Ich wollte sehen, ob ich es fertig bringe, etwas zu schaffen. Selbst, wenn man, wie ich, vor Königlichem Charisma und Grazie sprüht erfährt man Momente des Selbstzweifels. Und da bekam ich Lust, etwas zu erschaffen. Ich war nicht wählerisch, was es war. Die Schneiderei war nur zufällig das, was mir am Meisten lag. Anfangs war mir alles recht, auch kochen oder gärtnern. Ich wollte herausfinden, ob auch in mir die Kraft lag, etwas eigenes zu schaffen. Mit meinen eigenen Händen irgendetwas Leben und Form zu geben. Vielleicht wollte ich auch nur wissen, wie es ist, etwas zu schaffen, das ohne mich nicht existiert hätte. Wie es ist, gebraucht zu werden, von etwas, das ohne mich nie gewesen.
Manchmal tat es mir im Herzen weh. Obwohl mir meine Familie so viel Liebe entgegengebracht hat, hat sie mir nicht recht ausgereicht. Sie freuen sich ür mich und sind glücklich, aber ich selbst komme mir manchmal so selbstsüchtig und herzlos vor. In solchen Momenten denke ich an etwas, was mir Mut gibt.
Manchmal gibt es auch Momente, in denen mir die Angst das Herz abschnürt. Und wenn ich anfange, darüber nachzudenken, weiß ich nicht, mit wem ich darüber reden soll. Da ist diese wage Angst, die in mir aufsteigt. Und ich werde so furchtbar unsicher.
Denk nicht, dass du dir alles erlauben kannst, nur, weil du jemanden 'liebst'. Wenn du im Ernst glaubst, dass deine 'Liebe' alle Mittel rechtfertigt, solltest du erst einmal ernsthaft nachdenken. Denk daran, wenn man sich auf seine Gefühle versteift und sie anderen aufdrängt, belastet man sie und läuft Gefahr, sie damit zu verletzen. Man muss auch die Gefühle des anderen in Betracht ziehen, sonst kann das Ganze sehr schnell ins Gegenteil umschlagen.