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Armut beugt die Körper nieder; Reichtum gibt gelenke Glieder.
Joachim RingelnatzDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. November 1934) Zur Autorenbiographie
Ja, die Ruth fand den Mut und sprach zum Vater: "Sei so gut und höre mir in aller Ruh, bitte schön, ein Weilchen zu. Warum redet man mir ein, Mädchen müssten braver sein als die Knaben, warum haben wir als Frauen drauf zu schauen, dass wir uns tipp-topp betragen, fromm die Augen niederschlagen, uns mit Einkaufstaschen plagen, Hosen bügeln oder Kragen, während sich die Männer raufen, fesseln mit den Lassoschlaufen, schreiend um die Wette laufen, Klingeln für die Räder kaufen? Vater, sag, wieso, warum?" Vater hüstelte verlegen, rang nach Atem und blieb stumm.
Selbst jetzt noch, in letzter Minute, gab es so viele Dinge, die schiefgehen konnten. So manches Pferd ist noch an der letzten Hürde gestürzt. So mancher General musste schon mit ansehen, wie sich ein sicher geglaubter Sieg in der letzten Minute einer Schlacht in eine Niederlage verwandelte.
Einen Weisen machen weder günstige Umstände übermütig, noch drücken ihn ungünstige nieder. Er hat nämlich stets darauf geachtet, den größten Wert auf sein eigenes Selbst zu legen.
Ein Grund für den Vegetarismus sollte mehr, als gewöhnlich geschieht, herangezogen werden. Ich meine den Appell an das sittliche Bewusstsein, dass wir nicht durch Stellvertreter tun lassen dürfen, was wir nicht selbst tun würden. Ich habe kein sittliches Bedenken dagegen, meine Stiefel zu reinigen, meinen Tisch abzustauben oder auch mein Büro auszufegen. Mein Gefühl würde nicht verletzt werden durch Verrichtung dieser und hundert anderer Handarbeiten. Aber ich könnte keinen Ochsen niederschlagen, kein Schaf, besonders kein Lamm schlachten, keinem Geflügel den Hals umdrehen. Wenn ich das nicht tun kann, ohne meine besten Gefühle zu verletzen, so lehne ich es ab, eine andere Person es für mich tun zu lassen mit Verletzung ihrer Gefühle. Wenn kein anderer Grund zugunsten unserer Vereinigung spräche, so würde dieser eine genügen, um mich zur Annahme der fleischlosen Diät zu bestimmen.
Isaac PitmanDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 22. Januar 1897)
Grausamkeit gegen Tiere kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen. Sie ist eines der kennzeichnendsten Laster eines niederen und unedlen Volkes.
Nun kramst du wohl bei Lampenschein herum in deinem Kämmerlein; nun legst du ab der Locken Fülle, das Oberkleid, die Unterhülle; nun kleidest du die Glieder wieder in reines Weiß und legst dich nieder. Oh, wenn dein Busen sanft sich hebt, so denk, dass dich mein Geist umschwebt.
Wilhelm BuschDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 9. Januar 1908) Zur Autorenbiographie
Bevor unsere weißen Brüder kamen, um zivilisierte Menschen aus uns zu machen, hatten wir keine Gefängnisse. Aus diesem Grund hatten wir auch keine Verbrecher. Ohne ein Gefängnis kann es keine Verbrecher geben.
Wir hatten weder Schlösser noch Schlüssel, und deshalb gab es bei uns auch keine Diebe. Wenn jemand so arm war, dass er kein Pferd besaß, kein Zelt oder keine Decke, so bekam er all dies geschenkt.
Wir waren viel zu unzivilisiert, um Wert auf persönlichen Besitz zu legen. Wir strebten Besitz nur an, um ihn weitergeben zu können. Wir kannten kein Geld und daher wurde der Wert eines Menschen nicht nach seinem Reichtum bemessen. Wir hatten keine schriftlich niedergelegten Gesetze, keine Rechtsanwälte, keine Politiker, daher konnten wir einander nicht betrügen. Es stand wirklich schlecht um uns, bevor die Weißen kamen
Gedanken am Abend fallen nieder wie leiser Schnee. Und erst, wenn die letzte Flocke auf dem Gemüt liegt, stinkt das Bewusstsein hinab in den Traum. Was aber macht denn den Unterschied, der die Gedanken, wie ein frischer Wind aufwirbelt und neu zusammen bringt?
Lass dich nicht gleich niederbeugen von jedem widrigen Vorfalle, von jeder körperlichen Unbehaglichkeit!
Adolph von KniggeDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 6. Mai 1796) Zur Autorenbiographie
Ein niederträchtiger Sieg ist kein Ruhm, vielmehr eine Niederlage.
Baltasar GraciánDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 6. Dezember 1658) Zur Autorenbiographie
[...] die höchste psychische Leistung, die einem Menschen möglich ist, [...] das Niederringen der eigenen Leidenschaft zugunsten und im Auftrage einer Bestimmung, der man sich geweiht hat.
Sigmund FreudDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 23. September 1939) Zur Autorenbiographie
Jedem, der seine Gedanken niederlegt, blickt schon im Augenblick des Schreibens ein Größerer über die Schulter, sei es ein Vergangener, Lebendiger oder noch Ungeborener. Wohl dem, der diesen Blick fühlt: Er wird sich nie wichtiger nehmen, als ein geistiger Mensch sich nehmen darf.