Seh ich anders. Es geht ja nicht darum, das Gute im Menschen zu negieren. Es geht auch nicht darum, das Schlechte im Menschen zu negieren. Es geht darum, eine Balance zu finden, die trotz anderer Handlungshinweise daran glaubt, dass jeder Mensch einen guten Menschen hat.
Oder anders gefragt: Kennst du nur einen einzigen Menschen, der wirklich von Grund auf schlecht ist?
Das ist es, was uns Idioten ausmacht: Wir sind sicher, dass jeder Mensch einen guten Kern, eine gute Seite hat. Diese kann nicht immer gezeigt oder ausgelebt werden, aber ganz, ganz sicher existiert sie. Vielleicht ist sie verschüttet oder vergessen, aber es gibt sie. Ist das wirklich idiotisch?
Deine Reihenfolge sehe ich etwas anders.
Der Beginn des Lebens ist abgrundtief schlecht,
das sonst kein Überleben möglich wäre im Anfang.
Was wir Gutes nennen,
sind evolutionär erworbene Charaktereigenschaften,
die ein soziales Miteinander gewährleisten,
und somit die Überlebenschancen der Art verbesserten.
Nicht jeder hat einen guten Kern der allzuoft verborgen bleibt, sondern umgekehrt.
Das bedeutet, das wir eine abgrundtiefe dunkle Seele aufgrund unserer evolutionären Vergangenheit haben, und nur die Oberfläche ist zivilisationsbedingt hell oder gut.
Ein Mensch scheint gut, doch nimm dich in acht, unter bestimmten Bedingungen kann jederzeit das Böse in ihm durchbrechen.
LGr Karl
Ich glaube, dir Frage müssten eher Wissenschaftler klären als wir, aber: Es gibt Studien, die belegen, dass Babys auf das Weinen anderer Babys stärker reagieren (oft, indem sie selber anfangen zu weinen) als auf anderen Lärm in ähnlicher Lautstärke. Auch kann mit dem Feuern von Spiegelneuronen gezeigt werden, dass Empathie bei uns von Geburt an existiert. Nicht zu vergessen die ganzen Experimente, bei denen ein Mensch vermeintlich unbeobachtet handelt oder bei dem Tiere beobachtet werden, die sich außerhalb der eigenen Sippe und evolutionären Sinnhaftigkeit sozial verhalten (verwaiste andere Tierbabys adoptieren oder ähnliches).
Gleichzeitig kann man sehen, dass es in Zeiten, in denen Mitgefühl von der Gesellschaft nicht erwartet, schon gar nicht gewollt wurde (nehmen wir das Standard-Beispiel des dritten Reiches) Leute für Menschlichkeit aufgestanden sind. Da ist nicht die Oberfläche zivilisationsbedingt hell gewesen, während drinnen das Böse schlummerte, sondern umgekehrt.
Ich zitiere auch mal Wikipedia zum Thema "Weihnachtsfrieden":
Ich glaube an das Gute im Menschen, genauso wie ich von den fatalen Folgen von Ignoranz, Anonymität oder Gruppendynamik überzeugt bin. Und ich glaube, dass die meisten Menschen, die sich assozial verhalten, es nicht aus dem Willen zu Schaden machen, sondern weil es praktisch für sie ist und sie die negativen Folgen für andere ausblenden - alles andere hieße, dass die meisten Menschen Soziopathen sind.
Signatur
Hope is the biggest lie there is, and it is the best.
We have to keep going as if it all mattered, or else we wouldn't keep going at all.
Allie Keys in "Taken"
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Glaube gibt uns weder die Illusion, wir könnten von Leid und Schmerzen ausgenommen werden, noch lässt er uns annehmen, Leben sei ein Schauspiel ohne dramatische Augenblicke und Verwicklungen. Vielmehr wappnet er uns mit der inneren Ausgeglichenheit, die wir brauchen, um unvermeidliche Spannungen, Lasten und Ängsten entgegenzutreten.
Viel Reichtum tröstet nicht so sehr wie ein fröhliches Herz
Martin LutherDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 18. Februar 1546) Zur Autorenbiographie
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Wilhelm BuschDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 9. Januar 1908) Zur Autorenbiographie
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Immanuel KantDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 12. Februar 1804) Zur Autorenbiographie
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Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, dass man pausenlos dazulernen muss
George Bernard ShawDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 2. November 1950) Zur Autorenbiographie