Meinst du mit "klassische Gitarre" das Instrument im Vergleich zur Western-Gitarre bzw. E-Gitarre? Oder meinst du "Klassisches Gitarrenspiel", also Gezupfdudel?
Ich glaube, Gezupfdudel kann man sich nicht (oder nur sehr schwer) selbst beibringen. Der Fingersatz, die Tonleitern, ... viele verlieren da relativ schnell ihren Spaß dran, weil es sehr viel Aufwand und Arbeit ist und man erst sehr spät richtige Resultate sieht.
Wenn man sich entschließt, nur Akkorde/Griffe zu spielen (=Schrummeln) und allerhöchstens mal ein wenig zu Zupfen, dann stellen sich die Erfolgserlebnisse relativ schnell ein. Man kann recht bald zu Liedern mitspielen (wenn dann nicht grad solche blöden Akkorde wie F-Dur oder H7 vorkommen), kann am Lagerfeuer Gesänge begleiten (niemand will klassisches Gezupfdudel am Lagerfeuer!) und es klingt einfach voll und gut.
Wenn du nach Tabulatur spielst, dann ist das so ein Mittelding. Das ist sowas wie Notenzeilen extra für ne Gitarre angepasst

Damit kannst du mehr machen als mit simplen Akkorden, es erfordert aber mehr Übung und Durchhaltevermögen, weil sich dort die Erfolge auch nicht so rasend schnell einstellen.
Für mich kam langwieriges Gezupfdudel nie in Frage (Ich krieg grad mal ne Tonleiter auf der Gitarre hin...). Für klassisch/komplexe Melodien hatte ich seit jeher mein Klavier, für einstimmige Melodien meine Panflöte. Aber einfach so drauflosschrummeln, das hat was. Da kann man mit Leichtigkeit eine harmonische Grundlage unter die Lieder pfeffern, die man mit Klavier o.ä. nur mit sehr viel Harmoniekenntnissen und Übung hinbekommt.
Ich glaube, mit Akkorden (Griffe, Chords, manchmal auch Tabs) wirst du viel Freude haben (gesetzt dem Fall, du hast ein bisschen Freizeit und Durchhaltevermögen). Wenn du nach Tabulatur spielst, solltest du dir die Akkorde als "Grundlage" beibringen; wenn du dann in die Tabulatur einsteigst, weißt du schon sehr gut, welche Töne/Fingersätze zu welchen Harmonien passen.
Mein Tipp für den Anfang:
Lady in Black! Zwei einfache, grundlegende Akkorde immer im Wechsel. Da kannst du direkt mitspielen und versuchen, die Akkorde möglichst schnell zu greifen. Nach ner Weile brauchst du dann überhaupt nicht mehr auf das Griffbrett zu schauen.
Was mir in meinen ersten Gehversuchen sehr geholfen hat:
1) einfache (Kirchen-)lieder mit relativ wenigen Griffen am Anfang
2) ein Buch mit allen möglichen Gitarrenakkorden (auch Dsus4 und solcher Schweinkram... das klingt dann voll genial!)