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Ich habe keine Hoffnung, hab ich nicht. Hab ich nicht. Vielleichtnicht jetzt. Aber irgendwann wird sie dich wiederfinden. So viel ist sicher. So sehr du auch versuchst, dich ihr zu versperren oder darauf herumzutrampeln irgendwann, irgendwie befällt dich die Verzweiflung aufs Neue. Genau so wird auch die Hoffnung dich wiederfinden. Und immer wieder, und immer aufs Neue Blüte tragen.
Es ist ihre Adresse. Wenn sie es annehmen heißt es nicht, dass sie sie auf jeden Fall aufsuchen. A ... aber Wer weiß schon, was morgen sein wird. Wenn sie morgen aufwachen wollen sie sie vielleicht sehen. Und wenn nicht morgen, vielleicht übermorgen oder in einem Jahr. Vielleicht dauert es zehn Jahre. Aber trotzdem geschehen doch, so lange wir leben immer wieder neue Dinge. Solange wir leben. Gib nicht auf. Und immer neue Wünsche entstehen.
Er hat wirklich eine wunderbare Gabe. Wieso erkennt er das nicht selbst? Vielleicht, weil es auf seinem Rücken klebt? Jeder Mensch hat etwas Wunderbares genau wie die Salzpflaumen auf dem Reisbällchen. Aber sie tragen diese Pflaumen auf dem Rücken. So trägt jeder Mensch auf der Welt seine Pflaume, in den unterschiedlichsten Farben und Geschmacksrichtungen. Aber weil sie sie auf dem Rücken tragen sehen sie sie nicht, so lecker und rot sie auch sein mag und so deken sie "Ich habe gar nichts". "Ich bin nur langweiliger, weißer Reis". Sie grämen sich, obwohl es nicht stimmt. Auch auf ihrem Rücken klebt eine Salzpflaume. Vielleicht beneiden wir uns deshalb einander. Denn die Pflaume auf dem Rücken des Anderen können wir sehen. Ich sehe sie auch. ganz klar und deutlich. Auf deinem Rücken Eine dicke, runde, rote Pflaume Soma-kun ist wunderbar Und du bist genauso wunderbar
In diesem Augenblick mag uns jemand beneiden oder auch bewundern für etwas, das wir selbst an uns nicht sehen. Solange wir daran denken, scheint es mir, wird es ein bisschen leichter wenn auch nur ein bisschen über unseren eigenen Schatten zu springen.
Meine Mutter sagte einmal: Erst, als sie selbst ein Kind bekam, verstand sie, wie sich eine Mutter fühlt. Aber in Wahrheit ist es die eigene Kindheit die man nie vergessen darf und die man verstehen lernen muss. Wie es war, seinen ersten überschlag am Reck zu schaffen oder zum ersten Mal richtig ausgeschimpft zu werden. Wenn man diese Gefühle aus seiner Kindheit nur fest im Herzen behält wird man sie als Erwachsener bei den eigenen Kindern leichter verstehen. Auch wenn es nicht hundertprozentig klappen kann hilft es dabei, sich aufeinander zuzubewegen.
Jemand, der nur drei zerfledderte Stephen Kings im Regal hat, kann nicht der Mann meines Lebens sein. Jja, vielleichtnicht mal ein guter Freund. Ich erwarte ja gar nicht, dass die Leute 17 Billy-Regale voll höchster Literatur haben, aber kann man sich mit Leuten vernünftig unterhalten, die nie lesen? Über was redet man da den ganzen Tag?
Es ist nichtleicht, in einer Welt, die uns mit Informationen (erwünschten wie unerwünschten) pausenlos bombardiert, jenen inneren Raum freizuhalten, den ein gutes Buch allemal beansprucht
Bücher sind sinnliche Objekte. Wir spielen mit der Inzensierung des Blätterns. Das Gefühl, ein Buch zu öffnen und durchzublättern, ist vielleicht vergleichbar mit dem Moment, ein Geschenk auszupacken und noch nicht genau zu wissen, was darin ist.
Deine Geschichte hat vielleicht keinen so glücklichen Anfang, aber nicht das macht dich zu dem, der du bist sondern das Ende deiner Geschichte. Der, der du wirklich sein willst.
Alles hat eine Bestimmung. Sogar Maschienen. Uhren geben die Zeit an. Züge bringen uns ans Ziel. Sie tun, wofür sie geschaffen wurden. Wie Monsieur LaBiece. Vielleicht machen mich kaputte Maschienen deshalb so traurig. Sie können nicht tun, wofür sie geschaffen wurden. Wohlmöglich ist es mit Menschen genau so. Wenn du deine Bestimmung verlierst, gehst du kaputt.
Damals fing ich an, Geschichten zu schreiben um meine Gefühle zu verarbeiten. Ich fand es wesendlich leichter, erfundene Figuren etwas sagen zu lassen, als es selbst aussprechen zu müssen. Das ist ja das Wunderbare am Erzählen, dass man den Lauf der Dinge so beeinflussen kann, dass uns gelingt, was wir im wahren Leben nicht schaffen.
Es gibt Menschen, die ihr Herz auf der Zunge tragen. Es gibt Menschen, die ihr Herz in den Händen tragen. Und dann gibt es Menschen, die ihr Herz immer offen und sichtbar für alle tragen, ohne jemals selbst etwas zu nehmen. All diese Menschen geben, weil sie möchten oder vielleichtnicht anders können. Vergessen wir nicht, dass diese Menschen auch nur das eine Herz haben und auch Ihres kann mal zerbrechen.
Ich glaube, dass der Freundschaftsbegriff heute sehr leichtfertig und sehr, sagen wir nicht mehr in dem ursprünglichen Sinne gebraucht wird. Denn Liebe ist etwas, das etwas keine Erwiederung braucht. Ich kann ein Idol lieben, ich kann den Lieben Gott lieben, ich kann meine Kinder lieben, ich kann meine Frau lieben. Aber letztendlich braucht es keinen Gegenüber. Freundschaft, würde ich immer sagen ist genau das in der Erwiederung. Das heißt, Freundschaft wäre dann erwiederte Liebe.
Wahre Freunde missverstehen sich vielleicht einmal, doch sie verlieren sich nicht. Sie brauchen einander. Missverständnisse sind da, um ausgespielt zu werden. Sie sorgen für Spannung und Drama. Doch der Disses muss besprochen werden, ausgetragen, ja ausgesunden werden. Wie schön sind die Wege, auf welchen man wieder zurückfindet zueinander.