Das Leben stellt sich dar als ein fortgesetzter Betrug im Kleinen wie im Großen. Hat es versprochen, so hält es nicht; es sei denn, um zu zeigen, wie wenig wünschenswert das Gewünschte war [...]
Arthur SchopenhauerDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 21. September 1860) Zur Autorenbiographie
[...] die Begierde des Geschlechts [...] ist nicht, wie andere Wünsche, Sache des Geschmacks und der Laune. Denn sie ist der Wunsch, welcher selbst das Wesen des Menschen ausmacht. Im Konflikt mit ihr ist kein Motiv so stark, dass es des Sieges gewiss wäre. [...] Dem allen entspricht die wichtige Rolle, welche das Geschlechtsverhältnis in der Menschenwelt spielt, als wo es eigentlich der unsichtbare Mittelpunkt alles Tuns und Treibens ist [...]
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Es liegt etwas ganz Eigenes in dem tiefen, unbewussten Ernst, mit welchem zwei junge Leute verschiedenen Geschlechts, die sich zum ersten Male sehen, einander betrachten; dem forschenden und durchdringenden Blick, den sie aufeinander werfen, der sorgfältigen Musterung, die alle Züge und Teile ihrer beiderseitigen Personen zu erleiden haben. Dieses Forschen und Prüfen nämlich ist die Meditation des Genius der Gattung über das durch sie beide mögliche Individuum und die Kombination seiner Eigenschaften.
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[...] die Wollust im Akt der Kopulation. Das ist es! Das ist das wahre Wesen und der Kern aller Dinge, Ziel und Zweck des Daseins.
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Einen sehr edlen Charakter denken wir uns immer mit einem gewissen Anstrich stiller Trauer, die nichts weniger ist als beständige Verdrießlichkeit über die täglichen Widerwärtigkeiten [...], sondern ein aus der Erkenntnis hervorgegangenes Bewusstsein der Nichtigkeit aller Güter und des Leidens alles Lebens ...
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Das fortwährende Dasein des Menschengeschlechts ist bloß ein Beweis der Geilheit desselben.
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Die Tendenz der spartanischen Gesetze und Erziehung war, aus den Bürgern reißende Tiere zu machen.
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Nebenbuhler oder Widersacher darf man schlechterdings nicht durch Tadel oder Herabsetzung klein machen wollen; sondern einzig und allein dadurch, dass man selbst groß sei [...]
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Je edeler und vollkommener eine Sache ist, desto später und langsamer gelangt sie zur Reife.
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Man lernt nur dann und wann etwas; aber man vergisst den ganzen Tag.
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Sogar an Abrichtungsfähigkeit übertrifft der Mensch alle Tiere.
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Bescheidenheit bei mittelmäßigen Fähigkeiten ist bloße Ehrlichkeit; bei großen Talenten ist sie Heuchelei.
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Wer seine eigene aufrichtige Gesinnung gegen eine Person belauschen will, gebe acht auf den Eindruck, den ein unerwarteter Brief [...] von ihr bei seinem ersten Anblicke macht.
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Es gibt doch keine größere Erquickung für den Geist als die Lektüre der alten Klassiker [...]
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Die Werke sind die Quintessenz eines Geistes [...]
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Die deutsche Sprache nämlich ist die einzige, in der man beinahe so gut schreiben kann wie im Griechischen und Lateinischen [...]
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Der Stil ist die Physiognomie des Geistes. Sie ist untrüglicher als die des Leibes.
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Man kann nämlich die Denker einteilen in solche, die zunächst für sich und solche, die sogleich für Andere denken.
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Zu einem Selbstdenker verhält sich der gewöhnliche Bücherphilosoph, wie zu einem Augenzeugen ein Geschichtsforscher [...]
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Studierende und Studierte aller Art und jedes Alters gehn in der Regel nur auf Kunde aus; nicht auf Einsicht.
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Die Quelle alles Wohlgefallens ist die Homogeneität.
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Die Schriftsteller kann man einteilen in Sternschnuppen, Planeten und Fixsterne.
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Die Geschichte zeigt uns das Leben der Völker und findet nichts als Kriege und Empörungen zu erzählen; die friedlichen Jahre erscheinen nur als kurze Pausen, Zwischenakte, dann und wann ein Mal. Und ebenso ist das Leben des Einzelnen ein fortwährender Kampf [...]
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