Heldentum ist oft die Vertauschung von laut und leise: Es besteht darin, zu widersprechen, wenn schweigen der leichtere Weg ist, und geduldig zu ertragen, wenn man Lust hat, zu schreien
Kimberly B. KolbeNichtkommerzielle Verwendung des Spruches mit Autorenangabe ausdrücklich erlaubt
Also bedeutet Heldentum, etwas Größeres über sein eigenes Wohl zu stellen, verstehe ich das Richtig? Seine momentanen Begierden und Launen zurück zu stellen und das zu tun, was objektiv das Richtige scheint, ohne darauf zu Achten, was selbst in einem dafür leiden wird.
Gibt es denn wirklich Helden? Irgendwie frage ich mich, warum sie in solchen Momenten so handeln. Dass sie so handeln, das verstehe ich vollkommen. Aber warum tun sie das? Was haben sie davon? Nur das Wissen, "richtig" gehandelt zu haben? Bringt das wirklich etwas, wenn man an den Folgen stirbt? Oder das Wissen, sich treu geblieben zu sein? Aber würde man sich nicht eher treu bleiben, wenn man schreit, wenn einem danach ist?
Hm. Das ist natürlich wieder die Frage, wann man es tut.
Wenn man grundsätzlich alles macht, was einem gefällt - da wirst du mir zustimmen - ist das nicht so übermäßig heldenhaft.
Wenn man sich entscheiden muss zwischen Anpassung und eigener Meinung, dann kann das sich selbst treu bleiben durchaus von Mut zeugen.
Signatur
Hope is the biggest lie there is, and it is the best.
We have to keep going as if it all mattered, or else we wouldn't keep going at all.
Allie Keys in "Taken"
also, mir gefällt ja der Spruch nur so halb.
der erste Teil "Es besteht darin, zu widersprechen, wenn schweigen der leichtere Weg ist" klingt echt gut. Wenn man was verändern will, sollte man vielleicht erstmal mit Worten anfangen, denen dann hoffentlich Taten folgen.
Aber der zweite Teil "und geduldig zu ertragen, wenn man Lust hat, zu schreien" der ist schon sehr kontextabhängig.
Ich meine, was ist daran heldenhaft: "Ich leide hier Höllenqualen, aber weil ich die Klappe halte, bin ich ein Held" --> grooooßer Schwachsinn.
Das bringt's nur, wenn hinten auch was für den "Helden" rausspringt - etwas, wofür es sich lohnt, Höllenqualen zu leiden.
Das ist doch schon eher ein Held.
Ich muss grad an eine Folge von Charmed denken ("Geisterstadt"). Dort ist ein Indianer. Da er sich dem Chef der Wild West Stadt wiedersetzt hat, wird er öffentlich gedehmütigt und gefoltert. Mit der Peitsche wird er durch die Stadt gejagt und vor die Augen der Stadtbewohner. "Schrei! Ich will, dass du schreist!", brüllt der Schurke voller Wut, doch der Indianer bleibt stumm, leidet und blickt den Menschen direkt in die Augen. Er bleibt stark. Und er bleibt stumm in seinen Schmerzen. Nur Worte der Aufmunterung zur Atkion verliert er in Richtung der Stadtbewohner. Denn er weiß, würde er in seinen Schmerzen scheiend zu Boden fallen, so wüssten alle, dass der Schurke gewonnen hat und würden nimmermehr ihr Wort gegen ihn erheben. Dadurch aber, dass er dem Schmerzen wiedersteht und sich weder brechen noch beugen lässt, erkennen die Bewohner der Stadt, dass der Schurke nicht über alle Macht hat und beginnen zu überlegen, ob sie ihm die Macht über sie lassen wollen. So bricht einer das Schweigen und tritt für den Indianer ein. Es folgen immer mehr und bald muss der Schurke durch den Mut eines Mannes zurück in die Wüste reiten. Sein Machtmonopol für immer verloren.
Geschwafelte Rede, langer Sinn: Wenn du weißt, dass deine Schreie anderen den Mut nehmen würden, schweige. So können sie an deiner Stärke teil haben und nebenbei ärgerst du deinen Peiniger auch ein wenig ... meiner Meinung ist das nicht zu verachten ;-P
Da hat ja das Ganze auch irgendeinen Sinn - anderen Mut machen, anderen zeigen, dass der Mächtige doch nicht so mächtig ist.
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Wenn mein kleines Mädchen fragt, wer meine große Liebe war, will ich nicht das alte Fotoalbum herausholen. Ich will auf dich zeigen können und sagen: "Es ist dein Daddy."