Das Spruch-Archiv

"Der erste Schritt zur Menschlichkeit ist der,
sich selbst zu mögen.".......

Der erste Schritt zur Menschlichkeit ist der, in sich und der Welt zu ruhen um sie zu begreifen.......
denn auch ein Verbrecher kann durchaus sich selbst mögen!?
LGr Karl

Willst du Verbrechern generell ihre Menschlichkeit absprechen? Wow ... also, meiner Meinung nach stimmt der Spruch - oder hat zumindest einen wahren Kern. Denn ohne sich selbst zu lieben kann man die Liebe auch nicht weiter geben. Und selbst Verbrecher sind - und keine sorge, ich weiß um die dynamitale Brisanz dieser Behauptung - in ihrer Art absolut nachvollziehbar und dadruch menschlich. Man wird nicht als Verbrecher geboren - man wird durch die Gesellschaft dazu gemacht. Und auch die Gesellschaft ists, die einen verurteilt. So ist einzig die gesellschaft mit dem Potential bedacht, nicht menschlich sien zu können. Die Menschen selbst hingegen sind nicht in schwarz und Weiß einzuordnen.

Whah. Dein Psycho-Studium wird eines Tages unsere Freundschaft kosten.

Also: "Menschlich" ist nicht einfach alles, was von Menschen gemacht wird. Es ist ein Begriff der ethischen Einordnung. Empathie, Ablehnung von Gewalt, Kontrolle der eigenen Affekte, Sozialkompetenz - solche Dinge stecken im der "Menschlichkeit". Es ist ein sehr umfassender Begriff.
Du gehst davon aus, dass alles menschlich ist, was nachvollziehbar ist. Wenn es um "Verbrechen gegen die Menschlichkeit", meint man damit aber nicht, dass jemand unnachvollziehbar handeln würde. Man meint, dass jemand seinen Verstand und seine Gefühle schon massiv aushebeln musste, um eine Grausamkeit wie diese zu begehen.

Natürlich können sich Menschen unmenschlich verhalten. Psychopathen können das, weil sie krank sind, und alle anderen kriegen das hin, weil sie sich gerade mal abreagieren wollen oder vielleicht noch glauben, es wäre das richtige, was sie tun. Beeinflussung durch die Gesellschaft macht vielleicht manches verständlich, aber es macht eine Handlung nicht menschlicher.
Meinetwegen kann Mengele eine schwere Kindheit gehabt haben - aber erzähl mir nicht, dass sein Verhalten deshalb menschlich gewesen sei.

Vorweg, dein Beitrag Joy hat mir echt gefallen!
Gut, ein kleiner Funken Wahrheit ist drin im Spruch, doch ein Feuer kann man damit auf keinen Fall entfachen
Sich selbst zu mögen ist ein Schritt in Richtung Frieden mit sich selbst, das könnte durchaus zur Menschlichkeit führen? Wenn ich ohne Kompass eine Richtung einschlage, könnte ich auch auf kürzestem Weg am Nordpol landen, oder auch nicht?
Tanja hat recht, Menschlichkeit ist ein verdammt umfassender Begriff! Er beinhaltet rationales wie auch vollkommen irrationales, aber gerade das macht ihn ja aus.
Sich zu mögen ist individuell, Menschlichkeit ist ein die gesamte Art betreffender Kontext, der sich noch viel weiter aufspannt als unser ethisches Wertefundament.
Menschlichkeit umfasst ua. alle emotionalen Momente, die uns symphatisch sind, alle rationalen Momente, die uns vernünftig erscheinen im Kontext unserer Art. Ein zentrales rationales Argument verweist auf E. Kant, "Was du nicht willst, was man dir antu..... "
Menschlichkeit könnte somit auszugsweise bedeuten, den rationalen Kontext der Art nicht zu verletzen, und den seelisch- emotionalen Kontex zu wahren.
Jemand der in sich und der Welt ruht, das ganze Ausmaß begriffen hat und akzeptiert, auch die innere Kraft und Stärke, den Willen zur Umsetzung hat, der hat recht gute Karten für diesen Weg.
Ich kenne Menschen, die all das recht gut verkörpern, sich selbst aber nicht sonderlich mögen, ist Tatsache!!!
Ihr Los ist die Qual zu sehr Idealist und Perfektionist zu sein im Sinne Schillers.
So kenne ich auch Menschen, die sich selbst sehr wenig lieben, aber Säckeweise Liebe weitergeben!!
"... dynamitale Brisanz...." schöööön !
Menschen in schwarz und weiß einsortieren...........
ohhhh mein Gottttt.... wo bleiben da die wunderschönen Farben des Lebens?
"Verbrechern Menschlichkeit absprechen....." um Gottes Willen, das will ich nicht!!!!!!!!!!!
Diesem Part der These stimme ich voll zu
Das Wort sagt es schon.... MENSCH !
Jeder Mensch ist menschlich und hat Menschlichkeit!
Wieviel oder wie wenig, das ist eine andere Sache.
J. Rousseau läßt da grüßen, Mensch Geburt weißes Blatt Papier, das dann beschrieben wird vom Leben.
Also wäre der Mensch von Geburt an unschuldig?
Das ist nicht die ganze Wahrheit?
Die Art bekommt von der Evolution schemenhafte Verhaltensmuster mit, zB. Raum-Zeit denken, Kausalitätsdenken usw.
Individuell bekommen wir über die Blutlinie Charaktere und Verhaltensmuster mit.
Diese beiden Dinge machen die Grundstruktur des weißen Blattes Papier von Rousseau aus. Der Rest der draufkommt ist wie er es sagt.
Nun ist da aber noch das Bewußtsein !!!???
Wie hoch ist der Anteil der Erziehung???
Aufgrund der gesamten Konstellation läßt sich eine gewisse Eigenverantwortung nicht vom Tisch wischen?
... und doch, wenn ich besonders kriminelle Kinder und Jugendliche sehe.........sie tun mir leid, egal was sie taten, irgendwie sind sie unschuldig!, sie haben sich nicht selber gemacht, sie sind das Ergebnis von.......
aber jetzt kommen wir in meinen "Lieblingsbereich",
in die kausalen Großkonstellationen.
Wir dürften nicht die Kinder bestrafen, sondern.... aber das sprengt unser Rechtssystem!!!!!!
Wie sollten wir eine Ursache bestrafen, die noch nicht zur Wirkung geworden ist?????
Solange die Schuld nicht bewiesen ist, solange ist Unschuld vorauszusetzen.
Das setzt voraus, das die Tat auch schon begangen ist.
Aus einem Korb Äpfel können wir leider nur die faulen rausnehmen, der Ruhe und Ordnung wegen, die Schimmelpilze sind allgegenwärtig und lassen sich einfach nicht zur Verantwortung ziehen!
So bestrafen wir immer wieder die faulen Äpfel, und die wirklichen Übeltäter bleiben unbehelligt, weil sie im komplizierten Gewimmel von riesigen Konstellationen einfach nicht zur Verantwortung zu ziehen sind.
Unterm Strich ist es sehr fraglich, das sich selbst zu mögen der erste Schritt in Richtung Menschlichkeit sein soll?
Nietzsche ist schwere aber gute Kost in dieser Hinsicht.
Ich kenne Menschen, die sich über alles mögen, ja sogar in ihrer selbst errichteten Welt voll im Einklang stehen, doch das ist meilenweit weg von Menschlichkeit
So, noch nen Kaffee und nen bisl Eichendorff,
damit die Träume nicht so heftig werden.
Gutes Nächtle
Karl

Zitat von Tanja 

Also: "Menschlich" ist nicht einfach alles, was von Menschen gemacht wird. Es ist ein Begriff der ethischen Einordnung. Empathie, Ablehnung von Gewalt, Kontrolle der eigenen Affekte, Sozialkompetenz - solche Dinge stecken im der "Menschlichkeit". Es ist ein sehr umfassender Begriff.

Die Menschen sind die einzigen Lebewesen, die anderes Leben nicht respektieren und achten. Die aus Spaß (oder Langweile) töten. Wollen wir den Begriff "menschlich" noch einmal überdenken?

Es besteht ein Unterschied zwischen "menschlich sein" und "menschlich handeln". Und "menschlich handeln" kann dann auch noch interpretiert werden als "sozialverträglich und mitfühlend handeln" oder "fehlerbehaftet und nicht perfekt handeln". Schon merkwürdig, dass je nach Interpretation Tiere menschlicher handeln können als die Menschheit...


Ja, man wird nicht als Verbrecher geboren, sondern durch die Gesellschaft, die Gene und die Erfahrungen dazu gemacht. Klar bleibt man dann Mensch. Aber unmenschlich kann man trotzdem handeln. Und auch Psychopathen können sich selbst lieben (oder von sich total überzeugt sein) und trotzdem unmenschlich handeln.
Ich stimme allerdings Joy  zu, dass man trotzdem versuchen sollte, die Person zu verstehen. Denn unter bestimmten Voraussetzungen wird jeder zum Verbrecher.


Aber: Der Spruch behauptet nicht, dass jeder menschlich wäre, der sich selbst liebt. Er sagt, dass es das Fundament und die Grundvoraussetzung der Menschlichkeit ist. Ohne sich selbst zu mögen, kann man nicht andere lieben (dem stimme ich nicht zu!). Und wenn man andere nicht liebt, kann man auch nicht menschlich (d.h. einfühlsam/verstehend oder sozial mitfühlend) mit ihnen umgehen.

Kleiner Zusatz:
In Indien sterben viel Kinder bei der Arbeit in Färbereien.
Es herrschen menschenunwürdige und menschenverachtende Verhältnisse!
Endlose Kausalketten rückwärts betrachtet, führen sie zu einem Mann (Schimmelpilzauslöser).
Vereinfacht fingiert zum Verständnis:
Ein Mann schlägt den Aktionären eine Strategie vor, suggeriert nur Gutes seines Vorteils wegen.
Die Aktionäre entscheiden demokratisch für diese Vorgehensweise, weil sie mehr Gewinn verspricht.
Der eine Mann zieht die Fäden für die gesamte Umsetzung.
Am Ende kommen viele tote Kinder und viel Gewinn dabei heraus.
Wer ist eigentlich kausal (ursprünglich) dafür verantwortlich?
Natürlich treffen die Zwischenstationen auch Schuld.
Wer aber war der Funke der das alles in Bewegung gesetzt hat?
Der Mann, die Aktionäre, die Maschinerie, begünstigt durch Anonymität?
Hier leuchten die Grenzen unserer heutigen Demokratie auf
Wie können wir unsere Demokratie weiter entwickeln, damit sie den Erfordernissen unserer Zeit besser entspricht?
Wie lange ist unsere jetzige Demokratie noch überlebensfähig?
Wie glaubwürdig ist unser heutige Rechtsprechung überhaupt noch?
Funktioniert sie überhaupt noch in naher Zukunft, wenn Ursache und Wirkung in Raum ind Zeit immer weiter auseinander klaffen?
Wie funktioniert die Rechtsprechung, wenn bei der Manifestierung der Tat der Täter garnicht mehr existiert?
Können wir den Täter überhaupt bestrafen, wenn es zum Zeitpunkt der Tat noch garkeine Opfer gibt?
Können wir die Absicht der Tat überhaupt belangen?
Aus heutiger Sicht nicht!!!
Aufgrund unserer Möglichkeiten wird nicht alles einfacher, im Gegenteil!
LGr
Karl

Zitat von Talnop 

Hier leuchten die Grenzen unserer heutigen Demokratie auf

Wieso bist du überzeugt davon, dass die Demokratie hier grundsätzlich gescheitert ist? Es könnte ja auch einfach sein, dass hier die Außenpolitik versagt hat (sowie eine fehlende Kontrolle bei irgendwelchen Schadstoffwerten ja auch einfach nur ein Mängel der Umweltpolitik ist, ohne die Demokratie als solches infrage zu stellen). Oder, und das halte ich für wahrscheinlicher, es ist ein Fehler unseres Wirtschaftssystems und unseres Denkens.

Zitat von Xian 

Die Menschen sind die einzigen Lebewesen, die anderes Leben nicht respektieren und achten. Die aus Spaß (oder Langweile) töten. Wollen wir den Begriff "menschlich" noch einmal überdenken?

Nein, will ich nicht.
Natürlich wird das Adjektiv/Adverb "menschlich" auch anders gebraucht. Irren ist menschlich, beispielsweise.
Teilweise beschreibt man auch das fehlerhafte menschliche Verhalten als menschlich.
Wenn du das abgrenzen möchtest, dann sag eben "human".
Aber "Humanität" oder "Menschlichkeit" beschreibt die Eigenschaften, die der Mensch idealerweise verkörpern sollte, die als richtig und gut gelten.

Und da ist es völlig egal, ob du Beispiele hast, wo Menschen grausam sind, weil es hier um sprachliche Definition geht - und nicht um logische Begründbarkeit des Begriffs.

Ein Beispiel: Sem war der Bibel nach einer der Söhne Noahs, von ihm sollen etliche Völker abstammen, nähmlich Aramäer, Assyrer, Chaldäer, Elamiten und Lydier, nach manchen Auffassungen sogar Äthiopier, Araber, Hyksos, Malteser, Minäer, Sabäer, Ostsemiten, Akkader, Babylonier, Assyrer, Amoriter, Ammoniter, Aramäer, Hebräer, Kanaaniter, Moabiter, Nabatäer, Phönizier, Samaritaner und Syrer.
Glaube ich, dass all diese Völker auf die Lendengegend eines Mannes zurückgehen? Keine Ahnung, ich kann's mir nicht vorstellen. Wenn von Antisemitismus die Rede ist, ist trotzdem klar, wovon geredet wird. Und dabei bestehen diese Völker ja nun beileibe nicht alle aus Juden - ein durch und durch irrleitender Begriff also.

Noch ein Beispiel: Ich habe keine Ahnung, ob die Menschen in Sodom mit Tieren geschnaxelt haben. Bei Matthäus und Lukas werden sie vorrangig als fremdenfeindlich beschrieben. Trotzdem wirst du es nur schwer vermitteln können, wenn du "Sodomie" zukünftig als Begriff für Fremdenfeindlichkeit nutzen willst.

So sehr ich Etymologie schätze, so wenig hat sie mit der gesprochenen Sprache zu tun. Bei einigen Begriffen kann man sicher sagen, dass die Wortherkunft eine sehr zweifelhafte Erklärung für die heutige Bedeutung ist. Bei anderen kann man sagen, das der Gebrauch die Bedeutung völlig verschoben hat (so bei "Weib", das ursprünglich einfach nur eine Frau bezeichnete, oder bei "Neger", was schlicht latein für "schwarz" ist).
In jedem Fall versteht man unter Menschlichkeit im engeren Sinne ganz klar positive Eigenschaften - auch, wenn das mit der Menschheit verglichen eher utopisch wirken mag.

Hmm ... Tanja ? Ich glaube, deine Aussage ist mit "Jo, hast Recht" zu interpretieren, gelle? Außerdem hat das nicht so arg viel mit meinem Studium zu tun Therapeutentochter. Reicht ;-P

Wenn menschlichkeit eine ethische Einordnung ist, warum ist dann Fehlbarkeit, lügen, Irren, Scheitern und was weiß ich noch ebenfalls unter dem Bereich der Menschlichkeit zusammengefasst, mein Schatz?

Ich sage nicht, dass menschlich ist, was nachvollziehbar ist. Ich sage, dass es menschlich ist, dass man sich eine ethisch bestreitbare Kompensationsmöglichkeit sucht um Probleme aus der Kinderzeit zu ... bearbeiten ... bei dir hingegen klingt es so, als sei nur menschlich, wer redlich handelt. Aber sei mal ehrlich ... ist der mensch nicht der Prototyp dafür, dass menschliches Handeln versagendes und ungenügendes handeln ist? Handeln, das jeglicher ethik wiederspricht?

Allein der Begriff der Menschlichkeit selbst ist ein Indiz für die Zweizüngigkeit der Menschen. Wenn sie etwas schlechtes vergeben, so sagen sie, dass zB irren menschlich ist ... oder was auch immer die andere Person gerade für einen Fehler gemacht hat. Wenn sie jedoch jemanden anklagen, so war die Handlung unmenschlich - also nicht von Liebe und Mitgefühl geleitet. Sie drehn sichs, wie sies wollen.

^^ Danke Talnop . Dass meine Beiträge gefallen hört man hieruzlande eher selten ^^ Ich freu mich ^^ Was deinen Beitrag angeht ... ja, im Grunde hast du Recht. Wir bestraffen erst nach der Tat. Das ists ja, was ich herbe kritisiere: Wir tuen selbst etwas und es ist absolut vorauszusehen, wie das "enden" wird. Wir hätten die Möglichkeit, die Äpfel aus dem Korb zu nehmen und zu waschen. Und was tun wir? Wir stellen sie an eine warme Stelle, wo die Pilzsporen möglichst gute Entwicklungschancen haben. das ists, was ich wiedersinnig finde. So vieles könnte man voraussehen und verhindern. und was machen wir? Wir laufen sehenden Auges in unser Verderben ... naja .. gut. Wems gefällt ^^

Xian  ... "Die Menschen sind die einzigen Lebewesen, die anderes Leben nicht respektieren und achten. Die aus Spaß (oder Langweile) töten."?! Das ist jawohl ein Witz! Ich meine - du kennst mich - ich stehe selbst ebenfall überaus skeptisch den Menschen gegenüber. Aber DAS ist ein krasses Statement, das ich so vehement abstreiten möchte. Menschen sind Idioten ... aber sie sind nicht bösartig. Sie verstehen nicht, was für Folgen ihre Handlungen haben und sind nicht in der Lage, abzuschätzen, wie leicht sie einander verletzten ...
Den Unterschied zwischen menschlich sein und menschlich handeln jedoch würde ich so in etwa akzeptieren. und ich denke, das ist der zentrale unterschied der Deffinition, die Tanja und mich anfangs etwas ... entzweite (und sie zur Drohung verführte, dass ich ihre Freundschaft verliere *sniff*)

Danke, Xian , dass du mit bei dem Gedanken des Nachvollziehens zustimmst. Ich meine, wenn wir Santkionen und Gefängnisstrafen vergeben, dann behandeln wir das Symptom, nicht die Ursache. und hier gebe ich Tanja  Recht: Mein Studiumsstoff gebiert sich auf bei so einem Blödsinn ^^

Zitat von Joy 

Hmm ... Tanja ? Ich glaube, deine Aussage ist mit "Jo, hast Recht" zu interpretieren, gelle?

Ehm... nein?!

Zitat von Joy 

Wenn menschlichkeit eine ethische Einordnung ist, warum ist dann Fehlbarkeit, lügen, Irren, Scheitern und was weiß ich noch ebenfalls unter dem Bereich der Menschlichkeit zusammengefasst, mein Schatz?

Habe ich im Beitrag an Xian erklärt. Menschlichkeit im engeren Sinne ist ein sprachlich definierter Begriff, der sich auf humanes Handeln bezieht. Das Adjektiv "menschlich" bezieht sich auch einfach manchmal auf alles, was durch Menschen geschieht.

Zitat von Joy 

Menschen sind Idioten ... aber sie sind nicht bösartig. Sie verstehen nicht, was für Folgen ihre Handlungen haben und sind nicht in der Lage, abzuschätzen, wie leicht sie einander verletzten ...

Und hier sind wir an der Stelle, wieso ich das mit der Freundschaft gesagt habe.
Du redest über Menschen wie über tollpatschige kleine Kinder, die eben nicht wissen, was sie tun.
Aber der Chef von Nestlé ist intelligent genug, um zu begreifen, was er sagt, wenn er Wasser "einen Wert geben will", indem er es zu einem Handelsprodukt macht und in die profitgierigen Hände der Privatwirtschaft geben will. Die privaten Kupferminen in Sambia, die die Luft verschmutzen, aber die Menschen bettelarm lassen, haben sich nicht aus Tollpatschigkeit aufgebaut.
Natürlich können Menschen bösartig sein. Berechnend, rücksichtslos und sogar völlig sinnlos gewaltbereit. Genauso wie ihr gutes Handeln aus Pflichtgefühl und Verantwortungsbewusstsein stammen kann, kann ihr schlechtes Handeln aus bewusster Bösartigkeit herrühren. Es ihnen abzusprechen, heißt, sie zu entmündigen.

Ähhhh ..... nö.
für mehr Antwort reicht die zeit bis zur Vorlesung nimmer ;-P

Wau, ne schöne und interessante Diskussion
Lecker lecker hier zu lesen
Karl