In letzter Minute könnten wir das einzig vernünftige tun, doch die Eigendynamik den menschlichen Lebens verhindert dies, weil der Markt das kollektive Bewusstsein längst verstümmelt hat.
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Man kann nichts "wegwerfen". Alles Weggeworfene ist immer noch irgendwo und nimmt Einfluss auf die Welt. Als Wegwerfer bin ich Teilnehmer am Problem "Welt".
Warum geht der Mensch jeden Morgen zur Arbeit? Einfach nur, um sich noch mehr Dinge kaufen zu können? Oder vielleicht eher, weil er Angst davor hat, was passieren würde, wenn er plötzlich aufhören würde zu arbeiten?
Früher haben die Menschen sehr einfache Dinge glücklich gemacht. Mondschein über einem Fischteich und solche Sachen. Kleine Dinge, die ein großes Gefühl erzeugen. Heute haben wir Konsum: Kostenpflichtiges Momentenglück.
Das Einzige, was im Leben feststeht, ist, dass es irgendwann anfängt und irgendwann danach wieder aufhört. Alles dazwischen ist unsicher. Das Leben ist im Angesicht der Welt permanent in Gefahr.
Komisch, wie Kleinigkeiten (kleine Kleinigkeiten) große Irritationen und noch größere Verstimmungen erzeugen können und man dabei die ganze Zeit überhaupt nichts versteht
Ist es nicht erstaunlich, dass es Bilder gibt, die einem Formal nichts sagen, aber trotzdem berühren? Vielleicht sind das diese raren Momente, in denen versunkene Erinnerungen geweckt werden. Jedenfalls ist es immer wieder verblüffend, wenn man Verbundungen herstellt mit einer Welt.
Was macht das Leben manchmal so anstrengend? Zeitknappheit? Arbeitslast? Man könnte jetzt viele Dinge aufzählen, aber es sind alles nur Symptome. Am Ende liegt es immer an einem selber.
Vielleicht gibt es ja auf alles eine Antwort. Vielleicht muss man aber nicht alle Antworten kennen. Vielleicht muss man die Dinge laufen lassen. Vielleicht.
Aus einer Lockerung und Entspannung des Zeichners wird die Hand zu einem Werkzeug fremder Kraft und schafft ein umgeformtes Abbild der sichtbaren Welt aus tiefer Sinnschicht innerer Mystik
Was bleibt denn vom Leben, wenn man die ganze Zeit arbeitet? Erst denke ich: Naiver Gedanke. Aer dann fällt mir ein, dass das ja eine schwierige Sache ist. Mit der Balance im Lebensentwurf.
Eigentlich unhöflich: Während eines Telefonats noch etwas anderes machen. Aber manchmal ist es sinnvoll, das visuelle Fehlen seines Gegenübers durch Kritzeleien zu kompensieren.
Auch nichtstun ist veranlasstes Handeln. Es ist nicht freiher Wille "nichts" zu tun. Es steckt ja eine Absicht dahinter. Man kann nicht "nichts" tun wollen. Dann mach ich halt "wenig".
Du wirst doch erst zum Mensch, wenn du anfängst, dich von deinem Gesellschaftlichen Bedingtsein zu lösen. Eine kleine Bewegung reicht da häufig auf, da brauchts nicht viel. Authentizität durch Aktivität.
Manche beantworten die Frage, ob es einen Sinn des Lebens gibt, mit einem klaren "nein". Sie sagen, die Frage ist mit "Was soll das?" schlicht falsch gestellt. Es geht vielmehr um das "Wie macht man es richtig?" Keine klare Antwort auf diese Frage.
Zeichnen. Zeichnen um zu zeichnen. Zeichnen, um etwas über das Leben zu erfahren. Zeichnen, um etwas über die Welt zu erfahren. Zeichnen, um die Welt zu ertragen.
Es gibt kein Schicksal, nur Mut und Wollen. Aber: Die leichteste Entscheidung ist, nichts zu entscheiden. Andererseits: Ist eine Blamage selten ein Unglück. Also: Was tun?
Natürlich bin ich selbstsüchtig. Das sind wir alle. So sind wir geboren. Aber die Meisten von uns haben auch ein Gewissen. Was sie offenbar sehr zu begeistern scheint. Ich sag nicht, dass es logisch ist, es ist menschlich. Doch wenn man weiß, dass das Gewissen nur ein animalischer Instinkt ist, muss man ihm nicht folgen.
Das Wesen eines Menschen zeigt sich, wenn er nichts mehr zu befürchten hat. An etwas glauben tut er dagegen erst, wenn ihm nichts anderes mehr übrig bleibt. Dazwischen tut er meistens das, was man "Leben" nennt.
Das Schicksal war eine komische Sache. Man konnte ihm nicht vertrauen. Oft konnte man es nicht einmal sehen. Wenn man glaubte, es in die Enge getrieben zu haben, stellte es sich als etwas ganz anderes heraus: Zufall vielleicht, oder ein Scherz der Götter. Man verriegelte Türen und Fenster, um das Schicksal auszusperren, und plötzlich stand es direkt hinter einem. Und wenn man hoffte, es endgültig festgenagelt zu habe, schlenderte es mit dem Hammer fort.
Das Licht überwindet unermessliche Entfernungen, riesige Räume und tiefste Dunkelheit. Das Licht ist der Beweis, dass etwas sehr kleines eine sehr große Wirkung haben kann.
Das Labyrinth weckt die Lust, es immer wieder neu in Gebrauch zu nehmen, es einzubauen in Geschichten, Spiele und Tänze. Es weckt die Lust, den universellen Wahrheiten zu spüren, die sich in diesen scheinbar so einfachen Linien verbergen.
Das Labyrith läd ein, in aller Verwirrtheit, Umvollkommenheit und Schmerzhaftigkeit des Lebens die Schönheit des Ganzen zu entdecken. Es läd ein, sich unbeirrt und gelassen auf den Weg zu machen. Es läd ein, zur Mitte aufzubrechen und zu Hause anzukommen.
Wenn etwas gut funktioniert, kann es nicht schlecht sein, oder? Schlecht ist es erst, wenn es nicht mehr gut funktioniert. Dann müsste man sich fragen: Warum funktioniert es nicht mehr so gut? Oder: Kann es überhaupt besser funktionieren?
Nähe ist nicht die Unterbrechung von Distanz, sondern ihre Überwindung. Spannung ist nicht der Mangel an Vollkommenem, sondern das stete Zusteuern darauf, und das wiederholte Festhalten daran.
Jeder Tag birgt eine Begrüßung und einen Abschied in sich. Im Bruchteil einer Sekunde blitzen das Erste und das Nie wieder auf. In jenem Funkeln lässt sich die Ewigkeit erahnen.
Wenn eine Person die Sprache als ausreichend hält, dann hat sie nicht viel empfunden oder entdeckt; es zeugt von erschreckender Armut, wenn man sich perfekt ausdrucken kann. Das bedeutet, dass in einem drin nichts ist. Es offenbart eine Seele, die nicht über ihre Grenzen hinausgekommen ist.
Mit dir zu schreiben, ist, als vergesse man sich selbst, berauscht in einem Ozean aus Farbe und Form, dem Verlangen, etwas zu greifen was niemals existiert hat.
In der Religion geht es um Wahrheit. In der Wissenschaft geht es um die Unwahrheit. Daher können sie nicht miteinander reden: Sie haben vollkommen unterschiedliche Ausgangspunkte.