Das Spruch-Archiv

"mit dem Geist eines Kriegers"?
Also geht es nur mir so, oder habt ihr auch das Gefühl, dass es nicht allzuviel Intellekt braucht, um mit einer Waffe rumzufuchteln?

Ich meine, nachdem es aus dem Buddhismus kommt, sagt man, dass es viel mit Selbstbeherrschung und innerer Stärke zu tun hat.
Aber ich bin nicht sicher, ob die asiatische Selbstbeherrschung nicht gewisse Ähnlichkeiten mit europäischer (Selbst)Disziplin hat. Ob die Waffe nur Zierde war, während man sich in Wirklichkeit geistig duellierte. Ob der Ziel des Kampfes drüben nicht vielleicht auch war, dass der Gegner hinterher wehrlos am Boden liegt.

Auch ein asiatische Anführer, der einen Konflikt begann, wird das nicht aus Liebe zur Menschheit getan haben.

Ihr könnt mich gerne eines Besseren belehren, aber irgendwie frage ich mich, ob das Bild der asiatischen Kampfkunst nicht ein bisschen sehr verklärt ist.

Ich finde, zu einem "wahren Krieger" gehört mehr als nur gut mit einer Waffe umgehen zu können. Ich finde, es ist ebenfalls ein Teil davon, abzuwägen, wann man die Waffe zieht, wann man sie benutzt, wie man sie benutzt und wofür man sie benutzt. Steht dir ein Kind gegenüber, würdest du da deine Waffe ziehen? Wenn es dir nur um dummes Niedermätzeln geht, vermutlich. Ist es ein Jugendlicher, der dich provoziert, würdest du ihn deine Waffe an seine Kehle drücken? Wenn du dich nicht beherrschen kannst, vermutlich. Wenn dir ein Soldat begegnet, der unbewaffnet ist und gerade einen verwundeten Kameraden verbindet, würdest du ihn dann mit deiner Waffe niederstrecken? Wenn du nicht abwägen kannst, vermutlich.
Oder klischeehaft formuliert:
Aus großer Kraft
folgt große Verantwortung

aus "Spiderman"

Ich denke einfach, dass viel mehr dazu gehört, ein wirklicher und ehrenvoller Krieger zu sein, als nur eine Waffe in der Hand zu halten. Das ist meine Sichtweise. Ich verstehe also den Spruch so:
Wer immer dir begegnet, sei gütig, liebevoll und gönnerhaft. Aber sei nicht dumm, gebrauche deinen Verstand und wäge ab. Das ist alles ^^