Im Zeitalter der Hyperindividualisierung und der rücksichtslosen Freiheit fällt es schwer, außer bei Leistung und Konsum, an die Gemeinschaft zu glauben.
Karl TalnopNichtkommerzielle Verwendung des Spruches mit Autorenangabe ausdrücklich erlaubt
Zu Zeiten der Industrialisierung lag die Versklavung des Menschen noch offen, im Informationszeitalter hingegen schmeckt sie süß und ist verlockend, wird als solche nicht mehr wahrgenommen.
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Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gebe, welche auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so würde niemand meine Behauptung widerlegen können, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun zudem auf dem Standpunkt beharrte, meine unwiderlegbare Behauptung zu bezweifeln sei eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, dann könnte man zu Recht meinen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Exzentrik werden. Es würde dem Zweifler in einem aufgeklärten Zeitalter die Aufmerksamkeit eines Psychiaters einbringen oder die eines Inquisitors in früherer Zeit.
Später wird man einmal sagen, im Zeitalter der absoluten Rendite, wurde durch die Lobbyisten der Investoren, die Menschheit für dumm verkauft, und der Planet für ein paar Margarinedosen und ein Meer von Blechkisten geopfert.
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Wir kommen in ein technologisches Zeitalter, in dem wir neben unseren Gesetzen immer mehr auf ethische Werte angewiesen sind, doch was uns treibt, blockiert gerade diesen Weg.
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Die Eitelkeit ist anscheinend ein charakteristischer Zug und eine besondere Krankheit unseres Zeitalters
Leo TolstoiDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († -20.11.1910) Zur Autorenbiographie
Selbst die Politik der vorbildlichsten Demokratien ist im modernen Zeitalter nicht mehr in der Lage, die Probleme der globalen Menschheit zeitgerecht zu lösen, da sie historisch bedingt zu sehr verwachsen ist mit den wirtschaftlichen Machtstrukturen. Unter Nutzung moderner Informationstechnologien müssen wahrhaft zukunftsorientierte Vorschläge und echte demokratische Entscheidungsstrukturen entstehen, denn der Handlungsbedarf wird immer akuter.
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Nichts gegen eine seriöse Getreidebörse, doch die globale Börse unseres Zeitalters hat nur noch Psychologie zur Basis und mit wirtschaftlichen Vorgängen nur insofern etwas zu tun, das sie von Zeit zu Zeit Volkswirtschaften an den Rand des Ruins treibt. Sie ist nicht nur unzeitgemäß, auch gefährlich.
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Falsche Prioritäten in der Vergangenheit lassen uns in einem Zeitalter der zuckersüßen Entmenschlichung leben. Hier und da merken wir es zwar, doch die Eigendynamik überrollt uns.
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Das große Unheil ist ... angezettelt worden hauptsächlich durch Rousseau mit seiner Lehre von der Güte der menschlichen Natur. Plebs und Gebildete destillierten hieraus die Doktrin eines goldenen Zeitalters, welches ganz unfehlbar kommen müsste, wenn man das edle Menschentum nur gewähren ließe.
Wir leben aber auch in dem Zeitalter der Aufklärung, der Reklame, der Ausbeutung, der Oberflächlichkeit, der Banalisierung, des Schwindels, der Schmutzliteratur und [...] im Zeitalter der Phrase.
Hermann LönsDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 26. September 1914) Zur Autorenbiographie
Im Märchen küsste die Prinzessin den Frosch und bekam den Prinzen, im Facebookzeitalter wirbt der Prinz um die Prinzessin und als Frosch kommt er dann, um den Kuss abzuholen.
NovalisDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 25. März 1801) Zur Autorenbiographie
Meiner Meinung nach lebt jeder für sich allein. Und im Übrigen finde ich, ist das die einzige Lebensform. Wir leben in einem Inselzeitalter. Vor hundert Jahren musste man sich auf andere Menschen verlassen können. Da hatte keiner Fernseher, CDs, DVD oder Videos, geschweige denn eine Expresso-Maschine zuhause. Man hatte überhaupt nichts, was cool war. Wo hingegen man sich heute ein kleines Inselparadies schaffen kann und mit der richtigen Ausstattung – und was viel wichtiger ist – mit der richtigen Einstellung erscheint man sonnig und tropisch und ist geradezu ein Magnet für junge schwedische Touristinnen.
Es erscheint viel einfacher, immer spontan auf alles zu reagieren und mit allem umzugehen. Ist es aber nicht. Es ist vor allem eine Verschwendung von Zeit und geistigen Ressourcen. Und es hinterlässt das üble Gefühl, auch die Kommunikation habe inzwischen das Fastfood-Zeitalter erreicht. Wir greifen spontan zu, fühlen uns schnell übersättigt, das Aufgenommene liegt schwer im Magen und hat fast keinen Nährwert.