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im Thema "Was ist schlimmer..."


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5) Joy 4965 Sprüche Do, 21. Juli 2011, 11:05
Wahrlich interessante Fragen. Dann will ich meinen Senf auch mal dazu geben. Aber seit nachsichtig mit mir, so wie ich mich kenne (ich hab den gesamten Beitrag bereits geschrieben bevor mir das Fenster abgestürzt ist) werde ich genau das Gegenteil beantworten:
Was ist besser?

...Opfer sein
oder einfach nur durch die eigene Schuld versagen?

Mir ists auf jeden Fall lieber, durch eigene Schuld zu versagen, denn dann habe ich die Möglichkeit, daraus zu lernen und es das nächste Mal - eigenverantwortlich - besser zu machen. Suche ich die Schuld bei anderen, so werde ich immer von ihnen abhänig sein und verliere meine Mündigkeit.
Allerdings muss ich ebenfalls gestehen, dass es hin und wieder weitaus besser ist, wenn man einem anderen - und seis auch nur für einen Moment - die Schuld, die Verantwortung und die Verbesserungspflicht zuschreibt. Man sollte sich nur nicht drauf ausruhen.

...jemanden brauchen, aber niemanden haben,
oder jemanden haben ohne ihn zu brauchen?

Der Mensch bedaf des Menschen: Vieles kann der Mensch entbehren,
nur den Menschen nicht

Ludwig Börne erlaubterlaubtDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 12. Februar 1837)
Pfeil Zur Autorenbiographie
Daher ists für mich besser, das Wissen zu haben, dass da im Guten wie im Schlechten ein Mensch, ein Rückhalt ist, auf den ich mich verlassen kann und der mich nicht im Stich lässt. Nebenbei ist das Gefühl der Einsamkeit wirklich äußerst besch ... eiden ;-)

...die Vergangenheit ändern
oder die Zukunft sehen können?

Ich find beides schlecht. Man sollte stets in der Gegenwart leben, denn das ist die Zeit, die zählt. Und alles in der Gegenwart fußt in der Vergangenheit. Da ein Ereignis kann Folgen haben, die man einfach nicht absehen kann. Wie heißt es nicht schon so schön in "Butterfly Effect":
Man kann einen Menschen nicht verändern,
ohne zu zerstören, was er war

aus "Butterfly Effect"
Bei der Zukunftssicht ists ganz ähnlich: Wenn man in die Zukunft sehen kann, gibts genau zwei weitere Möglichkeiten: Entweder man kann sie auch ändern oder man ruft sich durch das durchs Wissen manipulierte Handeln selbst hervor und kann die Folgen auch hier nicht absehen. Bringt das wirklich was? Ich fänds besser, in der Gegenwart zu leben und sie bestmöglich zu nutzen.
... allerdings muss ich gestehen, dass ich hin und gerne selbst auch Mäuschen in den Zeiten spielen würde. Wie hat sich die Vergangenheit wirklich zugetragen? Was erwartet uns in der Zukunft? (Allerdings wäre mein Favourit dann ein Zwischending zwischen beiden: In die Vergangenheit sehen ;-P) Und was ich am aller liebsten hätte (vorsicht, jetzt wirds ein wenig verrückt), wäre ein unantastbarer "Proberaum", in dem ich die Vergangenheit nach Belieben verändern könnte und sehe, was es für Auswirkungen hätte. Der wahre Realitätsstrang aber bliebe unberührt. Denn schließlich habe auch ich, selbst, wenn ich mit meinem Leben recht zufrieden bin, ab und zu doch die Fragestellung des "Was wäre wenn ...?"

...wissen, dass man die Welt nicht retten kann,
oder vergeblich kämpfen?

Die Frage ist schwierig für mich, denn irgendwie kommt sie für mich aufs Selbe raus. Vermutlich deshalb, weil ich es so oder so vorziehen würde, zu kämpfen. Denn selbst, wenn ich die Welt nicht retten kann, so könnte ich doch ganz sicher im kleinen Kreis kleine Dinge verändern und vielleicht sogar verbessern. Soll mir das nicht reichen? Wer strebt denn gleich nachd er Weltherrsch ... äh, -verbesserung ;-P

...wenig haben und wenig verlieren
oder viel haben und viel verlieren?

Nun, auch hier kommt mir die Frage irgendwie aufs Selbe raus: Am Ende hat man nichts. Und in dem Falle wärs mir doch lieber, bereits weniger zu haben ... dann ist der Sturz nach Unten nicht ganz so tief ;-P ... aber im Prinzip kommts mir dann nur darauf an, dass man nach dem Sturz nicht liegen bleibt sondern seinen Hintern wieder rauf bekommt und was äm Ist-Zustand ändert.

...bleiben wollen und gehen müssen
oder gehen wollen und bleiben müssen?

Eindeutig bleiben wollen und gehen müssen! Mir ist es um einiges lieber, dass ich angefüllt mit schönen Erinnerungen und Träumen weg gehe, als dass ich den Ernüchterungsmoment übertrete und ne Krise bekomme. Ich würds nicht aushalten, gehen zu wollen und nicht zu können.

...von allen anderen gehasst werden
oder von sich selbst gehasst werden?

Die Frage ist mir leicht zu beantworten! Klar, es ist mieß, anstrengend und einsam, wenn alle einen hassen. Aber ich habe auf die harte Tour lernen müssen, dass es mir wichtiger ist, dass ich am Abend des Tages noch in den Spiegel schauen kann. Denn unterm Strich bin ich diejenige, die mein gesamtes Leben mit mir zu tun haben wird. Die anderen können gehen, wenns sie nervt. Nebenbei: Wenn schon ich keine Achtung vor mir habe, wer sonst auf der Welt könnte sie dann für mich empfinden?
4) Saskia 2282 Sprüche Do, 7. Juli 2011, 13:03
Also, auf gehts, ich versuch ein bisschen was zu zu schreiben, wo ichs hinkriege ;)

Zitat...Opfer sein
oder einfach nur durch die eigene Schuld versagen?
Ich glaub ich ziehe Opfer sein vor (jaa, ich weiß, ich bin feige), weil ich einige unschöne Erlebnisse hatte, wenn ich es selbst war. Und wenn man jetzt wirklich zu keinem bisschen Schuld ist, dann bleiben einem die Vorwürfe erspart, gerade wenns um irgendwas ganz Wichtiges ging.
Wenn man natürlich Teil einer Gruppe ist, die etwas erreichen will und dann irgendwas nicht geklappt hat, dann ist es sehr bitter, wenn man selbst gar nicht schuld war, ich glaube dann würde ich ein Mittelding vorziehen - wer würde auf der anderen Seite ganz allein für das Scheitern einer Gruppe einer bestimmten Größe verantwortlich sein sollen?
Generell finde ich es ein bisschen schwieriger die Frage zu beantworten, weil das auf so einer theoretischen Basis steht, wann ist schon mal ein einziger alleine an etwas schuld und wann komplett unschuldig?!?

Zitat...jemanden brauchen, aber niemanden haben,
oder jemanden haben ohne ihn zu brauchen?
Bei mir ganz eindeutig jemanden brauchen, aber niemanden haben. Ich sehs auch so, dass es nicht unbedingt schlimm sein muss, jemanden zu haben ohne ihn zu brauchen, aber die erste Variante ist eigentlich immer schlimm. Ich verstehe schon, dass es in gewisser Weise auch unangenehm ist, wenn man jemanden hat aber ihn eigentlich gar nicht braucht und eventuell auch gar nichts mit diesem Jemand anzufangen weiß, aber es wird nie, nie, nie so schlimm zu sein wie jemanden (bestimmten?) zu brauchen, aber ihn oder sie nicht zu haben.

Zitat...die Vergangenheit ändern
oder die Zukunft sehen können?
ich finde es schlimmer, die Zukunft sehen zu können, weil einfach jegliche Überraschung des Lebens fehlt. Dabei muss auch die Frage beachtet werden, ob man eventuell noch auf die gesehene Zukunft Einfluss nehmen kann, aber bei beiden Varianten ist es trotz allem nichts Schönes.
Bei mir ist es sogar eher so, dass ich die Vergangenheit wirklich gerne ändern würde. Nichts Weltbewegendes, aber einfach meine Einstellung zu bestimmten Dingen & Zeiten, die Art, wie ich Dinge als selbstverständlich hingenommen habe und so weiter. Ich bin kein Fan davon wirklich in den Lauf der Geschichte einzugreifen, egal wie belanglos oder wichtig die Veränderung sein kann, aber persönliche kleine Dinge wie das oben beschriebene, das würde ich gerne ändern. (Und, ganz ehrlich: Wenn ich könnte - Hitler hätte es nie gegeben oO)

Zitat...wissen, dass man die Welt nicht retten kann,
oder vergeblich kämpfen?
ich finde hier ist es ganz entscheidend, ob man während dem Kämpfen noch daran glaubt, die Welt retten zu können?! Weiß man es währenddessen schon, dann ist vergeblich kämpfen irgendwie schlimmer, weil es eine gewisse Hoffnungslosigkeit ausdrückt, dann würde ich glaube ich lieber Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen oder so.
Weiß ich allerdings nicht, dass es vergeblich ist, dann wäre mir Kämpfen immer noch lieber als das Wissen, dass die Welt untergehen könnte, einfach weil man dann noch in gewisser Weise das Gefühl hat, etwas bewirken zu können und nicht alles hoffnungslos ist.

Zitat...wenig haben und wenig verlieren
oder viel haben und viel verlieren?
Ich glaube diese Entscheidung hängt noch viel mehr als die anderen an unseren persönlichen Erfahrungen, ich würde zum Beispiel glaube ich wenig haben und wenig verlieren weniger tragisch finden, als viel haben und viel verlieren. Ich verliere und vermisse einfach nicht gerne und manchmal finde ich wirklich, dass es sich nicht lohnt Dinge (oder Menschen) gehabt zu haben und ihnen dann so nachzutrauern.
Das alles unter der Vorraussetzung, dass "wenig" doch noch so viel ist, dass man - wenns um materielle Sachen wie Essen, Unterkunft etc. geht - noch einigermaßen gut davon leben kann, ansonsten würde ich mich denke ich für ein Mittelding entscheiden.

Zitat...bleiben wollen und gehen müssen
oder gehen wollen und bleiben müssen?
Bleiben wollen und gehen müssen ist für mich schlimmer, Begründung wüsste ich auch gerne, ist glaub ich nicht wirklich logisch nachvollziehbar, wird eventuell logisch wenn man ein bisschen was von meiner Geschichte kennt, aber selbst dann nicht ganz & es ist eindeutig zu viel um es hier zu schreiben!

Zitat...von allen anderen gehasst werden
oder von sich selbst gehasst werden?
Egal, wie lange ich drüber nachdenke, ich komm zu keinem Ergebnis, einfach nur: Kein Plan!
3) Tanja 5462 Sprüche Do, 7. Juli 2011, 01:13
Oje... die Fragen sind gut gestellt. Ich kann aber nicht sagen, dass mir die Antworten leicht fielen. Weder intuitiv, noch mit Begründung.
Mal sehen.

Zitat...Opfer sein
oder einfach nur durch die eigene Schuld versagen?
In Zeiten, wo ich dringend eine Ausrede brauche (ich komme zu spät, habe was vergessen oder mach alles verkehrt) würde ich definitiv die Opferrolle vorziehen :-)
Wenn es aber mal nicht um meine Rechtfertigung geht, sondern um die reine Handlung, dann würde ich wohl die Schuld vorziehen. Das ist zwar unangenehm, aber es bedeutet auch eine gewisse Freiheit: Ich kann etwas ändern.

Zitat...jemanden brauchen, aber niemanden haben,
oder jemanden haben ohne ihn zu brauchen?
Jemanden zu "haben" ohne ihn zu brauchen, das muss nichts Schlimmes sein. Die meisten meiner Freundschaften laufen auf dieser Basis. Wir sind nicht permanent aufeinander angewiesen, aber wir sind jederzeit eine "Rückfallebene" füreinander.

Der Absatz kann aber auch auf einseitige Liebe bezogen werden.
Möchtest du lieber unglücklich verliebt sein - oder selber jemanden unglücklich machen.
Uff. Ich würde mal sagen: Einseitige Liebe ist in jeder Variation ziemlich bescheiden. Das bleibt sich dann auch schon wieder gleich.

Zitat...die Vergangenheit ändern
oder die Zukunft sehen können?
Das kann beides etwas Gutes wie auch etwas Schlechtes bedeuten.
Persönlich würde ich aber lieber die Vergangeheit ändern. Dort kenn ich mich immerhin schon aus.

Dazu kommt, dass ich ein Träumer bin. Egal, wie die Zukunft aussieht - ich würde von irgendeinem Bereich enttäuscht sein. Ich glaube, dass würde mich sehr desillusionieren und damit auch demotivieren. Dann hätte ich keinen Grund mehr, es zu versuchen.

Ich glaube, die Zukunft zu sehen wäre für mich die schlimmere Wahl.

Zitat...wissen, dass man die Welt nicht retten kann,
oder vergeblich kämpfen?

Ich ziehe "vergeblich kämpfen" vor.
Leute, die wissen, dass sie die Welt nicht retten können, retten sie durchschnittlich deutlich seltener, als die, die es nicht wissen.

Zitat...wenig haben und wenig verlieren
oder viel haben und viel verlieren?
Wenn ich nur die Wahl zwischen diesen beiden habe, dann wähle ich "viel verlieren".
In jedem Fall ende ich mit nichts, aber im zweiten Fall hatte ich vorher zumindest eine ziemlich schöne Zeit.

Zitat...bleiben wollen und gehen müssen
oder gehen wollen und bleiben müssen?
Ersteres ist ein Abschied, in dem viel Zuneigung liegt. Zweiteres ist Gefangenschaft.
Na, da wähle ich doch bitte den traurigen Abschied.

Zitat...von allen anderen gehasst werden
oder von sich selbst gehasst werden?
Hm. Beides nicht schön.

Kommt auch darauf an, wofür ich gehasst werde. Wenn es etwas ist, dass ich vor mir selbst rechtfertigen kann; wenn ich in der Überzeugung lebe, das Richtige zu tun - dann kann es sein, dass ich die Abeigung der anderen schon irgendwie verkrafte. Wenigstens vorrübergehend.

Wenn es aber nur um eine kritische Haltung zu mir geht, dann fände ich den Selbsthass wohl... sinnvoller.
Wenn andere mich okay finden, aber ich meine Fehler sehe und an ihnen arbeite - dann ist das gut.
Wenn ich mich prima finde, alle anderen aber unter mir zu leiden haben - dann ist das schlecht.

Ein konstruktives "Ich bin ein gewaltiger Idiot und sollte diesen Mist jetzt nie wieder machen" ist meistens gar nicht so schlecht. Es darf eben nur nicht destruktiv werden. Was allerdings dummerweise eine Eigenschaft des Selbsthasses ist - bevor man andere Dinge fertig macht, macht man sich selber fertig.



Ich schließe mich Saskia 2282 Sprüche an: Ich würde gerne eure Antworten hören. Auch deine, Saskia :-)
2) Saskia 2282 Sprüche Mi, 6. Juli 2011, 23:54
Ist es bei euch auch so, dass ihr euch zwar irgendwie meistens entscheiden könnt, aber es so gut wie nicht begründen könnt?
Ich glaub mein Problem ist so ein bisschen den Vergleich in Worte zu fassen, intuitiv sag ich sofort eines der beiden, aber wenn ich drüber nachdenke bin ich mir nicht so sicher...
Und mich würd interessieren, was ihr antworten würdet?
1) Loa 914 Sprüche Mi, 6. Juli 2011, 21:02
Was ist schlimmer...
Was ist schlimmer...

...Opfer sein
oder einfach nur durch die eigene Schuld versagen?

...jemanden brauchen, aber niemanden haben,
oder jemanden haben ohne ihn zu brauchen?

...die Vergangenheit ändern
oder die Zukunft sehen können?

...wissen, dass man die Welt nicht retten kann,
oder vergeblich kämpfen?

...wenig haben und wenig verlieren
oder viel haben und viel verlieren?

...bleiben wollen und gehen müssen
oder gehen wollen und bleiben müssen?

...von allen anderen gehasst werden
oder von sich selbst gehasst werden?

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