten. Ich schämte mich davor, es ihr zu erzählen, weil ich dachte, wenn sie merken würde, dass ich verstagt hatte, würde sie mich dafür hassen. Ich hatte Angst. Ich wollte nicht, dass herauskam, wie ich wirklich war. Also versteckte ich mich und spielte ihr mit aller Kraft jemand anderen vor. Aber darurch kam ich mir nur wie ein noch größerer Versager vor und schämte mich dafür.
Egal, welche Gefühle es auch sind: Ich will daran festhalten und an sie glauben damit ich stark werde und sie irgendwann überwinde so dass eine kostbare Erinnerung daraus wird.
Ich frage mich, ob ich ein Jahr später schon so lachen könnte, wenn es sie erwischt hätte. Oder würde ich mir wünschen, ich könnte es vergessen, sie je getroffen zu haben.
Meine Mutter sagte einmal: Erst, als sie selbst ein Kind bekam, verstand sie, wie sich eine Mutter fühlt. Aber in Wahrheit ist es die eigene Kindheit die man nie vergessen darf und die man verstehen lernen muss. Wie es war, seinen ersten überschlag am Reck zu schaffen oder zum ersten Mal richtig ausgeschimpft zu werden. Wenn man diese Gefühle aus seiner Kindheit nur fest im Herzen behält wird man sie als Erwachsener bei den eigenen Kindern leichter verstehen. Auch wenn es nicht hundertprozentig klappen kann hilft es dabei, sich aufeinander zuzubewegen.
Es ist schon seltsam wie wir, sobald wir älter werden, all die Dinge verstehen lernen, die wir als Kinder nicht begriffen haben. "Hätte ich damals nur das getan." "Hätte ich damals nur jenes getan." So kommen einem viele Dinge in den Sinn. Es sind wohl eher Gefühle von Reuhe als echte Vorwürfe.
Ich stelle mir vor, ich hätte all die Dinge, nach denen ich mich sehnte. Eltern, die mich in die Arme nehmen. Ein Zuhause, in dem ich zurückkehren kann. Einen Ort, an dem alle lachen. Wie es wöhl wäre, jemand zu sein, vor dem nicht alle weglaufen. Diesen Wort voller Wärme. Die warmzerzigen Menschen dort, es gibt sie wirklich.
Auf die anderen mag sie beruhigend wirken. Aber für mich ist sie zu rein und klar. Sie führt mir alles vor Augen, was ich tue und ich frage mich ob ich von uns allen nicht die schmutzigste Weste habe.
Wie die Brandung, die anrollt und wieder geht. Sie umspielt deine Beine, aber sobald du versuchst sie zu berühren, zieht sie sich zurück. Wie ein Wesen, dass man nicht zu fassen bekommt.