Das Spruch-Archiv

Stimme nicht ganz zu , es fehlt die Ethik die der Grundstein der Humanität ist

Information, Bildung und Erziehung sind Methoden, wie die Ethik einem Menschen nahegebracht wird. Alle drei zielen (im positiven Sinne) darauf ab, einen ethisch aufmerksamen Menschen zu schaffen.

Wenn jemand gut erzogen wurde, gebildet ist und über die aktuellen Abläufe informiert ist, kann er sich daraus ein großes Bild schaffen, seinen Platz darin erkennen und anschließend ethisch handeln.

Ethik ist also ein Effekt aus den dreien und somit unstreitbar ein Grundstein der Humanität; hier kommt es aber eher darauf an, auf welche Arten man dieses ethische Denken vermitteln und hervorrufen kann.

Ja Nona, die Ethik ist der Grundstein der Humanität.
Meine Gedanken beim Schreiben des Spruchs
entsprechen genau den Erläuterungen von Christian,
so dass ich dem nichts hinzuzufügen habe.
Er hat mein Denken sehr gut getroffen.
LGr Karl

Ich würde Nona trotzdem insofern zustimmen, als das mir irgendwas fehlt.

Ich habe an meiner Fakultät (und teilweise auch in meinen Vorlesungen) viele BWL-ler um mich rum.
Die haben jede Menge Information zur Verfügung; ob in der Bibliothek, übers Internet oder in den dicken Skripten, aus denen sie lernen.
Bildung "genießen" sie auch gerade (die Anführungszeichen rühren daher, dass ich nirgends Begeisterung und Interesse bei denen entdecken konnte, sondern alle nur ihre Scheine absitzen wollen). Sie verstehen wesentliche wirtschaftliche Abläufe, sie lernen Buchführung und bis zum Ende des Bachelors müssen sie auch in Wirtschaftsenglisch auf ein bestimmtes Level gekommen sein.
Ich würde auch klar sagen, dass sie eine Erziehung hinter sich haben: Sie können höflich agieren, sie schmieren nicht auf den Tischen rum und sie beherrschen den Umgang mit Messer und Gabel.

Aber "Humanität" ist nicht das, was ich mit ihnen in Verbindung bringen würde.
Schon wenn man den Freunden verspricht, in der Vorlesung für sie mitzuschreiben, kann es sein, dass man nach zehn Minuten feststellt, dass man doch keine Lust auf den Vortrag hat, und dann geht man halt (japp, hab ich miterlebt). Es wird gelästert und mit den Augen gerollt, zehn Minuten vor Ende der Vorlesung stöckelt ein guter Teil schonmal zur S-Bahn und der leere Kaffeebecher wird unauffällig unter den Sitz geschoben, statt ihn in den Müll zu werfen. Und dabei sind das noch gar nicht Regeln der Humanität, sondern nur des normalen menschlichen Miteinanders. Wenn es darum geht, einem ERASMUS-Studenten den richtigen Hörsaal zu zeigen, einer fremden Frau mit ihren Einkaufstaschen zu helfen oder gar Zivilcourage zu zeigen, würde ich mich auf diese Bande nicht verlassen. Und wie sie agieren, wenn sie später mit ihrem Unternehmen Verantwortung tragen - ob für ihre Mitarbeiter, die Umwelt, die Konsumenten oder den Staat beim Schröpfen von Subventionen - ich will's gar nicht wissen.

Information, Bildung und Erziehung spielt an irgendeiner Stelle eine Rolle, ja.
Unterdrückung klappt oft nur durch Abschottung von Information.
Gegen Extremismus hilft wohl Bildung am meisten (zusammen mit Perspektiven).
Soetwas wie Säureattentate sind aus meiner Sicht ein Zeichen völlig verfehler elterlicher und gesellschaftlicher Erziehung.
Und trotzdem: Damit aus einem Menschen ein human denkender und human handelnder Mensch wird, muss noch irgendetwas mehr gegeben sein.