Seh ich anders. Ich finde, die Fragen sind viel, viel, viel entscheidener als die Antworten. ich meine, welche Frage kann man heutzutage noch stellen und bekommt eine wirklich klare Antwort darauf, die nicht noch mehr Fragen aufwirft? Die Fragen sind das interessante, denn es erzählt mehr von dir als die Antwort.
Das erinnert mich an den Film "I, Robot". Keine Ahnung, ob du den gesehen hast, aber da spricht die Hauptfigur des Öfteren mit einem Hologramm (oder so), das nur ein eingeschränktes Antwortenregister bestitzt. Es sagt dann immer: "Meine Antwortmöglichkeiten sind begrenzt. Sie müssen die richtige Frage stellen."
Und wenn er die richtige Frage gestellt hat, nämlich die, die ihn weiterbringt, schaltet sich das Hologramm ab.
Zunächst Marie:
Ich empfehle an dieser Stelle die Mathematik.
Und sonst:
Ich stimme dem Autoren zu. Man kann sehr wohl alle Fragen stellen, und dabei in seinem Schatz der "Antworten, die ich akzeptiere" so engstirnig sein, dass man letztlich genau die Antwort hat, die man hören wollte.
Ich meine, stellen rechte und linke Leute wirklich völlig unterschiedliche Fragen? Ich denke nicht, die Fragen werden ja oft gar nicht von ihnen gestellt. Sie ergeben sich aus den aktuellen Debatten. Trotzdem kommen die Parteien zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Mit einem selektiven Blick und der (völlig menschlichen) Eigenschaft, ungewollte Argumente kleinzureden und gewollte Argumente aufzubauschen, kann man die selbe Frage eben sehr unterschiedlich beantworten.
Bei den einen ist dann jederzeit der Kapitalismus schuld. Wieso ist die Emanzipation noch nicht vollendet? Kapitalismus! Wie können wir etwas für den Umweltschutz tun? Kapitalismus bekämpfen! Warum gibt es Kriege? Der Kapitalismus war's.
Andere versteifen sich darauf, das alle Probleme auf einen Werteverfall zurückzuführen sind. Oder auf die Ausländer. Oder auf den Menschen, der von sich aus einfach böse ist.
Ich sage gar nicht, das der Kapitalismus nicht schuld ist (im Namen der Wirtschaftsliberalität kann eine Menge Mist gebaut werden). Den Werteverfall und die Ausländer sehe ich nun nicht als wesentliches Problem, aber vielleicht kann man auch dort ein paar ernsthafte Punkte anführen. Und das Menschen böse sind... naja, die Erkenntnis hat irgendwie wenig Konstruktives für mich (was wäre die Forderung? Ausrottung der Menschheit?).
In jedem Fall: Es ergibt viel Sinn, sich alle Argumente brav anzuhören und als möglichst unparteiischer Richter alle gleichwertig zu akzeptieren, die einem legitim und belegbar erscheinen. Dass dabei keine leicht zu brüllende Parole rauskommt, ist ein Übel, das man akzeptieren muss.
Somit: Die Antworten, die ich suche (und die ich auch bereit bin zu finden!) sind deutlich entscheindender für mein Weltbild und meine Handlungen als die Fragen, die ich in den Raum geworfen habe.
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Hope is the biggest lie there is, and it is the best.
We have to keep going as if it all mattered, or else we wouldn't keep going at all.
Allie Keys in "Taken"
@ Joha: Jaaaa! Dieses "Das ist die richtige Frage" fand ich in dem Film auch immer ganz toll ;-P
@ Tanja: Du solltest wissen, dass du mir nicht mit Mathematik kommen brauchst -.-* Die is wie die blöden anderen Naturwissenschaften auch nur so lange richtig, bis sie falsch ist -.-*
By the Way: Fragen ist eine überaus unterschätze Kunst ... das ist alles, was ich dazu sage.
Du tust der Mathematk unrecht. Das Problem der Widerlegung haben empirische Wissenschaften (man stellt die Theorie auf, es gäbe nur weiße Schwäne, und irgendwann findet man hinterücks einen schwarzen). Mathe ist aber nahezu nicht empirisch. Somit finden Korrekturen gewöhnlich nur statt, wenn sich irgendwer verrechnet hat.
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Allie Keys in "Taken"
und genau deshalb ist Chemie so spannend und Mathe so langweilig
Ich glaube, es ist ein Unterschied zwischen "welche Antworten du suchst" und "welche Antworten du hören willst".
Man kann mit vielen ungeschickten oder wenigen geschickten oder einer einzigen, gut durchdachten Frage auf die Antwort kommen. Das ist eigentlich nicht wichtig.
Wichtig ist nur, dass die Antwort auch durchaus genau das sein kann, was du eigentlich überhaupt nicht hören wolltest.
achja ... genau das mit den weißen und schwarzen schwänen wurde bei uns in der Uni auch schon gebracht ...
Und nein: Du stellst die Behauptung auf, dass die erde eine Scheibe ist und das ist so lange richtig, bis du nicht mehr genug Menschen mit anderer Meinung umbringen kannst um das zu festigen ... äh, ich meine, bis das Gegenteil bewiesen ist. So: Richtig bis falsch.
Sorry, nein. Die Antwort kann nicht sein, was ich nicht hören wollte. Nur, was ich etwas unangenehm empfinde zu hören. Aber ich möchte gerne die Wahrheit wissen, daher ist die gegebene Antwort - so fern es die Wahrheit ist - stets die Antwort, die ich hören wollte. Auch, wenn sie mir nicht gefällt.
Manchmal reichts doch einfach, nur die Frage zu stellen und zu wissen, der Gegenüber macht sich darüber Gedanken und findet seine Antwort. Selbst braucht man keine Antwort. Aber die Frage willmusste gestellt werden.
Die These von der platten Erde stammt genausowenig von Mathematikern wie die von den Schwänen... sag mal, hast du in Mathe eigentlich je aufgepasst? Wir sind die mit den Formeln und Zahlen und so... nenn mir einen Mathematiker, der empirisch widerlegt wurde.
Wenn du wirklich jede Antwort akzeptiert, egal, wie sehr sie deinem Weltbild widerstrebt, dann gehörst du zu einer ausgesprochenen Elite der Wahrheitssuchenden.
Ich würd mich auch gerne zu denen zählen, aber ernsthaft: Wenn ich mir alle Mühe gebe, das Wahre zu erkennen und das Richtige zu tun, und dann treff ich nach dem Tod meinen Schöpfer und der sagt grinsend: "Dumm gelaufen, alles falsch. Und übrigens kommt nur die Mafia in den Himmel, weil die haben die nötigen Beziehungen spielen lassen", dann werd ich aber schmollen. Da sag ich doch nicht "Ach so ist das, Korruption ist richtig. Ich Dummerchen. Na, jetzt weiß ich's ja".
Antworten, die meinem Weltbild wirklich zuwidergehen (Alle Dinge sind subjektiv, Mündigkeit ist nur eine Form von Konditionierung, Affekte sind besser als Vernunft) werde ich - sollten sie mal bewiesen werden - nur ungern und sehr langsam akzeptieren.
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Allie Keys in "Taken"
Das liegt aber auch daran, dass Mathematik selten etwas mit der praktischen, empirischen Welt gemein hat. Hin und wieder klappt es dann aber doch. Insbesondere Primzahlen eignen sich prima.
Interessant. Wirkt aber so, als hätten die, die später widerlegt worden sind, sich entweder verrechnet oder nur eine Vermutung ohne Beweis angegeben. Somit ein Versagen der Menschlichkeit, nicht ein Versagen der mathematischen Methoden.
Ich hab die Mathematik trotzdem lieb. Weil die hat nämlich überhaupt mal Beweise, statt nur Vermutungen anhand von Beispielen zu testen. Und bei uns sind Katzen auch einfach lebendig oder nicht, statt irgendwelche obskuren Mittelwege zur Erklärung heranzuziehen. Mathe rulez.
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Die Notdurft Will man heute die Notdurft verrichten, muss man auf nichts mehr verzichten. Der Abtritt war früher zugig und kalt, im Winter verließ man ihn deshalb bald. Im Sommer stank es, war voller Fliegen, die konnten nie genug davon kriegen, sich von Exkrementen zu ernähren und man konnte sich nicht dagegen wehren.
Heute hat man duftende Toiletten, sie sind saubere, hygienische Stätten. Dort hält man sich gerne auf und lässt den Dingen ihren Lauf. Wenn man auf ihr sitzt beim Bücken, kann man sich sehr gut ausdrücken. Die Wasserspülung, das ist fein, macht die Toilette wieder rein. Gegen Gestank gibt es Dürfte aller Art, denn damit wird nicht gespart. Mensch, sei dankbar und freu dich so, dass du hast einen komfortablen Klo.