„Dazusitzen, in diesem wunderbaren Saal, zuzuhören, wie die Vertreter von 32 Staaten nacheinander aufstanden und erklärten, wie furchtbar gern sie eine größere Zahl Flüchtlinge aufnehmen würden und wie schrecklich Leid es ihnen tue, dass sie das leider nicht tun könnten, war eine erschütternde Erfahrung. […] Ich hatte Lust, aufzustehen und sie alle anzuschreien: Wisst ihr denn nicht, dass diese verdammten ‚Zahlen‘ menschliche Wesen sind, Menschen, die den Rest ihres Lebens in Konzentrationslagern oder auf der Flucht rund um den Erdball verbringen müssen wie Aussätzige, wenn ihr sie nicht aufnehmt?
Ich fand das Zitat interessant, weil man bis zur drittletzten Zeile glauben kann, dass es sich um die aktuellen Debatten zur Flüchtlingspolitik handelt.
Die Konferenz von Évian fand vom 6. Juli 1938 bis zum 15. Juli 1938 statt. Vertreter von 32 Nationen trafen sich auf Initiative des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt, um die Möglichkeiten der Auswanderung von Juden aus Deutschland und Österreich zu verbessern. Ursprünglich sollte sie in Genf stattfinden, dem Sitz des Völkerbundes. Die Schweiz befürchtete jedoch eine Beeinträchtigung ihres Verhältnisses zum deutschen Nachbarn, so dass die Konferenz schließlich in Frankreich stattfand.
Bald wurde klar, dass sich die Aufnahmebereitschaft der meisten Länder in engen Grenzen hielt. So erklärten mehrere Konferenzteilnehmer, ihr Land sei grundsätzlich kein Einwanderungsland, andere wiesen darauf hin, dass sie lediglich den Transit von jüdischen Flüchtlingen zulassen könnten; im Übrigen würde eine weitere Zuwanderung lediglich dem Antisemitismus weiteren Auftrieb geben.
Der Völkische Beobachter spottete später über das Versagen der Konferenz.
Signatur
Hope is the biggest lie there is, and it is the best.
We have to keep going as if it all mattered, or else we wouldn't keep going at all.
Allie Keys in "Taken"
In der Tat erschütternd aktuell und der Beweis, dass die Menschen in annähernd 80 Jahren nichts dazu gelernt haben.
Wie wär's denn mal mit einer weltweiten Demo für's Schämen?
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Wach auf, mein Schatz! Es leuchtet dort her von Osten der lichte Tag. Blinzle durch die Wimpern, sieh den Glanz, wie das helle Blau des Himmels unaufhaltsam das Grau durchdringt.
Otto BrahmDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 28. November 1912) Zur Autorenbiographie
Der Humor ist nicht resigniert, er ist trotzig, er bedeutet nicht nur den Triumph des Ichs, sondern auch den des Lustprinzips, das sich hier gegen die Ungunst der realen Verhältnisse zu behaupten vermag.
Sigmund FreudDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 23. September 1939) Zur Autorenbiographie
Die Satire beruht auf leichter Weltanschauung und oberflächlicher Lebensanschauung. Alle Satiriker gingen mit ihrer Zeit, lebten im Leben, waren genussfroh und daseinsfreudig; jeder Humorist steht abseits vom Leben und außerhalb der Zeit, kennt den heiteren Genuss nicht und die leichte Daseinsfreudigkeit. Er hat in die Tiefen des Lebens gesehen, und der Schauer vor ihren Abgründen lässt ihn nicht mehr los.
Verstand und Witz kann leicht ergötzen, doch fesseln kann allein das Herz.
Wilhelm HeyDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 19. Mai 1854) Zur Autorenbiographie
Johann Ernst WagnerDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 25. Februar 1812) Zur Autorenbiographie
Don't worry about hard times because some of the most beautiful things we have in life come from changes and mistakes. Live with no regrets because everything happens for a reason.
„Dazusitzen, in diesem wunderbaren Saal, zuzuhören, wie die Vertreter von 32 Staaten nacheinander aufstanden und erklärten, wie furchtbar gern sie eine größere Zahl Flüchtlinge aufnehmen würden und wie schrecklich Leid es ihnen tue, dass sie das leider nicht tun könnten, war eine erschütternde Erfahrung. […] Ich hatte Lust, aufzustehen und sie alle anzuschreien: Wisst ihr denn nicht, dass diese verdammten ‚Zahlen‘ menschliche Wesen sind, Menschen, die den Rest ihres Lebens in Konzentrationslagern oder auf der Flucht rund um den Erdball verbringen müssen wie Aussätzige, wenn ihr sie nicht aufnehmt?
Und ich lebe! Der große Pulsschlag der Natur bebt auch in meiner Brust, und wenn ich jauchze, antwortet mir ein tausendfältiges Echo. Ich höre tausend Nachtigallen.
Heinrich HeineDer Spruch darf mit Autorenangabe frei verwendet werden, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist († 17. Februar 1856) Zur Autorenbiographie
Liebe ist... gemeinsam zu lachen, aber auch die Sorgen des Anderen zu meinen eigenen machen. Gemeinsame Wege gehen, die Traurigkeit des Anderen sehen. Harmonie in Zweisamkeit und niemals geben Einsamkeit. Im Herzen des Anderen wohnen, sich gegenseitig immer schonen. Das ist Liebe, wie ich sie seh´, so tut Liebe niemals weh.
Peter PratschNichtkommerzielle Verwendung des Spruches mit Autorenangabe ausdrücklich erlaubt
Und wie ich sehe ist das Leben zu schwer Denn ohne Liebe da vergeh'n die Seelen immer mehr Doch wir haben ja jetzt uns da kann nichts mehr passier'n Und wir könn' jetzt nicht mehr an uns'ren Fehlern krepier'n Und wir haben schon so viele Male an Glück geglaubt Und wir wurden schon so viele Male vom Glück betäubt