Die Welt ist kein Machwerk und die Tiere sind kein Fabrikat zu unserem Gebrauch. Nicht Erbarmen, sondern Gerechtigkeit ist man den Tieren schuldig.
Arthur SchopenhauerDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 21. September 1860) Zur Autorenbiographie
Die christliche Moral hat ihre Vorschriften ganz auf den Menschen beschränkt, die gesamte Tierwelt rechtlos gelassen. Man sehe nur, wie unser christliche Pöbel gegen die Tiere verfährt, sie völlig zwecklos und lachend tötet, oder verstümmelt, oder martert, seine Pferde im Alter bis aufs äußerste anstrengt, um das letzte Mark aus ihren armen Knochen zu arbeiten, bis sie unter seinen Streichen erliegen. Man möchte wahrlich sagen: die Menschen sind die Teufel der Erde und die Tiere ihre geplagten Seelen.
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Ein anderer, nicht wegzuerklärender und seine heillosen Folgen täglich manifestierender Grundfehler des Christentums ist, dass es widernatürlicherweise den Menschen losgerissen hat von der Tierwelt, welcher er doch wesentlich angehört, und ihn nur ganz allein gelten lassen will, die Tiere geradezu als Sachen betrachtend. Die bedeutende Rolle, welche im Brahmanismus und Buddhaismus durchweg die Tiere spielen, verglichen mit der totalen Nullität im Christentum, bricht diesem letzteren den Stab; so sehr man auch an solche Absurdität in Europa gewöhnt sein mag.
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Ein wichtiger Punkt der Lebensweisheit besteht in dem richtigen Verhältnis, in welchem wir unsere Aufmerksamkeit teils der Gegenwart, teils der Zukunft widmen, damit nicht die eine uns die andere verderbe.
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Mit der Aufhebung des Faustrechts wurde an die Stelle des Rechts des Stärkeren das Recht des Klügeren gesetzt.
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Man brauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.
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Die meisten Bücher werden wieder vergessen. Bleibenden Eindruck machen nur diejenigen, wo der Autor sich selbst ganz hineingelegt hat.
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Die Freunde nennen sich aufrichtig; die Feinde sind es. Daher man ihren Tadel zur Selbsterkenntnis benutzen sollte, als eine bittere Arznei.
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Ich [...] bin der Meinung, dass Helvetius recht hat, zu sagen, dass bis zum 30ten, höchstens 35ten Jahre im Menschen durch den Eindruck der Welt alle Gedanken erregt sind, deren er fähig ist, und alles, was er später liefert, immer nur die Entwicklung jener Gedanken sind.
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Einen sehr edlen Charakter denken wir uns immer mit einem gewissen Anstrich stiller Trauer, die nichts weniger ist als beständige Verdrießlichkeit über die täglichen Widerwärtigkeiten [...], sondern ein aus der Erkenntnis hervorgegangenes Bewusstsein der Nichtigkeit aller Güter und des Leidens alles Lebens ...
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Das fortwährende Dasein des Menschengeschlechts ist bloß ein Beweis der Geilheit desselben.
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Nebenbuhler oder Widersacher darf man schlechterdings nicht durch Tadel oder Herabsetzung klein machen wollen; sondern einzig und allein dadurch, dass man selbst groß sei [...]
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Die Werke sind die Quintessenz eines Geistes [...]
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Studierende und Studierte aller Art und jedes Alters gehn in der Regel nur auf Kunde aus; nicht auf Einsicht.
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Die Schriftsteller kann man einteilen in Sternschnuppen, Planeten und Fixsterne.
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Die Geschichte zeigt uns das Leben der Völker und findet nichts als Kriege und Empörungen zu erzählen; die friedlichen Jahre erscheinen nur als kurze Pausen, Zwischenakte, dann und wann ein Mal. Und ebenso ist das Leben des Einzelnen ein fortwährender Kampf [...]
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Der wirksamste Trost bei jedem Unglück, in jedem Leiden, ist, hinzusehn auf die Andern, die noch unglücklicher sind als wir [...]
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In früher Jugend sitzen wir vor unserm bevorstehenden Lebenslauf, wie die Kinder vor dem Theatervorhang, in froher und gespannter Erwartung der Dinge, die da kommen sollen. Ein Glück, dass wir nicht wissen, was wirklich kommen wird.
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Sogar bedarf jeder allezeit eines gewissen Quantums Sorge oder Schmerz oder Not, wie das Schiff des Ballasts, um fest und gerade zu gehn.
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Nun aber ist, dass ein gewöhnlicher Kopf ungewöhnliche Gedanken haben sollte, gerade so wahrscheinlich, wie dass eine Eiche Aprikosen trüge.
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Das Leben besteht in der Bewegung und hat sein Wesen in ihr.
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Die kleinen Unfälle, die uns stündlich vexieren, kann man betrachten als bestimmt, uns in Übung zu erhalten, damit die Kraft, die großen zu ertragen, im Glück nicht ganz erschlaffe.
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Unsere Maxime aber sei: Opfere den bösen Dämonen! Das heißt, man soll einen gewissen Aufwand von Mühe, Zeit, Unbequemlichkeit, Weitläufigkeit, Geld oder Entbehrung nicht scheuen, um der Möglichkeit eines Unglücks die Türe zu verschließen [...]
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