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Søren Aabye Kierkegaard

~ von Marie Methfessel ~


Søren Aabye Kierkegaard wurde am 05.05.1813 in Kopenhagen geboren und starb dort am 11.11.1855. (Wenn ihr mich fragt, sind das ziemlich coole Lebensdaten ...) Er galt als dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller. Oftmals gilt er auch als der erste Existenzphilosoph oder als geistiger Wegbereiter oder Begründer der Existenzphilosophie. Seine Schriften veröffentlichte er meist pseudonym und zeigte sich von dem Zwang seines Namens befreit als engagierter Verfechter der Idee des Christentums gegen die Realität der Christenheit. Ein Dittel seiner veröffentlichten Werke sind unter seinem eigenem Namen veröffentlichte Predigten und religiöse Reden.

Sein Vater, ein Wollwarenhändler mit Namen Michael Pedersen Kierkegaard, war ein streng religiöser Mann, der seinen Sohn ebenso erzog. In seinem geschäftlichen Streben erfolgreich sicherte sein Nachlass die wirtschaftliche Existenz des hochbegabten Sohnes. Dieser studierte von 1839 bis 1849 an der Universität Kopenhagen Philosophie und protestantische Theologie. Nach einem einjährigem Aufenthalt in Berlin kehrte er zurück in die dänische Hauptstadt und veröffentlichte "Entweder - Oder", was ihn schlagartig berühmt machte, doch auch viele Neider und üble Nachrede zur Folge hatte. Kierkegaard überging dies größtenteils, fühlte sich aber dennoch in eine Märtyrerrolle hineingedränt.
Sein privates Leben war eher ohne viele tiefe Kontakte. 1840 hatte er sich mir Rehine Olsen verlobt, doch diese Verlobung wurde bereits nach einem Jahr aufgelöst. Er lebte als stadtbekannter Dandy (Stilrichtung dieses Zeitalters) in Kopenhangen, betreut von einem Diener und von seinem Sekretär unterstützt. Dort wittmete er sich seiner Arbeit und veröffentlichte ein Werk nach dem anderen, wobei er sich durch den großen Nachlass seines Vaters nicht mit Verlagen herumschlagen musste sondern seine Manuskripte gleich zum Drucker brachte oder bringen ließ - waren sie unter einem Pseudonym verfasst.
Im Oktober 1855 brach er auf der Straße zusammen und wurde ins Frederiks Hospital in Kopenhagen eingeliefert, wo er am 11. November abends verstarb. Er starb ohne Sakrament, da er sich Zeit seines Lebens von der Staatskirche und dem Fundamentalismus abgegrenzt hatte und die Kommunion selbst verweigerte.

Kierkegaards Lehren versuchten zur Geltung zu bringen, dass die Wahrheit nicht in Sätzen gelernt werden könne, sondern eine Bewegung des Menschen in der Zeit sei, was ihn zu einer häufigen Nutzung von Worten wie „Augenblick“, „Wiederholung“ und „Sprung“ verleitete. Das Wesentliche am Christentum war für ihn, dass die Wahrheit in der Zeit (in Christus) gekommen sei und der Mensch nur ein Verhältnis zu ihm haben könne, indem er ihm gleichzeitig werde. So leitet er als ein theologischer Denker, der die Philosophie als sein Mittel betrachtet, an, neu über den christlichen Glauben nachzudenken.
Kierkegaard philosophierte über drei Arten, Zustände und Sphären, drei Stadien der Existens des Menschen:
Das ästhetische Stadium: Der Mensch lebt in diesem Stadium ganz in der Unmittelbarkeit der sinnlichen Empfindung, die Motiv und Ziel seines Handelns ist. Er hat sich noch nicht als ein Selbst erkannt und ist mit sich selbst nicht im Reinen. Durch die Ironie als sein Mittel kann es dem Menschen aber gelingen, einen erhöhten Standpunkt zu erreichen, da diese als Distanzmittel wirkt und dem Menschen seine Verzweiflung erkennen lässt, die er dann überwinden kann um das zweite Stadium zu erreichen.
Ethisches Stadium: Der Mensch wird sich durch Selbstreflektion dem Verhältnis zwischen Kopf und Körper sowie seinem eigenem Selbst bewusst und beginnt sich nunmehr vernünftig und verantwortungsbewusst zu verhalten. (Wie viele Menschen dan wohl in dieser Phase sind ... ) Weiterhin wird er sich einer Zweitelung seines Wesens bewusst. Während der eine, immandente Teil durch den Verstand zu entschlüsseln ist, ist jedoch der andere, tranzendente Teil nicht in dieser Welt begründet und ist nur durch ein Verhältnis zu Gott erkannt werden. Gelingt dem Menschen dies nicht, kehrt er in die Verzweiflung zurück. Das Mittel, dass ihm dies gelingt, liegt im Humor verborgen, der ihn zur nächsten und höchsten Stufe erhebt.
Religiöses Stadium: Der Mensch begreift sich als Selbst und akzeptiert seine Existenz vor Gott. Das Ziel eines religiösen Menschen ist es, in ein existenzielles Verhältnis zu Gott zu treten, was allein im Glauben geschehen kann. Dieser Zustand ist jedoch nicht immerwährend sondern muss ein ums andere Mal neu erfahren werden, um nicht wieder in die Verzweiflung zurückzufallen. Der Verstand, der sich im zweiten Stadium entfalten hatte, wird nunmehr auf ein Mittel zur Selbstreflektion vermindert. Zwar ist für
Kierkegaard der Verstand unabdinglich wichtig, doch er erkennt dessen Grenzen in der Erkennung von etwas Absolutem wie Gott.





Es stehen 57 Sprüche von Søren Aabye Kierkegaard im Spruch-Archiv


Zufallsspruch von Søren Aabye Kierkegaard

buki 3754 Sprüche 10.01.2014 - 20:54   deutscher Spruch Facebook Share
Fürchte nicht die,
die deinen Leib töten können.
Wohl aber fürchte dich selber, -
fürchte dich vor dem,
was den Glauben ertöten
und damit Christus für dich ertöten kann!

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