Ich bin ja sonst nicht so ein Fan von Nietzsche, aber die Frage find ich gut.
Würde zumindest einiges erklären...
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Hope is the biggest lie there is, and it is the best.
We have to keep going as if it all mattered, or else we wouldn't keep going at all.
Allie Keys in "Taken"
naja, is ja ein grundliegender, interessanter Gedanke. Gott hat angeblich alles erschaffen ... also auch den Teufel? Warum aber hätte er dann etwas negatives erschaffen sollen? Und wenn er es nicht hat, ist er dann noch allmächtig? Achja, die interessante Frage des wie kommts ;-P
Die christen lösen das meinetwissens recht elegant: Er selbst hat den Teufel nicht erschaffen. Aber er hat erschaffen, was dereinst der Teufel wurde: Lucifer. Erzengel Gottes, der Lichtbringer, der durch seine Rebellion gegen Gott und dessen Vernarrtheit in die Menschen von Michael (ebenfalls Erzengel Gottes) in die Unterwelt geworfen wurde. Und dort die Macht über seine Anhänger und die Dämonen (Liliths Kinder) geltend machte und seiteher die Menschen vernichten will um Gott zu beweisen, wie scheiße wir sind. Wohlmöglich um wieder in seine Gust zurück zu kommen. Schnuffig, oder? ;-P
Lies die Frage nochmal, Joy.
Da steht nicht "Ist der Teufel eine Erfindung von Gott?" sondern "Ist Gott eine Erfindung des Teufels?".
Sprich: Der Teufel erfindet Gott, um die Menschen in einen (inneren und zwischenmenschlichen) Konflikt zu bringen. Und damit hat er ja auch ganz schön was angerichtet...
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Hope is the biggest lie there is, and it is the best.
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Allie Keys in "Taken"
Weder noch! Die Antwort ist einige tausend Jahre älter als Nietzsche und wird von der Bibel selbst geliefert. Sie steht am Anfang des Buchs Hiob, und wird für die meisten ungewöhnlich klingen. Der Satan zählt zu den Gottessöhnen. Zitat: "Es begab sich aber eines Tages, da die "Gottessöhne" kamen und vor den HERRN traten, kam auch der Satan unter ihnen"
In dem Buch lässt Gott sich auf eine Wette mit seinem Gottessohn Satan ein. Ein auch literarisch sehr interessantes Buch, liest sich wie ein Roman.
Durch diese Wette erleidet der sehr gläubige Hiob viele Schicksalsschläge, bleibt aber trotzdem fest im Glauben. (Übrigens wurde dadurch unser Begriff "Hiobsbotschaft" geprägt.)
Es ist wie im echten Leben. Die Söhne entwickeln sich oft in eine ganz andere Richtung als die Väter. Die Söhne meinen, es besser zu machen als die Väter.
SignaturNoch einen schönen Tag und ganz liebe Grüße von uns beiden!
herzlichst, Eure Su-Ki
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Der Grund, weshalb organisierte Religion offene Feindschaft verdient, ist, dass Religion, anders als der Glaube an Russells Teekanne, mächtig, einflussreich und steuerbefreit ist und systematisch an Kinder weitergegeben wird, die zu jung sind, sich dagegen zu wehren. Kinder sind nicht gezwungen, ihre prägenden Jahre damit zu verbringen, verrückte Bücher über Teekannen auswendig zu lernen. Staatlich subventionierte Schulen schließen keine Kinder vom Unterricht aus, deren Eltern das falsche Aussehen der Teekanne bevorzugen. Teekannen-Gläubige steinigen keine Teekannen-Ungläubigen, Teekannen-Renegaten, Teekannen-Ketzer und Teekannen-Lästerer zu Tode. Mütter warnen ihre Söhne nicht davor, Teekannen-Schicksen zu heiraten, deren Eltern an drei Teekannen statt an eine glauben. Leute, die ihre Milch zuerst einschenken, schießen nicht jenen, die den Tee zuerst einschenken, die Kniescheiben weg.
Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gebe, welche auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so würde niemand meine Behauptung widerlegen können, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun zudem auf dem Standpunkt beharrte, meine unwiderlegbare Behauptung zu bezweifeln sei eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, dann könnte man zu Recht meinen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Exzentrik werden. Es würde dem Zweifler in einem aufgeklärten Zeitalter die Aufmerksamkeit eines Psychiaters einbringen oder die eines Inquisitors in früherer Zeit.
Friedrich NietzscheDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 25. August 1900) Zur Autorenbiographie
Die Religion hat die Menschen überzeugt, dass im Himmel ein unsichtbarer Mann wohnt, der alles sieht, was man tut - jeden Tag, jede Minute. Dieser unsichtbare Mann hat eine Liste von zehn Dingen, die man nicht tun soll. Wenn man aber doch eines dieser zehn Dinge tut, dann hat er einen besonderen Ort mit Feuer und Rauch und Flammen und Folter und Angst. Dorthin schickt er einen, damit man für immer dort lebt und leidet und brennt und erstickt und schreit und weint, bis an das Ende der Zeiten ... aber er liebt dich.
Seit Menschengedenken erzählen die Menschen Göttergeschichten - und immer waren sie der Meinung, dass ihr Gott der einzig Richtige sei. Aber dass wir so viele Göttergeschichten haben, bedeutet nicht, dass es einen solchen Gott gibt, sondern nur, dass wir offenbar nicht in der Lage sind, uns ein konkretes Bild zu machen, ohne Geschichten zu erfinden. Und die Verschiedenheit der Geschichten beweist, dass wir weit entfernt davon sind, die wahre Geschichte zu kennen. Religion sagt nichts aus über Gott, aber viel über die Gläubigen.
Ich glaube, es fiele mir nicht schwer, unter Tieren zu leben. Sie sind so still und genügsam. Lange kann ich dabei verweilen, ihnen zuzusehen. Sie rackern sich nicht ab, sie jammern nicht, wie schlecht sie dran sind. Sie wälzen sich nachts nicht im Bett, um ihre Sünden zu beklagen. Sie öden mich nicht an, indem sie mir ihre Pflichten gegenüber Gott darlegen. Keines von ihnen ist unzufrieden, keines infiziert vom Wahn, etwas besitzen zu müssen, keines beugt vor seinen Artgenossen das Knie, auch nicht vor irgendeinem, der seit Jahrtausenden tot ist. Keines hat einen Ruf zu verlieren, keines von ihnen ist unglücklich über diese Welt.
Ich glaube, dass sich Gott, als er den Menschen erschaffen hat, gewaltig überschätzt hat.
Oscar WildeDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 30. November 1900) Zur Autorenbiographie