Christa Meves schreibt zum Beispiel in einem autobiografischen Altersrückblick:
"Da gab es auch alles, was uns Menschen allen geschieht: Ausweglosigkeit, Angst, Schmerz [...], aber auch Demütigung, Leiden an Ungerechtigkeit, Konflikte, Ratlosigkeit, Schuld, Versagen, Entttäuschung und seelische Verletzung."
(Aus: Mein Leben)
Seh ich anders. Hin und wieder tut ein wenig selbstmitleid auch gut. Es ist einfach eine Form von Trauer. Und erst, wenn wir recht getrauert haben, gelingt es uns, wieder aufzustehen. Man darfs nur nicht übertreiben. Anders wäre es für mich Verdrängung ... und die kommt früher oder später auf eine verflucht unangenehme Art wieder rauf ... oder was meint ihr, wie Burnout entsteht (und ja, das ist jetzt total oberflächig und minimal gesehen, es gibt natürlich viel mehr Gründe dafür. Aber im Prinzip ists wirklich, dass man nur funktioniert und sich keine Zeit nimmt, mal für eine Minute oder so liegen zu bleiben um sich zu erholen, sich zu sammeln, durchzuatmen und dann zurück ins Spiel zu gehen)
„Was immer einem Menschen im Laufe seines Lebens an Enttäuschungen und Rückschlägen begegnen kann:
Wenn er um den Sinngehalt des Kulturlebens Bescheid weiß, wird er das ihn persönlich Betreffende in die allgemeine Conditio humana einordnen können.“
In: Josef Rattner, Aggression und menschliche Natur, Berlin 2012, S. 98
„Conditio humana“ lässt sich wie folgt übersetzen: die [prekäre] menschliche Grundsituation
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Wenn wir einem Freund in Not etwas leihen, können wir es ihm nicht verzeihen, führt er wieder ein gutes Leben und wird das Geliehene nicht zurück uns geben.
Wird ein Feldherr sich erfolgreich wehren, sammelt er auf dem Schlachtfeld Ehren. Doch die Ehren, die er hat, machen nicht satt. Ein Bauer mit seinem Feld, sich anders verhält, er sammelt Ähren zum Verzehren und Ernähren.
Ist der Feldherr Herr über das Schlachtfeld, er Ehre erhält und nur diese zählt, doch die Ehren, die er hat, machen ihn nicht satt. Ist der Bauer Herr über sein Feld, nur die Ähre zählt, die er erhält und diese Ähren ernähren, denn man kann sie verzehren.
Ist dem Menschen keine Alternative geblieben und er wird in die Schlacht getrieben, muss der seine Gefühle ausschalten, sonst ist das Schlachten kaum auszuhalten.