Eine optimale Rechtfertigung, alles so zu lassen, wie es immer schon war. Denn: Wenn es sich nicht bereits von selbst geändert hat, dann war es ja nicht das Richtige.
Dort drinnen sehe ich keinerlei Aufforderung, auch selbst ein bisschen was dafür zu tun, dass es gut wird...
Nebenbei: Hexenverbrennung ist geschehen, Versklavung der Schwarzen ist geschehen, Drittes Reich ist geschehen. Die Geschichte besteht einzig und allein aus "richtigen" Geschehnissen. Na Gott sei Dank.
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Hope is the biggest lie there is, and it is the best.
We have to keep going as if it all mattered, or else we wouldn't keep going at all.
Allie Keys in "Taken"
Richtig kann man nicht immer in Gut und Schlecht sehen. Es gibt auch die Kategorie "Notwendig". Manche Dinge sind nur auf den ersten Blick schlecht, aber ihre Entwicklung, Folgen oder Gründe waren unvermeidbar. Und damit gelten sie als "Richtig" in dem Sinne, wie ich den Spruch verstehe.
Davon abgesehen finde ich es immer sehr bezeichnend, wie sich die Einstellung eines Lebens darin wiederspiegelt, wie man solche einfachen Sprüche sieht. So verstehe ich den Spruch mit dieser unausgesprochenen Selbstverständlichkeit, dass etwas Eigeninziative vorausgesetzt ist.
Nehmen wir ein Beispiel. Jemand trift sein ICH aus der Zukunft, das ihm dann erzählt, dass er eines Tages einen Nobellpreis gewinnen wird. Der Jemand freut sich darüber riesig und denkt sich: Cool! Ein Nobellpreis! Und legt sich auf die faule Haut, denn, wenn sein Zukunfts-ich einen Preis bekommt, dann muss er ihn ja auch bekommen, nicht wahr? Doch die Jahre versteichen und der Jemand wird alt, bis er schließlich stirbt, ohne jemals einen Preis bekommen zu haben. Wie konnte das passieren?
Ganz einfach: Durch das Wissen, dass er einmal erfolgreich werden wird, hat er sich darauf verlassen und einfach alles ignoriert, was sein Zukunfts-ich dort hin gebracht hätte. Er hat nicht geforscht, nicht gearbeitet, keine Scheidung wegen der Arbeit riskiert und keine Überstunden gemacht. Somit hatte er nichts, wofür er hätte einen Preis bekommen können.
Wie erklärt diese Geschichte meinen Gedankengang? Für mich ist es selbstverstänldich, dass man immer das tun soll, was man für richtig hält. Wenn du arbeitest, dann weil du es willst (oder musst, aber wenn du auf einen Preis abziehlst, dann solltest du es wollen, weil du nur dann dahinter stehst und voll dabei bist) und wenn du dann eine Ehrung bekommst, dann ist es verdient. Und wenn nicht, dann lebst du auch ohne diese Ehrung. Der Spruch erzählt mir von der Notwendigkeit des Vertrauens. Ob an Schicksal, Zufall, Gott, Buddah, an sich selbst oder weiß der Himmel an wen. Denn:
Du bekommst nicht immer, was du willst, aber wenn du es manchmal versuchst, so merkst du vielleicht, dass du bekommst, was du brauchst
Ich sehe es eigentlich noch mal anders, aber den letzten Teil von Joy finde ich auch gar nicht schlecht, will heißen:
Man sollte sich nicht immer sagen, dass man unbedingt alles selbstmachen muss. Wenn man an irgendetwas glaubt, dann sollte man doch ein gewisses Vertrauen dort hineinsetzen und wissen, dass man nicht alles selbermachen muss, aber man darf sich auch nicht einfach auf die faule Haut legen ;)
Sonst beziehe ich persönlich den Spruch eigentlich eher auf die Vergangenheit. So als Trost, zum Beispiel, wenn man irgendeine Chance aus welchem Grund auch immer verpasst hat, oder ein Ziel nicht erreicht hat.
Das kann sein, dass ich das in einem Jahr ganz anders sehe, aber im Moment hat der Spruch für mich persönlich etwas tröstliches, dass vielleicht nicht alles, was man wollte und was man am besten für einen fand, auch wirklich das Beste für einen gewesen wäre. Gerade in meinem Alter (oder natürlich jünger) denke ich auch, dass es solche Fälle oft gibt.
Ich sehe den Spruch im Moment also so, dass es vielleicht Gründe für etwas gab/gibt, die dir nicht bekannt waren/sind und dass es vielleicht am Ende doch besser ist, einen Weg nicht einzuschlagen, oder es eben zu tun. Jenachdem, wie du selbst handelst oder wie andere Leute handeln.
(Ich hoffe, das war jetzt so einigermaßen verständlich :P )
Wie darf ich das jetzt verstehen? Siehst du mich als Faultier, weil ich keine Eigeninitiative lese, wo keine erwähnt ist?
Ich sehe es durchaus als notwendig, ein bisschen selber was dafür zu tun, wenn man etwas erreichen will (deshalb habe ich den Spruch ja kritisiert). Aber der Spruch sagt für mich aus "Es wird geschehen". Noch nicht einmal "Dann wirst du es hinkriegen" oder etwas in der Art, sondern einfach eine Aussage völliger Passivität.
(Zu Cathleens Beitrag) Dass es tröstend sein kann, sich zu sagen, dass es wohl Gründe dafür gibt, wenn eine Sache doch einfach nicht will, das stimmt schon. Auch, dass man im Nachinein feststellt, dass es tatsächlich einen guten Grund dafür gab und das Beste für einen war, kommt vor.
Aber beides wäre ein Ding der Vergangenheit. "Wäre es das Richtige gewesen, wäre es wahrscheinlich schon so gekommen".
Ich sehe eure beiden Erklärungen ein - Eigeninitiative ist nötig und höhere Mäche können tröstend sein. Dem würde ich auch nicht so widersprechen. Aber der Spruch sagt in meinen Augen etwas anderes aus.
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Allie Keys in "Taken"
Es gibt einfach Dinge, auf die wir als mickrige kleine Menschen keinen Einfluss haben, das ist alles, was ich damit sagen wollte. Davon ganz abgesehen ... die Bedinungen sind niemals die gleichen. Und selbst wenn, dann können zwei anscheinlich identische situationen trotzdem untershiedlich ausgehen. Und das ist dann auch gut so. Ich denke, ich rede einfach von Vertrauen.
Och, Tatzy, Süße! Du weißt doch, wie lieb ich dich hab und niemals würde ich dich als Faultier darstellen -.-* Also wirklich! Ich wollte einfach nur sagen, dass wir beide den Spruch eben auf Grund unserer Geschichten und unserer Ansichtsweisen unterschiedlich deuten und verstehen. Ich habe nie gesagt, was ich aus deiner Interpretation zu entdecken glaube (unter anderem, weil ich mir über den Teil zugegebenermaßen eher weniger Gedanken gemacht habe ...) und wollte einfach nur sagen, dass für mich eben nicht extra erwähnt werden muss bei diesem Spruch, dass eine gewisse Eigeninitiative vorausgesetzt wird. Vielleicht verstehe ich ihn auch falsch, vielleicht ist er auch mit dieser absoluten Passivität gemeint, wie du es verstandest, aber ich finde es interessant, zu beobachten, wie unterschietlich wir ihn verstehen.
Also, im Grunde sind wir also alle einer Meinung, oder? Vertrauen und Eigeninitiative sind notwendig und der Gedanke an Unvermeidlichkeit ist tröstend. Sehe ich das Richtig? Denn dann ist doch das Wichtige geklärt. Und wie der Spruch dann gemeint ist, das ist sowieso von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
@ Joy: Ja, das siehst du richtig und ich will auch noch mal betonen, dass meine Sichtweise wie Tanja sagte, nicht direkt Sinn macht, weil der Spruch wie gesagt in der Gegenwart/Zukunft steht.
Und ich denke, wie ihr beide auch, dass die Sichtweise (uebrigens natuerlich egal welchen Spruchs/welcher Sprueche) eines Spruches deutlich von dem Charakter, der Geschichte und den Ansichten einer Person abhaengt und dass man sicherlich immer Gemeinsamkeiten finden kann, aber natuerlich gibt es wie immer so schoen in der Schule gesagt (und dann doch in den Wind geschlagen, aber egal, hier wirklich) kein richtig und kein falsch :)
(Sorry, fuer den Monstersatz und fuer die fehlenden Umlaute aber mich hats noch fuer 4 Tage nach Rumaenien verschlagen xD falls ich irgendwo ein z und ein y vertauscht habe, ist dass auch darauf zurueckzufuehren xD)
Ja, dass du im Ausland bist, habe ich mir schon fast gedacht ^^ Aber ich wünsche dir dort viel Spaß ^^ und ich finds cool, dass du trotzdem noch das SA besuchst ^^
Was deine Argumentation angeht, habe ich vermutlich nicht mehr viel hinzuzufügen ... eigentlich Nichts, um genau zu sein ^^
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