Der Mensch kommt in Verhältnisse, wo ihm die Krankheit erwünschter ist als das Gesundsein. Es ist ein Bedürfnis im Menschen vorhanden, sich hinter der Erkrankung zu verstecken.
In diesem Zusammenhang führt Groddeck zum Beispiel an:
"Das bekannteste Beispiel ist die Geisteskrankheit.
Wenn ein Mensch schwere Erfahrungen macht,
dann ist es für ihn bequem, geisteskrank zu werden.
Dann ist er in einer neuen Welt,
die alte Welt geht ihn nichts mehr an."
Kafka sah in seiner Lungenerkrankung bekanntlich so etwas wie eine "geistige Selbstvernichtung".
Recht bekannt z. B. seine Sätze:
"Es war so, dass das Gehirn die ihm auferlegten Sorgen und Schmerzen nicht mehr ertragen konnte. [...]
Da meldete sich die Lunge, viel zu verlieren hatte sie ja wohl nicht. Diese Verhandlungen zwischen Gehirn und Lunge, die ohne mein Wissen vor sich gingen, mögen schrecklich gewesen sein."
Dass es psychosomatische Auslöser von Krankheiten gibt, ist meineswissens unumstritten (ich denk jetzt mal an dauerhaften Stress und ständige Adrenalinausschüttung und die Folgen für Herz-Kreislauf und Darm).
Ich halte es aber für naheliegend, nicht jeden Scnupfen auf das seelische Befinden zu schieben, sondern auch das schlichte Fehlen einer Jacke bei 10° und Nebel als ausreichenden Grund anzuerkennen.
Ich bin völliger Laie, aber ich vermute einfach mal, dass nicht alles zwingend psychologische Auslöser haben muss.
Aber selbst wenn: Wieso es mit Schuld und Verlogenheit in Verbindung bringen?
Signatur
Hope is the biggest lie there is, and it is the best.
We have to keep going as if it all mattered, or else we wouldn't keep going at all.
Allie Keys in "Taken"
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Als Regel steht es mir fest: Die große Stadt macht quick, flink, gewandt, aber sie verflacht und nimmt jedem, der nicht in Zurückgezogenheit in ihr lebt, jede höhere Produktionsfähigkeit.
Ich wünsche dir Gedanken, so bunt wie die Farben eines Regenbogens, auf dass Liebe, Hoffnung und Zuversicht stets deine Wegbegleiter sein mögen und deine Brücken zu anderen Menschen niemals Schaden nehmen.
Peter PratschNichtkommerzielle Verwendung des Spruches mit Autorenangabe ausdrücklich erlaubt
Das klang überzeugend. Aber das können Erwachsense eben: so reden, dass es sich gut anhört. So reden, dass es sich anhört, als würden sie es ehrlich meinen. Aber dann überlegen sie es sich plötzlich anders. Oder aber sie lügen von Anfang an, damit man tut, was sie wollen.
Es geht nicht mehr einfach um das Phänomen der Ausbeutung und der Unterdrückung, sondern um etwas Neues: Mit der Ausschließung ist die Zugehörigkeit zu der Gesellschaft, in der man lebt, an ihrer Wurzel getroffen, denn durch sie befindet man sich nicht in der Unterschicht, am Rande oder gehört zu den Machtlosen, sondern man steht draußen.
Es ist unglaublich, dass es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht.
Die Globalisierung verändert die Gesellschaft mit enormem Tempo und greift tief in unsere Lebensbedingungen ein. Sie wird bisher einseitig von mächtigen Wirtschaftsinteressen dominiert, von großen Banken, Investmentfonds und anderen großen Kapitalbesitzern. Ihr Leitbild ist der Neoliberalismus. Nach dieser Ideologie lassen sich die gesellschaftlichen Probleme am besten lösen, wenn man sie dem Markt und den Privatunternehmen überlässt.
Heilung ist nicht eine Handlung, die der Heiler oder die Heilerin ausführt, sondern vielmehr eine Reise, auf die sich der Klient aus eigenem Antrieb einlässt.
Wenn ein Mensch keine Zeit für Dich hat, dann bist Du ihm einfach nicht wichtig genug. Wenn dieser Mensch sein Leben so organisiert, das er 500 Freunde und 700 Hunde anzubinden hat, dann ist ihm eigentlich keiner mehr wichtig genug.
Karl TalnopNichtkommerzielle Verwendung des Spruches mit Autorenangabe ausdrücklich erlaubt